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Herrscherin des Lichts

Herrscherin des Lichts

Titel: Herrscherin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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… unklug, irgendetwas zu verfügen, ohne vorher die Zustimmung des Konzils – und des Königs – einzuholen. Ganz besonders in Eurer momentanen Lage.“
    „Meine Lage“, wiederholte Ayla mit einem schiefen Lächeln. „Die ich Euch zu verdanken habe. Ob ich Euch dafür danken sollte, weiß ich allerdings nicht.“
    Cedric schüttelte den Kopf. „Dazu gibt es keinen Grund. Ich will Euren Gefährten ebenso wenig als Alleinherrscher sehen wie Ihr.“
    Ihren Gefährten. Offiziell war Garret noch immer genau das, vollkommen unabhängig davon, was sie jetzt füreinander empfanden. Gut möglich, dass sie einen neuen Rekord aufgestellt hatten, so schnell wie bei ihnen hatte sich wahrscheinlich noch nie zuvor zwischen einem Königspaar Liebe in Hass verwandelt.
    Falls sie Garret überhaupt jemals geliebt hatte. Wenn sie bedachte, wie stark im Vergleich die Gefühle waren, die sie für Malachi hegte, war das mehr als fraglich.
    „Ich muss mich entschuldigen, Eure Majestät.“ Cedric verbeugte sich rasch, ungewohnt demütig.
    Das verstärkte Aylas Niedergeschlagenheit nur noch mehr. „Gestern wart Ihr der Ranghöhere, und heute haltet Ihr es fürunangebracht, offen mit mir zu sprechen. Ich hatte immer geglaubt, Ihr seid ein vernünftigerer Mann.“
    Ein Lächeln huschte über Cedrics Mundwinkel. „Ihr seid müde, Ayla. Vielleicht ist dies nicht der passende Moment für Glaubensfragen, sondern eher um sich zu sammeln und neue Kraft zu schöpfen.“
    Dies war der Cedric, den Ayla kannte. Er half ihr durch die enge Geheimtür, die ins Schlafgemach der Königin führte. Das seltsame Gefühl, mitten durch einen Geist zu gehen, ließ Aylas Haut kribbeln. Nicht den Geist von Mabb, der nach ihrer Ermordung ruhelos in ihrem früheren Heim umherirrte, sondern die unsichtbaren Rückstände der verwirrten, vielleicht sogar verängstigten Ayla, die sie bei ihrem ersten Besuch in diesem Raum gewesen war und die nun mit der neuen Ayla zusammentraf.
    „Es gibt etwas, das ich erledigen muss.“ Sie drehte sich zu Cedric um, sich sehr wohl bewusst darüber, welch jämmerliches Bild sie abgeben musste mit ihrem schlabbrigen Hemd und den strähnigen Haaren, jeder Zentimeter freier Haut von angetrocknetem Schmutz bedeckt. Aber darauf konnte sie keine Rücksicht nehmen, denn sie befürchtete, Garrets Rache würde nicht lange auf sich warten lassen. „Ich muss in die Darkworld gehen. Dort gibt es jemanden, der in Gefahr ist. Ich kann nicht darauf vertrauen, dass Garret seinen Zorn nicht an ihm auslässt.“
    Cedric sah sie an, als hätte sie ihm einen Schlag in die Magengrube versetzt. „Also ist es tatsächlich wahr?“
    Für einen Augenblick geriet sie in Panik. Jetzt würde er sie gleich zurückbringen, Garret und das Konzil wieder zusammenrufen und ihnen sagen, dass sie gestanden hatte. Und Garret, in seinem fanatischen Hass auf sie, fände bestimmt einen Weg, die anderen davon zu überzeugen, dass sie, die sich der Kollaboration mit dem Feind schuldig gemacht hatte, ergo auch den Mordanschlag auf die Königin verübt haben musste. IhrGenick würde unter dem Schwert des Henkers brechen, noch bevor Garret seine Nachmittagsaudienz abhielt.
    Aber Cedric war Mabb gegenüber immer loyal gewesen, trotz all ihrer Sünden, und aus irgendeinem Grund spürte Ayla, dass er ihr dieselbe Loyalität entgegenbringen würde. Enttäuscht senkte er den Kopf. „Ich wollte es nicht glauben.“
    Sie legte die Hand auf seine Schulter und befürchtete, er würde vor ihrer Berührung zurückweichen. Er tat es nicht. „Es ist schwer zu erklären, welche Ereignisse dazu geführt haben, aber du musst wissen, dass es nie meine Absicht war, die Lightworld zu verraten. Ich habe meinen Eid gebrochen, indem ich es nicht fertigbrachte, den Darkworlder zu töten, das leugne ich nicht. Ich konnte es in jener Nacht einfach nicht tun, und ich könnte es jetzt noch viel weniger. Was ich für ihn empfinde, ändert jedoch nichts an meiner tiefen Verbundenheit zu unserer Rasse.“
    „Wie könnt Ihr das sagen?“ Cedric sah sie kummervoll an. „Wie könnt Ihr Euch mit einer Kreatur der Darkworld einlassen und dennoch behaupten, Eurer Rasse verbunden zu sein?“
    „Weil ich begriffen habe, dass nicht alle dort unsere Feinde sind. Einige von ihnen versuchen schlicht und einfach zu überleben, so wie wir auch.“ Sie schloss die Augen, inständig hoffend, er würde ihre Verzweiflung spüren und verstehen. „Bitte, ich muss sicherstellen, dass Garret ihm nichts

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