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Herrscherin des Lichts

Herrscherin des Lichts

Titel: Herrscherin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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schwieg. Mabb zog einen silbernen Schlüssel aus ihrem Ärmel hervor, schloss die schlichte Metalltür am Ende der Halle auf, und sie betraten einen neuen Raum.
    Mabbs private Wohnstätte, wie Ayla klar wurde, und sie verspürte eine seltsame Aufregung dabei, sich an solch einem privaten und vor neugierigen Augen bestens versteckten Ort aufhalten zu dürfen. Dieses Gefühl verschwand jedoch sofort, als ihr der Grund ihres Hierseins wieder einfiel und dass sie alles andere als willkommen war, um es vorsichtig auszudrücken.
    Endlich drehte Mabb sich zu ihr um und musterte sie mit einem skeptischen Blick von oben bis unten. „Du redest nicht viel.“
    Ayla formulierte ihre Antwort sorgfältig. „Es erschien mir angemessen, Eurer Majestät das Sprechen zu überlassen, da ich nichts von Bedeutung beizutragen hatte.“
    Mabb hielt eine Hand hoch. „Ich habe dir keine Frage gestellt, Assassine, es war lediglich eine Feststellung. Ich vermute, du solltest wohl in der Lage sein, den Unterschied zu erkennen?“
    Ayla nickte.
    „Kein Wunder, dass mein Bruder sich schon gezwungen sah, dich zu züchtigen. Du bist ausgesprochen strapaziös“, sagte die Königin mit einem betont tiefen Seufzen. Ihr Rock machte ein leichtes raschelndes Geräusch auf dem grasbedeckten Boden, als sie sich einige Schritte entfernte. Alles in diesem Raum stammte dem Anschein nach aus der oberen Welt: die dekadenten Stoffbahnen, mit denen die Wände ausgekleidet waren, der goldene Zierrat auf den polierten Regalen ebenso wie die verschnörkelten Möbelstücke. Die Sitzgelegenheiten waren keine einfachen Hocker, wie sie normalerweise von Wesen mit Flügeln bevorzugt wurden, sondern große Stühle mit hohen Lehnen, auf denen man unmöglich eine bequeme Position einnehmen konnte. Es war, als ob ein Stück der Menschenwelt sich von irgendwo dort oben abgelöst und direkt in Mabbs Palast gefallen sei.
    Die Königin stand vor einem schweren hölzernen Schrank mit einem reich verzierten Schloss. Der Schlüssel steckte offen darin, kaum zu übersehen. Offensichtlich hatte Mabb keine Sorge, dass es irgendjemandem mit feindlicher Gesinnung gelingen könnte, bis in dieses abgeschottete Allerheiligste vorzudringen.
    „Hat mein Bruder dich über deine künftigen Pflichten informiert, die du zu erfüllen hast, wenn du Königin bist?“
    Obwohl Ayla nicht besonders versiert darin war, höfische Heimtücke zu durchschauen, erkannte sie die hundert Fallstricke, die sich in dieser Frage versteckten, und wusste es besser, als darauf hereinzufallen.
    „Ich verstehe nicht. Eure Hoheit ist die Königin.“ Ayla vermied es absichtlich, Mabbs Unsterblichkeit zur Sprache zu bringen und damit die Tatsache, dass ihre Regentschaft prinzipiell bis in alle Ewigkeit bestehen konnte. Denn dies würde Mabb vielleicht an die Möglichkeit eines geplanten Attentates gegen sie denken lassen, und dieses Thema wollte Ayla unter allen Umständen umgehen.
    Mabbs Lachen klang böse, höhnisch. „Immerhin hat er dir beigebracht, dich dumm zu stellen. Ich bin nur deshalb noch an der Macht, weil es niemanden gab, um mich zu ersetzen. Nun, da der königliche Stammhalter eine Gefährtin an seiner Seite hat, kann sie meinen Platz einnehmen, und ich werde einfach vom Thron gestürzt. Also lüg mich nicht an und behaupte, ihr hättet nicht genau das geplant!“ In ihrer Wut riss Mabb eines der Messer aus ihrem Haar und ging damit auf Ayla los.
    Es war ein Leichtes, dem Angriff auszuweichen, doch er zeigte, wie unvorhersehbar die Reaktionen der Königin sein konnten. Sie war wie ein brodelnder Vulkan, der jeden Augenblick ausbrechen konnte. Vorsichtig sprach Ayla weiter: „Es verlangt mich nicht danach, Euren Platz einzunehmen. Ich bin eine einfache Assassine …“
    „Ich habe dich nicht aufgefordert, zu sprechen!“, schrie Mabb, drohend einige Schritte auf sie zukommend. Dann, als erinnere sie sich plötzlich an etwas, blieb sie stehen, glättete ihren losen, in Unordnung geratenen Zopf und schob ihn hinter ihr Ohr. Sie drehte sich um, öffnete den Schrank und holte eine steinerne Tafel heraus, die sie wie ein Baby an ihre Brust drückte. „Ich weiß sehr gut, was du bist. Eine niedere Assassine, geboren auf dem Streifen. Der halbblütige Spross einer aus meinem Reich verbannten Elfe und einem Menschen, der in der Gosse starb, dahingerafft von einer Krankheit, die durch menschliches Laster verbreitet wird. Hätte mein Bruder sich eine aus der Oberschicht genommen, oder zumindest eine

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