Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herz auf Umwegen

Herz auf Umwegen

Titel: Herz auf Umwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
Vom Netzwerk:
war ich das.«
       »Warum fragst du dann?«
       »Ich frage dich . Was, wenn du mal übersiehst, dass du verliebt bist? Oder Gefühle falsch interpretierst?«
       Katja schüttelte den Kopf. »So was übersieht man doch nicht.«
       »Sicher?«
       »Natürlich.«
       Janny wandte Katja wieder den Rücken zu. »Woher willst du das wissen? Du würdest es ja gar nicht merken.«
       Katja stutzte. »Das stimmt schon, rein logisch. Aber ich glaube doch, dass ich mich gut genug kenne, um meine Gefühle nicht zu übersehen. Und auch nicht falsch zu interpretieren.« Sie schüttelte erneut den Kopf. »Willst du eigentlich auf etwas Bestimmtes hinaus? Denkst du, ich war gar nicht in Grit verliebt? Ich hätte mir das nur eingebildet?«
       Janny wandte sich wieder vom Wasser ab und machte zwei Schritte auf Katja zu. »War? Bist du es denn nicht mehr?«
       Katja wunderte sich selbst. Hatte sie ‚war´ gesagt? Während sie noch mit sich haderte, fiel ihr auf, dass Janny seltsam angespannt wirkte. Ihre Stimme hatte auch seltsam geklungen. Oder bildete sie sich das nur ein?
       »Katja?« Jannys Stimme drängte Katja zur Antwort. 
       »Ich weiß nicht recht«, sann Katja. »Ich denke, ich bin nicht der Typ, der sich an aussichtslose Dinge klammert.«
       Janny hüstelte umständlich. Katja schaute sie fragend an. Das sah vor ein paar Tagen aber noch ganz anders aus, sagte Jannys Blick.
       »Na gut«, räumte Katja ein. »Ein bisschen habe ich geklammert, aber das ist jetzt vorbei. Ich bin über Grit hinweg.« Sie hielt inne und staunte. »Ich bin über sie hinweg«, wiederholte sie leise. Über Katjas Gesicht zog ein Ausdruck von Überraschung. »Glaube ich«, setzte sie hinzu, denn es schien ihr kaum fassbar. So schnell? Wie war das denn passiert?
       Auch Janny hatte wohl Zweifel. Ihre Stimme klang deutlich skeptisch, als sie fragte: »Und? Wird das von Dauer sein? Oder ist ein Rückfall zu erwarten?« 
       Katja konnte es Janny nicht verdenken. Nicht nach alldem, was Janny schon mit ihr erlebt hatte. Hinzu kam, dass Katja selbst unsicher war. »Das wüsste ich auch gerne«, sagte sie deshalb. »Aber ich wünsche mir, dass meine Gefühle endlich zur Ruhe kommen.«  
     
     

16. Kapitel
     
     
     
    Der Alltag hatte sie wieder. Für Katja diesmal kein Grund, den vergangenen Tagen nachzuhängen. Während die Kollegen Urlaubserlebnisse austauschten, studierte sie ihren Posteingang. Dabei vermied sie es tunlichst, aufzuschauen. Nur nicht in Alexas Blickfeld geraten! Die hypnotisierte sie nämlich schon seit einer halben Stunde. Seit sie auf ihre Frage, »Und, wie war euer Urlaub?«, nur kurz aufgesehen und gebrummelt hatte: »Ganz nett. Berge, Seen, Sonne. Alles, was man sich wünschen kann.« 
       Was sollte sie sonst sagen? 
       Ich wurde von einem Einbrecher niedergeschlagen und später entführt. Zwischendurch habe ich mich von Grit entliebt. Ach ja, und Janny hat mich geküsst. Was, wenn ich es genau bedenke, mein Herz mehr als alles andere in Aufruhr versetzt hat.
       Ha, toll! Alexa würde vor Entzücken kreischen.
       Die Bürotür in Katjas Rücken klickte einmal für Öffnen und einmal für Schließen. Katja warf einen verstohlenen Blick zu Alexa. Deren Augen leuchteten. 
       »Guten Morgen, Janny. Du siehst aber gut erholt aus«, sprudelte es aus Alexa hervor.
       Janny legte ihre Tasche auf dem Schreibtisch ab. »Findest du?«
       »Aber ja. Erzähl mal. Wie war´s in Norwegen?«  
       Janny sandte einen schnellen Blick in Katjas Richtung. 
       »Ganz nett«, lautete die nichtssagende Antwort, was Alexa mit einem Frustschnaufen quittierte und Katjas Mundwinkel zum Zucken brachte.
       »Ganz nett«, äffte Alexa nach. »Könnt ihr auch noch was anderes sagen?«
       Janny zwinkerte Katja zu. 
       Alexa schniefte unzufrieden, wandte sich ihrem Bildschirm zu und strafte die beiden Kolleginnen mit Nichtbeachtung. Ziemlich genau fünf Minuten hielt sie das durch. Dann konnte sie nicht länger an sich halten. »Wo bleibt eigentlich Grit?«
       »Grit hat sich die Hand verletzt«, klärte Katja Alexa auf. »Sie muss ein paar Tage zu Hause bleiben.«
       »Aber es war ganz nett, ja? Wollt ihr mich veräppeln?« Alexa verzog beleidigt das Gesicht. »Na, dann werde ich heute nach der Arbeit mal einen Krankenbesuch machen«, verkündete sie. »Oder wollt ihr mich davon abhalten?« 
       »Nein, warum denn?«
       »Hätte doch sein können. Ihr scheint ja

Weitere Kostenlose Bücher