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Herr, erbarme dich! - Corin, J: Herr, erbarme dich!

Herr, erbarme dich! - Corin, J: Herr, erbarme dich!

Titel: Herr, erbarme dich! - Corin, J: Herr, erbarme dich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joshua Corin
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Leute dort eingedrungen sind. Doppelangriff. Damit konnte er nicht untertauchen und wir nicht irgendwelche belastenden Unterlagen vernichten.“
    „Haben Sie denn belastende Unterlagen zu vernichten?“
    „Die gibt es immer. Wenn wir die Rollen tauschen würden, würde ich mit Sicherheit ein oder zwei in Ihrem eigenen Büro finden. Natürlich wird mir kein Richter der Welt jemals einen Durchsuchungsbefehl für Ihren Arbeitsplatz ausstellen. Da handelt es sich wohl eher um eine Einbahnstraße.“
    „Mmmhmm.“
    „Was genau glauben Sie, das Henry getan hat?“
    Yates führte sich zwar wie ein dumpfer Muskelmann auf, aber er war der Finanzchef einer millionenschweren Firma. Tom war nicht so dumm, diesen Mann zu unterschätzen.
    „Wie Sie bereits andeuteten“, erwiderte er, „haben wir alle Leichen im Keller.“
    „Ich zeige Ihnen meine, wenn Sie mir Ihre zeigen.“
    „Aber Mr Yates! Ich bekomme Ihre umsonst.“
    Yates starrte böse auf den Durchsuchungsbefehl, der offen vor ihm auf dem Tisch lag. Wie ein toter Albatros.
    „Glauben Sie, dass wir Ihre Leichen nicht ausgraben könnten, Piper? Wie lange schon arbeiten Sie für den Staat? Fünfundzwanzig Jahre? Glauben Sie wirklich, dass wir mit unseren Mitteln nicht ein paar sehr unschöne Dinge über Sie ans Tageslicht bringen könnten?“
    „Wollen Sie mir drohen, Mr Yates?“
    Yates lächelte zynisch. „Ich bin nicht so dumm, einem großen, mächtigen Mitglied des FBIs zu drohen. Wenn ich den Mund öffne, kommen einfach irgendwelche Worte raus. Wie Sie die interpretieren, dafür kann ich nichts.“
    Tom widerstand dem Wunsch, ihm das Grinsen aus dem Gesicht zu schlagen.
    Agent Cofer fuhr fort, die Dateien auf dem Firmencomputer durchzusehen.
    Doch Yates ließ Tom nicht eine Sekunde aus den Augen. Der Mann stellte sich vermutlich gerade vor, wie er Tom zu Brei schlug. Sie standen sich Auge in Auge gegenüber, zwei Löwen in der Serengeti, die sich umkreisten, ohne auch nur einen Muskel zu bewegen.
    „Wie lange sind Sie beim FBI? Fünfundzwanzig Jahre?“
    Tom nickte. „Mmmhmm.“
    „Kennen Sie einen Typen namens Bobby Fink?“
    Tom biss die Zähne zusammen, als der Mistkerl seinen Expartner erwähnte. „Wir haben zusammengearbeitet.“
    „Netter Kerl, Bobby Fink. Wie ich gehört habe, hat er jetzt einen Surf-Laden unten in Miami, nicht wahr?“
    „Mmmhmm.“
    Tom bräuchte Agent Cofer nur zu bitten, eine Minute lang rauszugehen. Es würde kein sauberer Kampf werden, und er würde ihn vermutlich verlieren, zumal mit einem Arm in der Schlinge. Aber mit Sicherheit würde es ihm gelingen, Yates ein paarmal fest in den Unterleib zu treten, und schon das wäre Befriedigung genug.
    „Ich weiß, wo Henry Booth ist.“ Das kam von Agent Cofer.
    Tom ging hinter den Schreibtisch und spähte über Cofers Schulter auf den Bildschirm.
    „Er hat einen Auftrag?“
    Cofer klickte die Datei an, und der Auftrag öffnete sich.
    „Dreckskerl!“, knurrte Tom.
    Manchmal hasste er es, wenn er recht behielt.

21. KAPITEL
    „Ich freue mich so! Ich möchte Sie am liebsten ganz, ganz fest drücken. Kann ich Sie ganz, ganz fest drücken? Ich will Ihnen ja nicht wehtun.“
    „Machen Sie ruhig!“
    Amy Lieb schlang die Arme um Esme und drückte sie ganz, ganz fest. Sie waren im Mini-Foyer von Amys Mini-Herrenhaus.
    In dem Haus drehte sich alles um Raum und Licht. Durch riesige Fenster in allen Zimmern strömte Sonnenlicht herein. Der grasgrüne Teppich erweckte die Illusion, dass man sich im Freien befand, eins mit der Natur, und nicht drinnen, eins mit Fiberglasfenstern. Immer war es etwa ein Grad zu warm hier. Esme zog ihren Mantel aus, reichte ihn einem Dienstmädchen, das geduldig in einer Ecke gewartet hatte, um ihn da unterzubringen, wo Mäntel eben untergebracht wurden.
    Amy führte Esme ins Arbeitszimmer, in dem sechs politisch engagierte Heranwachsende aus Oyster Bay gerade schwer für Kellermans Wahlkampf schufteten.
    „Ladies und Gentlemen, das ist Mrs Stuart. Sie ist eine gute Freundin von mir und wird uns helfen.“
    Man begrüßte sie mit den üblichen Hallos, His und so weiter, dann wurde weitertelefoniert und -frankiert.
    „Kann ich Ihnen etwas bringen, Esme?“
    „Nein, vielen Dank.“
    Amy führte Esme zum Tisch. Auf dem Tisch lag eine blaue Mappe.
    „Das große Ereignis findet in drei Wochen statt, und Billy ist leider abgesprungen. Wegen der Abschlussfeier einer Nichte oder so was.“
    „Billy?“
    „Joel.“
    „Aha.“
    „Jedenfalls weiß ich, dass

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