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Herrscherin des Lichts

Herrscherin des Lichts

Titel: Herrscherin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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ich bin unverletzt. Und ich weiß, was ich gesehen habe. Es war ein Todesengel.“
    Bei diesen Worten wurde Garret ganz blass, so aschfahl, wie Ayla sich den Mond vorstellte. „Bei allen Göttern. Dann sind die Geschichten, die man sich erzählt, tatsächlich wahr?“
    Ayla brachte nicht mehr als ein Nicken zuwege. Dies war eine Wendung, mit der sie nicht gerechnet hatte. Bis zu diesem Moment war ihr überhaupt nicht in den Sinn gekommen, dass sie womöglich das erste Wesen der Lightworld sein könnte, das einen Todesengel zu Gesicht bekommen und die Begegnung überlebt hatte.
    „Das muss sofort der Gildenmeister erfahren.“ Garrets Züge erhellten sich, nur um sich gleich darauf wieder zu verfinstern. „Und du hast das Ding nicht getötet?“
    „Ich … Irgendetwas Seltsames ist mit ihm geschehen. Ich glaube nicht, dass es ihn auf der Stelle umgebracht hat.“ Ihr von Schuldgefühlen geplagter Geist quälte sie mit dem Bild des Darkworlders, wie er wehrlos auf der Plattform lag, während sie sich umdrehte und ihn dort zurückließ. „Aber er wird es bestimmt nicht überleben.“
    „Ich werde vertraulich mit Cedric über den Vorfall sprechen. Du erstattest heute keinen Bericht.“ Garret nahm sie erneut bei den Armen, zärtlich dieses Mal, und ließ langsam seine Hände auf ihrer nackten Haut abwärts wandern. „Es wäre besser, wenn du verletzt worden wärst. Aber ich glaube nicht, dass Cedric dich bestrafen wird, weil du die Gäis gebrochen hast. In Anbetracht der Umstände lässt er vermutlich Milde walten.“
    Als er sich zum Gehen wandte, rief Ayla ihm nach: „Du sagtest, du hast Neuigkeiten?“
    „Ah ja.“ Er klopfte nervös mit der Pergamentrolle auf seineHandfläche, und es schien, als würde er selbst gar nicht registrieren, dass er das tat. „Aber vorher muss ich mit Cedric reden. Geh zum Refugium, nutz deine freie Zeit, um dich zu entspannen, und dann komm heute Abend in mein Quartier. Dort werden wir alles in Ruhe besprechen.“
    Mit diesen Worten marschierte er davon, Ayla blieb allein und enttäuscht zurück.

7. KAPITEL
    D ie tatsächliche Widerwärtigkeit der Darkworld war Malachi nie zuvor so bewusst gewesen wie in dem Moment, in dem er den Werkstattladen des Bio-Mechs verließ. Als Keller die schwere Metalltür aufstieß und in den nahezu hüfthohen Morast hinunterstieg, spürte Malachi in seinem Hals, der jetzt der eines Sterblichen war, einen ungewohnten Würgereiz hochkommen.
    „Schon gut, ich weiß, es ist nicht gerade sauber, aber eine so geräumige Bude wie meine hat natürlich irgendwo einen Haken, damit muss man leben. Und jetzt schwing deinen Hintern hier runter, ehe noch sonst was für ein Ding auftaucht und mich als kleine Zwischenmahlzeit verdrückt.“ Keller streckte auffordernd die Hand aus, und Malachi blieb nichts weiter übrig, als sie zu nehmen.
    „Ist das eine mögliche Gefahr?“ Zu seiner Überraschung war das Wasser nicht kalt, als er sich hineingleiten ließ, sondern eher lauwarm. Kalt wäre besser gewesen, reiner. Etwas streifte sein Bein, und Malachi unterdrückte ein Schaudern.
    Keller beobachtete ihn nachdenklich, dann erschien auf seinem zerfurchten Gesicht ein Lächeln. „Mit dir in der Nähe? Niemals. Du bist meine Lebensversicherung. Kaum ein Darkworlder wird es wagen, sich mit einem anzulegen, der vom Engel des Todes begleitet wird.“
    „Ich bin nicht der Engel des Todes. Ich bin – oder war – lediglich einer seiner Diener.“ Der Bio-Mech war schon ein ganzes Stück vorausgewatet, und Malachi beeilte sich, ihn einzuholen. Es fiel ihm schwer, sich durch das Wasser fortzubewegen. Seine Muskeln begannen bereits nach wenigen Schritten zu schmerzen. „Es freut mich, dir Schutz bieten zu können. Du warst zuvorkommend zu mir. Ich weiß, dass Menschen es gern haben, wenn ihre guten Taten Anerkennung finden.“
    „Jepp, wir sind richtige Dankbarkeits-Junkies, vor allem,wenn’s auch noch so von Herzen kommt.“ Sie waren an einer Gabelung des Tunnels angelangt. Keller knipste das Licht an seinem merkwürdigen Hut aus und hob einen Finger vor den Mund. „Okay, durch das Gebiet hier müssen wir uns ganz leise durchschleichen. Ich glaube, es ist am sichersten, wenn wir da langgehen.“ Er deutete in die Richtung, wo der Tunnel nach links abzweigte. Das Wasser dort wurde immer tiefer, und der Kanal schien überhaupt kein Ende zu haben.
    Der andere hingegen verlief leicht aufwärts. Malachi konnte nur wenige Meter von ihnen entfernt trockenen Boden

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