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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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wir sehr wahrscheinlich –, können wir Aldaran irgendwann morgen nachmittag erreichen.«
Während er sprach, traf Allart ein kleiner Schock innerer Angst. Einen Augenblick schien es, daß er durch wirbelnde Schneeflocken und tosenden Wind schritt, und Cassandra war nicht mehr an seiner Seite … Nein! Es war vorüber. Kein Zweifel, Donals Worte hatten in ihm die Angst vor einer der entfernt möglichen Zukunftsentwicklungen aufsteigen lassen, die wahrscheinlich nie eintreten würden. Als die Sonne über einer Schicht tiefroter Wolken auf den fernen Gipfeln aufging, streifte er die Kapuze seines Reiseumhangs zurück – er hatte ihn von IanMikhail geliehen, da er im Gleiter keine schweren Kleidungsstücke tragen konnte, und seine gesamte Ausrüstung für kaltes Wetter war bei der Begleitgruppe, die von Aldaran aufgebrochen war. Sie hatten natürlich erwartet, bequem in Tramontana warten zu können, bis die Eskorte dort anlangte. Donal war ebenfalls mit einem geliehenen Umhang beladen – denn obwohl das Wetter für diese Jahreszeit unglaublich schön schien, wagte niemand, ohne sturmfeste Kleidung, ganz gleich, wie unwahrscheinlich er auch sein mochte, in die Hellers aufzubrechen. Cassandra trug von Rosaura geliehene Kleidungsstücke, die für sie ein wenig zu kurz waren. Die Farben, auf die zartgebräunte Rosaura abgestimmt, ließ ihre zarte, dunkle Schönheit blaß und farblos wirken, und der kurze Rock enthüllte ihre Knöchel ein wenig mehr, als es eigentlich ziemlich war, aber sie nahm es von der lustigen Seite.
»Das ist viel besser für diese steilen Pfade!« Sie rollte Rosauras hellgrünen Reiseumhang zusammen und packte ihn achtlos unter den Arm. »Er ist viel zu warm. Ich würde lieber nicht mit ihm belastet sein«, sagte sie lachend.
»Du kennst unsere Berge nicht«, sagte Donal sachlich. »Wenn auch nur ein kleiner Wind aufkommt, wirst du froh über den Umhang sein.« Aber als die Sonne in den Himmel stieg, wuchs Allarts Zuversicht. Nach einem Marsch von über einer Stunde war Tramontana ihrem Blick entschwunden. Allart fühlte sich erleichtert. Jetzt hatten sie den Turm wirklich verlassen. Wenn Damon-Rafael nach Hali kam und verlangte, daß sie zu ihm gebracht werden sollten, konnte der Kreis aufrichtig erklären, daß sie außer Reichweite waren.
Würde er dann seine Wut am Hali-Kreis auslassen? Höchstwahrscheinlich nicht. Er brauchte dessen Bereitschaft für den Krieg, den er gegen die Ridenows führte, und um Waffen herzustellen, die ihm taktische und militärische Vorteile gaben. Und Coryn war ein begabter Waffenerfinder. Viel zu begabt, dachte Allart. Wäre das Reich in meinen Händen, würde ich sofort Frieden mit den Ridenows schließen, und einen Waffenstillstand, der lang genug wäre, um unsere Differenzen auf sinnvolle Weise beizulegen. Aldaran hat Recht: Wir haben keinen Grund, gegen die Ridenows in Serrais Krieg zu führen. Wir sollten sie bei uns aufnehmen und dankbar sein, wenn das Laran der Frauen von Serrais, die sie geheiratet haben, am Leben bleibt.
Nach einigen Stunden Fußmarsch, als die Sonne die Mittagsposition erreichte, hatten auch Donal und Allart ihre schweren Umhänge und selbst die Über-Tunika ausgezogen. Die Leute von Tramontana hatten ihnen ausreichend Speisen für eine oder zwei Mahlzeiten mitgegeben – »Für den Fall«, hatten sie gesagt, »daß eure Eskorte auf der Straße irgendwie aufgehalten wird. Reittiere könnten lahmen, oder Steinschlag die Straße eine Zeitlang unpassierbar machen.« Sie setzten sich auf einige Felsen neben der Straße und aßen flache Brotkuchen, getrocknete Früchte und Käse.
»Gnädiger Avarra«, sagte Cassandra, als sie die Reste der Mahlzeit zusammenpackte, »es scheint, sie haben uns genug für eine Dekade mitgegeben. Es hat sicher keinen Sinn, all das mitzuschleppen.«
Allart zuckte die Schultern und steckte die Päckchen in eine der Taschen seiner Über-Tunika. Irgend etwas an dieser Bewegung erinnerte ihn an den Tagesbeginn in Nevarsin, wo er die wenigen Dinge, die zu besitzen ihm erlaubt war, in den Taschen seines Gewands verstaut hatte. Donal, der die übrigen Nahrungsmittel nahm, schien einen Teil des Witzes mitzubekommen. »Ich fühle mich wie Fro’ Domenick mit seinen vollgestopften Taschen«, sagte er und pfiff eine kleine Melodie aus Dorilys’ Lied.
Vor etwas mehr als einem Jahr, dachte Allart, hatte ich mich damit abgefunden, den Rest meines Lebens innerhalb der Mauern eines Klosters zu verbringen. Er sah Cassandra an, die

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