Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herz auf Umwegen

Herz auf Umwegen

Titel: Herz auf Umwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
Vom Netzwerk:
zeigte durch die Windschutzscheibe. Anke nickte.
       »Scheint, als sei was passiert«, meinte Grit. »Er sieht angespannt aus.«
       Katja lehnte sich vor. Tatsächlich lief Haakon neben dem Jeep, mit dem Anke heute Morgen gekommen war, auf und ab. Aber das war es nicht, was ihre Aufmerksamkeit erregte und sie die Augen zusammenkneifen ließ. Es war der Wagen, der halb verdeckt vom Jeep neben diesem parkte und mit dem Haakon gekommen sein musste. Ein silberfarbener Volvo Kombi.
       In ihrem Schreck griff Katja nach Jannys Arm. Den Blick starr geradeaus gerichtet, flüsterte sie atemlos. »Das ist er.«
       Janny schaute Katja fragend an. »Wer?«
       Katja ließ Jannys Arm los. Mit einer Kopfbewegung in Ankes Richtung legte sie den rechten Zeigefinger auf den Mund. »Der Volvo …«, flüsterte sie dicht neben Jannys Ohr. Katja versagte die Stimme. Sie schluckte und atmete einmal tief durch. »Das ist der Wagen von Sonntagnacht«, hauchte sie schließlich.
       Janny drehte den Kopf, sodass sie Katja direkt ansehen konnte.
       »Bist du sicher?«, wisperte sie.
       Katja zögerte. Nein, sicher war sie natürlich nicht. »Ich … glaube.«
       In der Zwischenzeit waren sie vor dem Haus angekommen. Grit schaltete den Motor aus. Anke stieg aus und ging zu Haakon, der ihr ungeduldige Zeichen gemacht hatte. Als sie bei ihm ankam, redete Haakon aufgeregt auf sie ein. Anke versuchte, ihn zu beruhigen. Die beiden gerieten in eine Diskussion, die schnell lauter wurde.
       »Was tun wir jetzt?«, fragte Katja Janny hilflos.
       Grit drehte sich zu ihnen um. »Na austeigen und …« Sie brach ab. »Was ist denn mit euch beiden los?«
       Janny deutete auf den silbernen Volvo. »Katja sagt, das ist der Wagen, den sie Sonntag gesehen hat, als sie den Einbrecher überraschte.«
       Grit schwieg verblüfft. Und dann, wie zuvor Janny, fragte sie: »Bist du sicher?«
       »Nein, nicht hundert Prozent«, räumte Katja ein.
       Draußen beim Volvo war der Streit mittlerweile sehr laut. Haakon öffnete die Hintertür des Kombis und griff nach etwas auf dem Rücksitz. Als sein Oberkörper wieder auftauchte, hielt er ein Jagdgewehr in der Hand. Mit langen Schritten kam er auf ihren Wagen zu, bis er direkt an dem halboffenen Fenster auf der Fahrerseite stand.
    »Aussteigen! Los!« Er schwenkte drohend das Gewehr und verlieh damit seiner Forderung Nachdruck.
       »Scheint, dass Katja sich nicht irrt«, murmelte Janny.
       Grit hatte sich bei Haakons Worten wieder nach vorn gedreht und war erstarrt. Auch Katja fühlte sich außerstande, sich zu bewegen.
       Mittlerweile war Anke zu ihrem Mann gerannt. Sie sprach hektisch und mit fremden Worten, sodass die drei Frauen im Auto nicht verstehen konnten, was sie sagte. Doch was es auch war, es prallte an Haakon ab. »Spør dem. Nå!«, rief er ungehalten.
       Anke seufzte und öffnete die Fahrertür. »Ihr tut besser, was er verlangt. Wenn er so ist, ist er unberechenbar.«
       Grit rutschte von ihrem Sitz und kam neben Anke zum Stehen. Katja öffnete zögerlich die Wagentür, stieg aus, gefolgt von Janny, die zur selben Seite hinauskrabbelte. Sie war es auch, die als Erste ihre Sprache wiederfand. »Was ist denn in ihn gefahren?«
       Anke schüttelte verdrossen den Kopf. »Wir brauchen die Speicherkarte«, sagte sie statt einer Antwort.
       »Was für eine Speicherkarte?«, fragte Grit.
       Katja hatte eine Vermutung. »Die, die ich gefunden habe?«
       Anke nickte. »Wirklich, ich wollte nicht, dass es so abläuft«, beteuerte sie. »Ich habe ihm versichert, dass ich sie euch schon irgendwie unauffällig abnehme, aber er will nicht länger warten. Er ist nervös.«
       »Haakon war der Einbrecher.« Katja hatte keinen Zweifel mehr. Es passte alles zusammen. Und weil Haakons Unterfangen erfolglos geblieben war, hatte Anke sich ihrer Gruppe angeschlossen. Deshalb war sie so anhänglich gewesen. Sie wollte herausfinden, wer die Speicherkarte hatte beziehungsweise wo sie war. Aber warum das alles? Was hatte es mit dieser Karte auf sich, dass die beiden so versessen auf das Ding waren? »Was ist denn auf dieser verdammten Karte?«
       »Diskutiert nicht«, mischte Haakon sich da gereizt ein. »Anke, geh mit Katja ins Haus«, befahl er. »Holt das Ding. Ich pass auf die anderen beiden auf.«
       Anke quittierte Haakons Aufforderung mit erneutem Kopfschütteln. Ein deutliches Zeichen von Unzufriedenheit. Doch sie tat, was er verlangte. »Na los«,

Weitere Kostenlose Bücher