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Herrin der Finsternis Roman

Titel: Herrin der Finsternis Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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sich und schwelgte in der neuen Vertrautheit.
    Nach ein paar Minuten richtete sie sich auf und starrte die zerbrochenen Glühbirnen an. »Hoffentlich ist unser Gastgeber nicht …« Sie unterbrach sich und beobachtete verwundert, wie er jede einzelne Lampe mittels seiner übernatürlichen Fähigkeiten reparierte. »Also wirklich, deine Begabung verblüfft mich immer wieder.«
    » Deine Talente ziehe ich vor«, erklärte er und lächelte anzüglich.
    »Wieso?«, fragte sie verwirrt. »Ich bin nicht besonders talentiert.«
    »Doch, dein Mund übt eine magische Wirkung aus.«
    »Mmmm …«, murmelte sie und küsste ihn wieder. »Nur bei dir.«
    »Sehr gut.«
    »Moment mal …«, begann sie, als ihr ein neuer Gedanke durch den Sinn ging. »Du kannst mich gar nicht betrügen, oder?«
    »Niemals. Ohne dich bin ich ein Eunuch. Auch meine Kräfte würden schwinden. Sobald der Sex unserer Spezies vorenthalten wird, finden wir keine Möglichkeit, unsere Energie aufzuladen. Allmählich verlieren wir unsere ganze Magie.«
    »Wie kann dein Vater sein Rudel regieren, obwohl er keine Magie besitzt?«
    »Wieso weißt du, dass er der Anführer ist?«, fragte Vane mit gefurchter Stirn.
    »Darüber hörte ich die Leute im Mittelalter reden.«
    Er holte tief Atem und begann die Geschichte zu erzählen. »Vor meiner Geburt wurde er der Anführer des Rudels. Nur dank der enormen physischen Kraft, die er in seiner Wolfsgestalt besitzt, konnte er diese Position verteidigen. Außerdem helfen ihm die Daimons, mit denen er einen Pakt geschlossen hat.«
    »Die Daimons?«
    »Das sind Vampire. Im Gegensatz zu den Monstern im Kino und in Fernsehfilmen ernähren sich die echten Vampire nicht von menschlichem Blut, sondern von menschlichen Seelen. Wenn sie die Seele eines Were Hunter oder eines psychisch begabten Menschen stehlen, absorbieren sie die Fähigkeiten ihrer Beute. Besonders starke Daimons können ihre Macht mit anderen Personen teilen. Mein Vater bringt ihnen regelmäßig Opfer, damit sie sein Rudel in Ruhe lassen und ihm ein bisschen etwas von ihrer Magie abgeben.«
    »Was für Opfer sind das?«
    Vane seufzte, als würde ihn dieser Gedanke quälen. »Meistens behauptet er, jemand habe das Rudel verraten, und liefert ihn den Daimons aus. Seine letzten Opfer waren mein Bruder Fang und ich. Doch die Daimons kehrten nicht zurück, um ihre Macht mit ihm zu teilen. Deshalb beauftragte er eine Mörderbande, uns zu töten.«
    Etwas Schlimmeres konnte sie sich nicht vorstellen. Sein Vater wollte ihn töten lassen, und seine Mutter hasste ihn. Auch Bryani würde ihn nur zu gern umbringen.
    Mein armer Wolf, dachte Bride. Kein Wunder, dass er zu ihr gekommen war. »O Vane, das tut mir so leid.«
    »Schon gut. Ich staune nur, weil mein Vater die Attacke so lange hinausgezögert hat. Dafür gibt es vermutlich nur einen einzigen Grund – er liebte meine Schwester Anya mehr als alles andere auf der Welt. Und sie liebte uns. Solange sie lebte, wollte er sie nicht verletzen, indem er Fang und mich tötete. Aber sobald sie gestorben war …«
    »… griff er euch an?«
    Vane nickte. Bedrückt zog sie seinen Kopf an ihre Brust und hielt ihn fest. Könnte sie das alles doch wiedergutmachen. Doch sie wusste nicht, auf welche Weise. Wenigstens gewann sie den Eindruck, er hätte sich mit jenen Ereignissen, seinen Eltern und ihrem wahnsinnigen Hass gegen ihn abgefunden. Seine Charakterstärke überraschte sie. Kein anderer Mann mit einer so leidvollen Vergangenheit wäre fähig, Sanftmut und Liebe zu zeigen.
    »Wie ging es in deiner Kommune zu?« Gab es noch andere Narben, die er stolz und würdevoll verbarg?
    »Wir leben wie Tiere. Meistens in Wolfsgestalt. Nur wenn wir die Städte aufsuchen müssen, verwandeln wir uns in Menschen.«
    »Wenn ihr Nahrung braucht?«
    »Oder Sex. Die Menschen können den Sex viel besser genießen als die Wölfe. Vor allem unsere Frauen wissen das zu schätzen.«
    Darüber wollte Bride nicht nachdenken und sich vor allem seine Erlebnisse mit anderen Frauen nicht vorstellen. Wenigstens musste sie nicht befürchten, er würde sie betrügen. Eindeutig ein Pluspunkt. Wegen solcher Probleme ließ ihre Schwester sich gerade scheiden.
    »Also verbringt ihr den Großteil eures Lebens als Wölfe?«, fragte sie.
    Vane nickte. »Für die Katagaria ist das am einfachsten, denn der Wolf ist ihre wahre Natur. Sie nehmen seine Gestalt an, wann immer sie sich ausruhen oder verletzt sind.«
    »Aber du bist ein Arkadier.«
    »Ja.« Dieses Thema

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