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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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auf der NeunerEbene zu arbeiten, wie es bei der Herstellung von Haftfeuer notwendig ist, brauchen wir einen Kreis von neun Mitgliedern und einen Techniker oder Bewahrer, um den Bindezauber über die Kessel aufrechtzuerhalten. Ich frage mich«, fuhr Coryn mit einem Blick auf Allart fort, »ob du mit etwas Übung nicht Bewahrer werden könntest.«
»Ich habe keinerlei Ehrgeiz in dieser Richtung.«
»Aber es würde dich vom Krieg fernhalten«, sagte Coryn offen. »Wenn er dir Gewissensbisse bereitet, denke daran, daß du hier nützlicher bist und durchaus nicht ungefährdet. Keiner von uns ist ohne Narben.« Er hob seine Hände, die tiefe, längst verheilte Brandwunden aufwiesen. »Ich habe einmal einen Rückfluß auffangen müssen, als ein Techniker zauderte. Die Matrix war wie glühende Kohle. Ich dachte, sie würde wie Haftfeuer bis auf meine Knochen brennen. Und was das Leiden angeht – wenn wir in Neuner-Kreisen Tag und Nacht Waffen herstellen – nun, das werden wir haben, und ebenso unsere Frauen.«
Arielle wurde rot, als die umherstehenden Männer leise zu lachen begannen. Sie wußten alle, was Coryn meinte: Bei Männern war der wesentliche Nebeneffekt der Matrix-Arbeit langanhaltende Impotenz. Als er Allarts gezwungenes Lächeln sah, kicherte Coryn erneut. »Vielleicht sollten wir alle Mönche und dafür geübt sein, das zusammen mit Kälte und Hunger zu ertragen«, meinte er lachend. »Allart, sag mir: Ich habe gehört, daß du auf dem Weg von Nevarsin von einem explodierenden Haftfeuer-Gerät angegriffen wurdest und es schafftest, es abzuwehren. Erzähl mir davon.«
Allart berichtete von dem Zwischenfall, soweit er sich daran erinnern konnte. Coryn nickte ernst. »An solch ein Geschoß hatte ich gedacht. Man müßte es hochzerbrechlich konstruieren und mit Haftfeuer oder gewöhnlichen Brandstoffen füllen. Ich habe eines, das einen ganzen Wald in Brand setzt, daß man Männer vom Kampf abziehen muß, um das Feuer zu bekämpfen. Und ich habe eine Waffe, die den ausgefallenen Ohrringen ähnelt, die unsere Handwerker herstellen. Man kann mit Hämmern auf sie einschlagen und Tiere können auf ihnen herumtrampeln, ohne daß sie zerbrechen. Aber die kleinste Berührung eines langen Glasschwanzes reicht aus, um sie in tausend Stücke zersplittern zu lassen. Man kann diese Waffe nicht wie jene, die man gegen deinen Vater ausschickte, vorzeitig zur Explosion bringen. Absolut nichts wird sie detonieren lassen, außer den auslösenden Gedanken desjenigen, der sie ausgeschickt hat. Mir tut es nicht leid, daß der Waffenstillstand beendet ist. Wir müssen eine Möglichkeit haben, diese Waffen irgendwo auszuprobieren!«
»Würden sie doch für immer unerprobt bleiben!« sagte Allart schaudernd.
»Ah, da spricht der Mönch«, meinte Barak. »Einige weitere Jahre werden dich von solch verräterischem Unsinn kurieren, mein Junge. Die Ridenow-Usurpatoren, die in unser Reich eindringen, sind zahlreich und fruchtbar – einige sogar Väter von sechs oder sieben Söhnen –, und sie sind alle hungrig nach Land. Von den sieben Söhnen meines Vaters starben zwei bei der Geburt und ein dritter, als das Laran über ihn kam. Dennoch scheint es mir fast noch schlimmer zu sein, viele Söhne zu haben, die das Mannesalter erreichen. Denn dann muß jeder Besitz in Stückchen geschnitten werden, um sie alle zu unterstützen. Oder sie müssen ausziehen, wie es die Ridenows getan haben, um sich Land zu erobern, über das sie herrschen können.«
Coryn lächelte ohne Heiterkeit. »Das ist wahr«, bekräftigte er. »Ein Sohn ist notwendig, so notwendig, daß man alles tun wird, um sein Überleben sicherzustellen. Wenn man aber zwei hat, ist es schon zuviel. Ich war der jüngere Sohn. Mein älterer Bruder ist hocherfreut, daß ich hier als Bewahrer lebe, machtlos in den großen Geschehnissen unserer Tage. Dein Bruder ist liebevoller, Allart – zumindest hat er dich in die Ehe gegeben.«
»Ja«, gab Allart zurück, »aber ich habe geschworen, seinen Anspruch auf den Thron zu unterstützen, wenn König Regis – lang möge seine Herrschaft währen – etwas zustoßen sollte.«
»Seine Herrschaft dauert schon zu lange«, sagte ein Bewahrer aus einem der anderen Kreise. »Aber ich freue mich nicht gerade auf das, was geschehen wird, wenn dein Bruder und Prinz Felix anfangen, um den Thron zu streiten. Krieg mit Ridenow ist übel genug, aber ein Bruderkrieg im Hastur-Reich wäre weit schlimmer.«
»Prinz Felix ist ein Emmasca, habe ich gehört«,

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