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Herr der Finsternis

Herr der Finsternis

Titel: Herr der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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beschäftigt, das Schiff zu verschalken und zu belegen. Doch alles war in Ordnung; der Regen war nichts weiter als eine leichte, warme Gischt, das Gewitter war nach Osten abgezogen, wo wir es durch die dunklen Erhebungen der Küstenhügel wandern sahen, und der Donner war nur noch ein ferner Widerhall. »Ich habe noch eine Stunde Wache, Piloto!« sagte Oliveira zu mir. »Du wirst im Augenblick nicht auf Deck gebraucht!« Und er entblößte die Zähne zu einem Grinsen, als wolle er sagen: Geh zu der Dirne zurück, Junge, und wälze dich noch einmal vergnügt mit ihr herum! Wegen dieses anzüglichen, doch gutgemeinten Grinsens hielt ich große Stücke auf ihn.
    Nichtsdestotrotz machte ich meine Runde, und erst als ich sicher war, daß alles seine Ordnung hatte, kehrte ich zu meiner Kabine zurück. Matamba hatte mein Bett nicht verlassen, doch nun war sie ruhig. Ich legte mich neben sie und hätte sie geküßt, was ich in dieser unserer plötzlichen und wilden Vereinigung nicht getan hatte, doch sie wandte den Kopf ab und sagte: »Der Mund ist zum Essen da.«
    Darüber lachte ich. Denn wer könnte schon etwas gegen einen süßen Kuß einzuwenden haben? Doch ich sah den großen Abgrund, der zwischen uns lag, erkannte, daß wir zwei Menschen aus verschiedenen Welten waren.
    Wir kamen einander näher und kopulierten bald schon wieder. Und diesmal übten wir die Riten der Liebe nicht mehr nur deshalb aus, weil wir angesichts der Plötzlichkeit und Heftigkeit des Sturms zusammengekommen waren – was sowieso nur der Vorwand gewesen war, den wir beide gebraucht hatten, glaube ich –, sondern aus reinem Begehren. Und in den nachfolgenden Nächten unserer Heimreise zögerten wir nicht mehr, uns in meiner Kabine zu vereinigen, und schickten das hohe Wehklagen ihres Vergnügens und das Poltern meines eigenen zur Antwort immer und immer wieder durch das Schiff.
    Obwohl Matamba kaum mehr als ein Mädchen war, hatte sie in diesen geschlechtlichen Dingen eindeutig viele Erfahrungen gehabt. Ihre Befähigungen waren beträchtlich, und doch war sie auf ihre Art, wie sie den Akt durchführte, ganz und gar eine Afrikanerin, mit Praktiken, die mir überaus vertraut waren. Ich habe Euch schon erzählt, daß sie mich nicht küssen wollte, da die Berührung von Mündern bei ihrem Stamm als unrein angesehen wurde, ganz zu schweigen von einem Speichelaustausch von Zunge zu Zunge. Sie gab auch nicht viel darum, daß ich ihre Geschlechtsteile mit der Hand liebkoste, noch berührte sie die meinen, außer wenn sie mir einen besonderen Gefallen erweisen wollte und mit den Fingern leicht über meinen Schaft fuhr. Und auf keinen Fall wollte sie dulden, daß ich ihre weiblichen Teile mit meinem Mund berührte, und ich glaube, sie wäre lieber gestorben, als das gleiche bei mir zu tun. Bei diesen Dingen folgte sie eher den Gebräuchen ihrer Rasse, als daß es sich um eine übertriebene Empfindlichkeit gehandelt hätte, denn niemals habe ich in einem afrikanischen Land eine Frau gefunden, die das Küssen oder das Berühren der Geschlechtsteile mit dem Mund schätzte: Dies ist nicht ihre Art, und sie blicken mit Abscheu auf Europäer hinab, die so etwas tun.
    Andererseits mochte sie es sehr, mich zu kitzeln, am liebsten unter den Armen und auf den Schenkeln. Was mich verblüffte und mir nicht besonders gefiel, sowohl weil es für meine Erregung unerheblich und auch sonst kein angenehmes Gefühl war; doch als ich sie bat, dies aufzugeben, brach sie in Tränen aus, da es bei ihnen so bedeutsam ist wie das Küssen bei uns und überdies Kern und elementarer Bestandteil ihres Liebesspiels. Nachdem sie wußte, daß es mir nicht gefiel, versuchte sie, darauf zu verzichten, doch es hatte sich zu tief in ihr eingeprägt, und wenn die volle Hitze des Spiels über sie kam, konnte sie es nicht unterlassen, mir mit den Fingerspitzen vorsichtig über meine empfindlichen Teile zu fahren, was ich schließlich auch hinzunehmen lernte.
    Was die Art und Weise betraf, in der wir uns vereinigten, so hatte sie auch dort ihre ausgeprägten Vorlieben. Ihre liebste Methode war es, sich über mich zu hocken wie jemand, der sich am Flußufer niederkauerte, um Kleidung im Wasser zu waschen, und sich auf mich zu senken, bis ihre Lenden über den meinen waren, und so auf meinem Schaft zu reiten. Es gefiel ihr auch, sich neben mich zu legen und über mich zu gleiten, bis ich von ihren Beinen umschlungen war, wie sie es jenes erste Mal getan hatte, als der Sturm sie in mein Bett

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