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Herr aller Dinge - Eschbach, A: Herr aller Dinge

Herr aller Dinge - Eschbach, A: Herr aller Dinge

Titel: Herr aller Dinge - Eschbach, A: Herr aller Dinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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die Garage ganz bestimmt gebaut haben. Und dass man genau wusste, dass das nicht passieren würde.
    »Wenn die Aliens wirklich hoch entwickelt sind«, räsonierte Hiroshi, »dann könnte es sein, dass sie da sind, wir sie aber einfach nicht bemerken.« Ihm war, als hätten sie diese Diskussion schon mehr als einmal geführt. Es war beinahe eine Art Ritual. Und sie hatten ziemlich viel von dem schweren Rotwein gebechert, wenn er jetzt so zurückdachte. »Stell dir vor, du wärst eine Ameise. Und du fragst dich, gibt es noch anderes intelligentes Leben da draußen oder gibt es nur uns Ameisen? Aber wenn eine Ameise über einen Parkplatz krabbelt, meinst du, sie merkt, dass den jemand gebaut hat? Kann sie die Autos darauf überhaupt erkennen?«
    »Für Rebecca ist das eine einfach zu beantwortende Frage.« Allison hatte immer einen ganz bestimmten, leidenden Gesichtsausdruck, wenn die Rede auf ihre Schwester kam, die sich in allen Fragen des Lebens strikt an die Bibel hielt. Oder besser gesagt, an das, was ihr Reverend behauptete, dass darin stünde. »Wenn es Außerirdische gäbe, dann stünde was über sie in der Bibel. Zumindest, ob sie erlöst sind oder nicht. Steht aber nicht – also gibt es keine.«
    Rodney rümpfte die Nase. »Da glaube ich noch eher, dass unsere Regierung längst Kontakt mit den Außerirdischen hat und es bloß verschweigt«, meinte er. »Area 51, Roswell und so weiter – vielleicht ist ja alles wahr, was man darüber so erzählt?«
    »Dann solltest du nicht so laut daherreden.« Allison grinste. »Du weißt doch, dass sie jeden zum Schweigen bringen, der auf Beweise stößt.«
    Ausgerechnet in diesem Augenblick klingelte es an der Tür.
    Allison kicherte los. »Da! Hab ich’s dir nicht gesagt, Roddie? Jetzt kommen sie dich holen …«
    Rodney, der aufgestanden und ans Fenster getreten war, schien das alles nicht lustig finden zu können. »Jetzt mal im Ernst – da stehen zwei Männer in Anzügen vor der Tür. Und auf der Straße wartet eine dicke schwarze Limousine.«
    »Na, logisch! Die Men in Black !« Allison konnte sich kaum noch auf dem Stuhl halten vor Gelächter. Es war einer der Momente, in denen Hiroshi ahnte, was Rodney an ihr fand. »Die wollen dein Gedächtnis löschen!«
    »Sehr witzig.« Äußerst unamüsiert verließ Rodney das Esszimmer und ging öffnen.
    Allison wischte sich die Lachtränen aus dem Gesicht. »Sind wahrscheinlich die Zeugen Jehovas«, meinte sie, immer noch schniefend und grinsend. »Aber schon komisch, der Zufall, oder?«
    Hiroshi spähte auf die Uhr. Es war weit nach zehn. »Um die Zeit?«
    Es waren nicht die Zeugen Jehovas. Als Rodney zurück ins Wohnzimmer kam, sah er noch besorgter aus als vorhin. »Die sind vom Verteidigungsministerium«, sagte er. »Und sie wollen dich sprechen, amigo .«
    »Mich?«
    »Meinen Gast, Mister Hiroshi Kato«, wiederholte Rodney offenbar die Formulierung, die sie verwendet hatten.
    Allison hatte die Augen aufgerissen. »Das ist nicht dein Ernst. Die überwachen uns?«
    Rodney hob ratlos die Schultern. »Keine Ahnung. Ich hab gerade das Gefühl, ich träume.«
    Hiroshi schob den Stuhl zurück, stand auf. »Ich red mal mit denen.«
    Die beiden Männer warteten immer noch in der Tür. Sie trugen keine schwarzen Anzüge wie Tommy Lee Jones und Will Smith in dem Film, sondern hellbeige, womit sie auch eher in die Jahreszeit hier in Kalifornien passten.
    Und sie strahlten spürbare Ungeduld aus. Als käme es auf jede Minute an.
    »Guten Abend, Mister Kato«, sagte der Größere der beiden, der blassbraune Haare hatte und eine narbige Haut, als hätte er als Jugendlicher schlimme Akne gehabt. »Tut uns leid, Sie so spät stören zu müssen. Wir täten es nicht, wenn es nicht nötig wäre.« Er hielt ihm einen Lichtbildausweis hin. »Neal Hopkins, Department of Defense , Abteilung Innere Sicherheit.«
    Hiroshi nahm den Ausweis in Augenschein. Er hatte keine Ahnung, ob das, was er sah, ein echter Ausweis einer wirklich existierenden Organisation war. Das Ding wirkte echt, aber Hiroshi hätte mit einem Computer, einem Drucker und einer halben Stunde Zeit jederzeit etwas fabrizieren können, das genauso echt gewirkt hätte.
    »Woher wussten Sie, dass ich hier bin?«, fragte er.
    »Wir wissen solche Dinge«, sagte der andere Mann spitzlippig.
    Sein Kollege warf ihm einen verweisenden Blick zu. Dann erklärte er Hiroshi: »Ein gewisser Jens Rasmussen …« Er hielt inne. »Rasmussen? Ja. Ist ein Geschäftspartner von Ihnen, oder? Er hat

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