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Herrin der Falken

Titel: Herrin der Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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verteidigen, und ich will nicht, daß aus meinem Land ein bewaffnetes Lager gemacht wird. Die Hasturs sollen von mir aus regieren, wie sie wollen, nur verfluche ich ihre Bruderkriege!«
    »Ich hörte, Carolin und sein älterer Sohn hätten den Kadarin überquert«, berichtete Lord Scathfell. »Zweifellos wollen sie Zuflucht bei meinen Vettern von Aldaran suchen – es herrscht von altersher Haß zwischen der Hastur-Sippe und den Aldarans.«
    Romillys Vater verzog einen Mundwinkel zu einem schiefen Grinsen. »Keiner ist so wild darauf, Wölfe zu jagen, wie der Hund mit Wolfsblut. Sind nicht die Aldarans vor langer Zeit dem gleichen Hasturblut entsprossen?«
    »So sagt man.« Lord Scathfell nickte grimmig. »Ich glaube nicht an all diese Geschichten über die Kinder der Götter… allerdings gibt es, wie die Götter wissen, Laran in der Aldaran-Linie, unter meinen eigenen Söhnen und Töchtern ebenso wie unter den Euren. Habt Ihr nicht einen Sohn im Turm, Don Mikhail?« 
    Die Stirn des MacAran bewölkte sich. »Nicht aufgrund meines Befehls oder Wunsches, auch nicht mit meiner Erlaubnis«, zischte er. »Ich nenne ihn nicht Sohn, der unter den Hali’imyn lebt!« Auf seinen Lippen wurde das harmlose Wort zu einer Obszönität. Mit Mühe beherrschte er sich und setzte hinzu: »Doch das ist kein Thema für einen Festtisch. Möchtet Ihr gern tanzen, mein Lord?«
    »Das werde ich dem Jungvolk überlassen«, antwortete Lord Scathfell. »Führt Ihr nur Eure Lady zum Tanz, wenn Ihr wollt.« Pflichtbewußt wandte der MacAran sich Lady Luciella zu und führte sie auf die Tanzfläche.
    Nach dem ersten zeremoniellen Tanz versammelten sich die jüngeren Leute zu einem Kreistanz, alle jungen Männer im äußeren Kreis, alle Mädchen und Frauen im inneren. Nach einer Weile wurde der Tanz ziemlich wild. Romilly sah, daß Darissa sich aus der Reihe löste und die Hand gegen die Seite drückte. Sie holte ihrer Freundin etwas zu trinken und setzte sich zum Plaudern zu ihr. Darissa trug das lose, ungegürtete Gewand einer schwangeren Frau, und jetzt öffnete sie noch die Verschlüsse ihrer Bluse und fächelte sich Luft zu. Sie war rot im Gesicht und keuchte.
    »Bis das hier geboren ist, werde ich nicht mehr tanzen.« Sie legte ihre langen Finger auf ihren angeschwollenen Leib. »Ich glaube, er vollführt seinen eigenen Tanz und wird von jetzt bis zur Erntezeit tanzen, vor allem dann, wenn ich zu schlafen versuche!« Cathal kam und beugte sich besorgt über seine Frau, aber sie winkte ihm, zum Tanz zurückzukehren. »Geh und tanz mit den Männern, mein Gatte, ich werde ein Weilchen hier sitzenbleiben und mit meiner alten Spielgefährtin reden. Was hast du inzwischen mit dir angefangen, Romilly? Bist du noch nicht verlobt? Du bist nun fünfzehn, nicht wahr?“
    Romilly nickte. Sie war entsetzt über das Aussehen ihrer Freundin, die noch vor drei Jahren so hübsch und anmutig gewesen war. Jetzt ging sie schwerfällig. Ihre Brüste unter den Spitzen ihres Gewandes waren dick, ihre Taille war unförmig. In drei Jahren hatte Darissa zwei Kinder geboren, und sie trug bereits das dritte! Als habe sie Romillys Gedanken gelesen, sagte Darissa mit einem bitteren Verziehen der Lippen. »Oh, ich weiß wohl, ich bin nicht mehr hübsch, wie ich als Mädchen war. Genieße dein letztes Jahr des Tanzens, Romilly. Wahrscheinlich wirst auch du nächstes Jahr an der Wand sitzen, schwanger mit deinem ersten Kind. Der Vater meines Mannes sprach davon, dich mit Cinhil zu verheiraten – oder vielleicht Mallina. Er hält sie für gefügiger und damenhafter.“
    Romilly fragte entsetzt: »Mußt du denn so bald wieder ein Kind haben? Ich würde meinen, zwei in drei Jahren sei genug…«
    Darissa zuckte lächelnd die Schultern. »So geht es nun einmal. Das hier werde ich selbst nähren und keiner Amme überlassen, und vielleicht werde ich dann dieses Jahr kein Kind mehr empfangen. Ich liebe meine Kleinen, aber ich finde, drei reichen für eine Weile.«
    »Mir würden sie fürs ganze Leben reichen!« stellte Romilly temperamentvoll fest, und Darissa lachte. »So sagen wir alle, wenn wir junge Mädchen sind. Lord Scathfell ist zufrieden mit mir, weil ich ihm bereits zwei Söhne geschenkt habe. Ich hoffe, diesmal wird es eine Tochter; ich hätte so gern ein kleines Mädchen. Später werde ich dir meine Babys zeigen. Es sind hübsche Kinder. Klein Gareth hat rotes Haar, vielleicht hat er Laran, und es wird ein Zauberer für die Türme aus ihm.“
    »Würdest du es

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