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Herz aus Eis

Herz aus Eis

Titel: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter
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Sie tun?“
    „Was immer nötig ist.“
    Elizabeth öffnete den Mund, schloss ihn wieder. „Das ist recht vage“, meinte sie schließlich.
    „Keine Sorge, das bleibt es nicht. Ich werde bestimmen, wann unser Tag beginnt, wann er zu Ende ist und was wir in der Zeit machen.“
    „Und die Übungen? Das Dehnen, das Trainieren …?“
    „Darum kümmere ich mich.“
    Er wollte sein eigenes Rehaprogramm ausarbeiten? Das war ja lächerlich! Ihr schwirrte der Kopf. „Mr. Koumantaros, Sie mögen ein exzellenter Geschäftsmann sein und Millionen verdienen, das heißt jedoch nicht, dass Sie über grundlegende Kenntnisse in der Physiotherapie verfügen …“
    „Schwester Hatchet. Ich laufe nicht, weil ich bisher nicht laufen wollte. So einfach ist das.“
    Grundgütiger, wie arrogant konnte ein Mensch sein? Und offensichtlich übermäßig zuversichtlich. „Und jetzt wollen Sie also laufen?“
    „Richtig.“
    Verdattert lehnte sie sich in den Stuhl zurück. Kristian durchlief eine rasante Verwandlung. Direkt vor ihren Augen.
    Pano und die Haushälterin kamen und servierten den Lunch, Kristian beachtete sie gar nicht. „Sie haben mir doch gesagt, dass ich weitermachen soll, Hatchet, und damit haben Sie absolut recht. Es wird Zeit, dass ich wieder auf dieBeine komme.“
    Sie starrte auf die diversen Schüsseln und Platten, die jetzt auf dem Tisch standen. Mezedhes – verschiedene Dips aus pürierten Auberginen, Gurken, Joghurt mit Kräutern und Knoblauch, Käse, dazu dampfende keftedhes , dolmadhes , tsiros . Es duftete köstlich. Elizabeth hielt zwar nicht viel von der schwarzen Brühe, die als Kaffee bezeichnet wurde, aber sie liebte griechisches Essen. Im Moment jedoch würde sie wohl kaum einen Bissen herunterbekommen.
    „Und wann gedenken Sie mit Ihrem … Programm zu beginnen?“
    „Nach dem Lunch.“ Er ließ sich von Pano erklären, wo die verschiedenen Platten standen, und fuhr erst fort, als die beiden Hausangestellten sich wieder zurückgezogen hatten. „Ich will bald wieder gehen können. Nächste Woche schon, denn kommenden Monat will ich nach Athen reisen.“
    „Nächste Woche?“ Sie schnappte nach Luft. Die Ereignisse des heutigen Tages waren wirklich schwer zu verkraften. Angefangen hatte es damit, dass sie ihn aufwecken musste, dann hatte sie die Tabletten in den Springbrunnen geschüttet, und schließlich hatte sie sich die erschreckende Eröffnung über Calista anhören müssen. Alles war plötzlich anders geworden.
    Vor allem er, wie sie sich still eingestand. Er schien ihr plötzlich größer, beeindruckender. Unnachgiebiger.
    „Eine Woche“, bekräftigte er.
    „Kristian“, setzte sie an. „Natürlich muss man sich ein Ziel setzen, aber … Ihnen muss auch klar sein, dass es höchst unwahrscheinlich ist, dass Sie in einer Woche schon wieder laufen können. Mit harter Arbeit schaffen Sie vielleicht in zwei Wochen kurze Distanzen mit der Gehhilfe …“
    „In Athen kann ich keine Gehhilfe brauchen. Das ist eine Sache der Ehre und des Respekts, Miss Hatchet. Sie werden das nicht verstehen, weil Sie keine Griechin sind …“
    „Im Gegenteil, ich verstehe durchaus. Deshalb bin ich ja hier. Doch geben Sie sich mehr Zeit. Setzen Sie sich Ihr Zielin zwei oder drei Monaten. Das ist sehr viel realistischer.“
    Abrupt stieß er sich mit dem Rollstuhl ein Stück vom Tisch ab. „Genug!“
    Langsam stellte er erst einen Fuß auf den Boden, dann den zweiten. Mit dem Oberkörper beugte er sich vor und stützte die Hände auf den Tisch. Lange sah es so aus, als würde nichts passieren, doch dann, Stück für Stück, richtete Kristian sich auf.
    Die Anstrengung ließ seine Arme zittern, Schweißperlen traten ihm auf die Stirn. Das dunkle Haar fiel ihm in die Stirn, er biss die Zähne zusammen, wurde bleich … und dann stand er aufrecht da.
    Er warf den Kopf zurück. „Da! Bitte!“
    Die knappen Worte drangen aus der Tiefe seiner Brust empor. Er hatte ihr gezeigt, dass sie sich irrte. Mit neuem Respekt schaute Elizabeth ihn an. An seinem Gesicht sah sie, dass er unendliche Schmerzen ausstand, doch mit keinem Laut ließ er es hören. Es musste ihn übermenschliche Anstrengung und Konzentration kosten, Muskeln zu benutzen, die seit ewig langer Zeit keinen Dienst mehr getan hatten. Aber er hatte es geschafft. Er stand auf seinen Beinen.
    Es war ein Akt trotziger Protestbekundung. Er hatte ihr etwas beweisen wollen.
    „Das ist ein Anfang“, bemerkte sie kurz angebunden. Was immer sie an Respekt und

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