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Herrscherin des Lichts

Herrscherin des Lichts

Titel: Herrscherin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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wärest, hättest du diesen Darkworlder gleich beim ersten Mal beseitigt! tadelte sie sich selbst. Doch dieser Fehler sollte ja jetzt bald korrigiert werden.
    Sie war weiter gelaufen, als sie ursprünglich vorgehabt hatte, und nun stand sie vor einer Gabelung des Tunnels. Die abstoßende Energie, die sie bereits in der Nähe der Dämonenleichen wahrgenommen hatte, hing schwer in der Luft, knisterte wie eine böse Vorahnung, die Ayla fast körperlich spürbar durchdie Glieder fuhr. Falls der Darkworlder hier entlanggegangen war, dann war er inzwischen höchstwahrscheinlich tot.
    Etwas in ihr verkrampfte sich bei diesem Gedanken, und ihr Herz begann auf einmal unregelmäßig zu schlagen. Sie gebrauchte den inneren Blick, um den Baum ihrer Lebenskraft in Augenschein zu nehmen. Alles schien in Ordnung zu sein, kräftige grüne Zweige, die sich in ihr emporstreckten, und ebenso starke Wurzeln, die Ayla mit der Erde unter ihren Füßen verbanden. Außerhalb ihres Körpers hingegen tobte ein Schrecken, der kaum zu beschreiben war. Ölige blauschwarze Energiemassen waberten wie schmierige Wasserschlieren vor und über ihr in der Luft umher, bildeten bedrohliche Ringe und Bögen, die sich überall im gesamten Tunnel ausbreiteten. Ayla hatte so etwas schon früher gesehen, viele Male. Succubi und Incubi, zur Gestaltwandlung fähige Dämonen, die sich von der Lust und dem sexuellen Verlangen ihrer Opfer ernährten. Mit ihrer Verderbtheit vergifteten sie alles, das sie berührten, sogar die Luft. Leider waren sie eine häufig auftretende Plage für jeden Assassinen, der in der Darkworld auf Mission war; die Gilde würde ihr für die Eliminierung eines dieser Dinger dankbar sein.
    Sie erkundete mit ihren Sinnen die Umgebung, wobei ein wachsendes Unbehagen ihn ihr aufstieg. Es war noch etwas anderes hier, etwas Vertrautes und zugleich Beunruhigendes. Die dunkle Energie hatte ihren Ursprung an einem bestimmten Punkt auf einer der Tunnelwände, durchsetzt von einem sich windenden, immer blasser werdenden Rot.
    Schockiert flüchtete Ayla aus dem inneren Blick. Mit ihren Augen allein konnte sie das Wesen nicht ausmachen. Sie formte eine Kugel aus Licht, warf sie in die Richtung, in der sie eben die ekelerregenden Schwaden hatte hochsteigen sehen, und keuchte bei dem Anblick, der sich ihr bot.
    Der Todesengel. In sich zusammengesunken, seine sterbliche Haut aschgrau, das Gesicht eine verzerrte Grimasse des Leids. Der Succubus hielt ihn fest umklammert, das gierigeMaul des Monsters nur Zentimeter von seinem Mund entfernt, dünne tiefrot leuchtende Schleier aus ihm heraussaugend. Die nackten Beine der Kreatur waren um die Hüften des Darkworlders geschlungen, ihr schuppiger Körper presste sich eng an sein Fleisch.
    Ayla hatte das Wesen beim Fressen gestört. Es fuhr herum und fauchte sie an. Imponiergehabe, das den Gegner einschüchtern sollte, damit er das Weite suchte und der Succubus sich weiter in Ruhe an seinem Opfer gütlich tun konnte. Ayla zog eines der Zwillingsmesser aus ihrem Gürtel und sprang, laut schreiend, auf das Ungeheuer zu. Die Lichtkugel über ihren Köpfen erlosch, Sekundenbruchteile bevor sie es erreicht hatte, und es verschmolz mit der Dunkelheit. Es bewegte sich schneller, als Ayla erwartet hatte. Ein kurzes Aufflackern gelber Augen zu ihrer Rechten. Sie wirbelte herum und stach zu. Ein Sprühnebel glühenden gelben Blutes spritzte durch die Finsternis. Es hatte gereicht. Die verwundete Kreatur heulte auf, stürzte und versuchte hastig, auf allen vieren davonzukriechen. Ayla rammte einen ihrer Stiefel in den Rücken des Wesen und drückte es zurück auf den Boden. Als der Succubus seinen Oberkörper ein Stück hochstemmte, hielt Ayla das Messer an seine vorgewölbte Kehle und zog es blitzartig hindurch. Das Ding gab ein gurgelndes Krächzen von sich, dann ein abrupt endendes Zischen. Als die Klinge den Hals des Dämonen durchschnitten hatte, schnappte sein Kopf in Aylas Händen zurück. Mit einem knurrenden Geräusch der Genugtuung zerrte sie daran, bis der weiße Knochen des Genicks schmatzend ein Stück aus dem Schädel rutschte, und durchtrennte die noch verbliebenen Sehnen und Hautfetzen. Dann riss sie den Kopf so weit nach oben, wie sie konnte, und trat mit dem Fuß den Körper von sich weg.
    Der Darkworlder blieb währenddessen, wo er war, seine entkräftete Gestalt nur von der Tunnelwand gehalten, an der er lehnte, die Augen zugekniffen, stoßweise atmend, als stünde er kurz vorm Ersticken. Er würde sie

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