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Herz auf Umwegen

Herz auf Umwegen

Titel: Herz auf Umwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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komplett umgekrempelt auf der Suche nach dem verdammten Ding, aber nichts gefunden. In der Kamera war nur eine Ersatzkarte. Die mit den Spannerfotos muss Richter rausgenommen und versteckt haben, damit Haakon sie ihm nicht abknöpfen kann. Und so beschlossen wir, euch im Auge zu behalten. Falls eine von euch die andere Karte finden würde, wollten wir sie euch unauffällig abnehmen. Niemand sollte dabei zu Schaden kommen.«
       »Tja, der Teil des Planes ging gründlich schief «, stellte Katja fest.
       »Wie der ganze Rest auch«, meinte Anke verdrossen. »Ich habe Haakon von Anfang an gesagt, er soll den Unfall der Polizei melden. Aber er war nicht dazu zu bewegen. Stattdessen habe ich mich überreden lassen, ihm zu helfen.«
       »He, was dauert das denn da drinnen so lange?«, schrie Haakon ungeduldig von der Tür her. »Anke, los kommt raus.«
       »Wo ist die Speicherkarte?«, fragte Anke hastig.
       Katja stürzte ins Schlafzimmer, wo ihr Buch lag, und holte sie. Anke nahm sie ihr ab und lotste Katja vor sich her aus dem Haus.
       An der Tür wurden sie von Haakon erwartet. Gleichzeitig hielt er mit seinem Gewehr Grit und Janny in Schach, die immer noch beim Wagen standen. Haakon zerrte Katja am Arm mit sich zu den anderen beiden.
       »Haakon, lass uns fahren!«, rief Anke. »Ich habe die Karte.«
       Doch Haakon reagierte nicht. Katja, die jetzt zwischen Grit und Janny stand, lief es kalt den Rücken hinunter beim Anblick von Haakons starrer Miene. Das mulmige Gefühl in ihrem Bauch verdichtete sich zu einem lähmend schweren Klumpen. Sie schluckte.
       »Haakon!«
       »Sie werden zur Polizei gehen!«Haakons Hand griff fester um den Gewehrkolben, um seine Mundwinkel zuckte es.
       Anke trat neben ihn, legte ihre Hand auf seinen Arm. »Gib mir das«, forderte sie ihren Mann auf und wollte ihm das Gewehr abnehmen. Doch statt loszulassen, stieß er Anke weg. »Sie werden zur Polizei gehen«, wiederholte er störrisch.
       Energisch trat Anke ein zweites Mal zu Haakon. Diesmal packte sie resolut das Gewehr.
       »Das werden sie nicht!«, sagte sie und versuchte, die Waffe an sich zu nehmen.
       »Doch.« Mit einer heftigen Bewegung riss Haakon das Gewehr an sich, machte einen Schritt nach vorn und schlug Janny mit dem Gewehrkolben nieder.
       Ein dreifacher Aufschrei folgte. Sowohl Katja und Grit, besonders aber Anke, wurden von dieser brutalen Reaktion Haakons überrascht. Katja sah entsetzt, wie Janny zu Boden sank. Bevor Haakon erneut ausholen konnte, fiel Anke ihrem Mann in den Arm. Die beiden rangen miteinander.
       Grit nutzte die Gelegenheit und begann, zu rennen. Sie flüchtete in Richtung Wald und schrie dabei: "Lauf, Katja!"
       Doch Katja konnte nicht. Sie war starr vor Schreck. Jetzt schüttelte Haakon Anke von sich ab. Wütend schnauzte er seine Frau an. Anke schrie zurück. Doch das hielt Haakon nicht davon ab, erneut auszuholen. Der Schlag traf Katja mit voller Wucht. Sie war ohnmächtig, bevor sie den Schmerz spüren konnte.
     
     

13. Kapitel
     
     
     
    Katja stöhnte, während sie die Augen aufschlug. Etwas hämmerte gegen ihre Schädeldecke, verursachte einen dumpfen Schmerz. Benommen griff sie sich an den Kopf, zwang sich, sich aufzurichten, statt einfach liegen zu bleiben. 
       Wo war sie überhaupt? 
       Der Boden, auf dem sie saß, war kühl und hart. Und es war dunkel. Katja blinzelte. Das wenige Licht im Raum brach durch ein paar winzige Spalte und reichte gerade, um ein paar Konturen wahrzunehmen. Der Raum umfasste etwa zwanzig Quadratmeter. In der von ihr aus rechten Hälfte gab es einen Holztisch, darum herum vier Stühle. An der linken Wand konnte sie schemenhaft ein Gestell ausmachen, das wohl einmal ein Bett war. Daneben stand ein winziger Ofen. Darüber erkannte Katja ein Regal. Es hing schief, weil eine Seite der Aufhängung versagt hatte. Im Raum roch es modrig.
       Katja versuchte, sich zu erinnern, was geschehen war. Sie versuchte aufzustehen, tastete Halt suchend mit der Hand nach dem Tisch. Der fühlte sich rau und klamm an. Etwas bewegte sich von der anderen Seite des Raumes her auf sie zu. Automatisch wich Katja zurück, kam ins Straucheln, fiel hin.
       »He Katja, ich bin es, Janny.« Zwei Hände halfen Katja auf. »Bist du soweit in Ordnung?«
       Katja klopfte ihre Jeanshose ab. »Ich weiß nicht. Was ist passiert?« Sie bekam nur Bruchstücke zusammen. Ein aufgeregter Haakon, Anke am Esstisch, Janny, die zu Boden

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