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Herz aus Eis

Herz aus Eis

Titel: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter
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Kopf auf das Rascheln neben sich.
    „Mag sein. Ich möchte nur meine Beine ausstrecken. Das kommt vom langen Sitzen.“
    „Wir sind gleich da.“
    „Ich wollte mich nicht beschweren.“
    „Das hatte ich auch nicht angenommen. Sind Sie müde?“
    Der Wagen bog jetzt in einen engen Weg ein. „Nein.“
    „Hungrig?“
    Sie zupfte am Saum ihres Samtkleides, zog es weiter über die Knie. „Nein. Ja. Vielleicht“, sie lachte verlegen auf. „Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist.“
    Mit erstaunlicher Sicherheit fasste er nach ihrer Hand und fühlte ihren hämmernden Puls am Handgelenk. „Ihr Herz rast“, meinte er lächelnd.
    „Ich weiß“, hauchte sie. Sie konnte den Blick nicht abwenden von seinen Fingern, die ihre Hand hielten. Seine Hand war doppelt so groß wie ihre, seine gebräunte Haut hob sich dunkel gegen ihre helle ab.
    „Haben Sie Angst vor mir?“
    „Nein.“
    „Aber vielleicht haben Sie Angst davor, mit mir allein zu sein?“
    „Wieso sollte ich?“
    Mit dem Daumen streichelte er über die Stelle, dort, wo ihr Puls jetzt noch stärker hämmerte, dann gab er ihre Hand frei. „Weil Sie heute Abend nicht meine Krankenschwester sind und ich nicht Ihr Patient bin. Wir sind einfach zwei Menschen, die zusammen ausgehen.“
    „Nur Freunde“, ergänzte sie atemlos. Plötzlich hatte sie fast panische Angst vor dem, was sie in ihrem Inneren fühlte.
    „Können ein Mann und eine Frau tatsächlich nur Freunde sein?“
    Im gleichen Moment hielt der Wagen vor dem Restaurant. Der Chauffeur stieg aus und hielt die Tür auf. Elizabeth sprang fast aus dem Fond hinaus. Sie brauchte dringend frische Luft und Abstand, um ihre Fassung zurückzuerlangen.
    Der Restaurantbesitzer begrüßte sie, als gehörten sie zur Familie. Er fasste Kristian bei den Schultern und küsste ihn auf beide Wangen. „ Kyrios Kristian“, sagte er bewegt, „es tut gut, Sie wieder bei uns zu haben.“
    Kristian erwiderte die Begrüßung mit der gleichen Herzlichkeit. „Und es ist schön, wieder hier zu sein.“
    „ Parakalo – kommen Sie.“ Der alte Mann mit dem ergrauten Haar führte die beiden in eine ruhige Nische. „Der beste Tisch für Sie. Für Sie immer nur das Beste, mein Sohn.“
    Nachdem der Besitzer sie allein gelassen hatte, wandte Elizabeth sich an Kristian: „Er hat Sie ‚Sohn‘ genannt.“
    „Die Insel ist klein. Hier kennt jeder jeden, wie bei einer Familie. Und früher habe ich hier viel Zeit verbracht.“
    Sie sah zum Fenster hinaus. Das Restaurant lag hoch oben am Berghang, unter ihnen lag das Städtchen. Gleich dahinter begann der Ozean. Die Lichter des Städtchens fielen auf die weißen Schaumkronen der Wellen, die sich an den Felsen brachen.
    Der Besitzer kehrte an ihren Tisch zurück, um ihnen eine Flasche Wein zu bringen, als Geschenk des Hauses. Er goss zwei Gläser voll und zog sich wieder zurück.
    „Yiassis.“ Elizabeth stieß mit Kristian an. „Auf Ihr Wohl.“
    „Yiassis“ , erwiderte er. Dann verfiel er in Schweigen.
    Irgendetwas stimmte nicht. Elizabeth spürte es, erkannte es daran, wie ein kleiner Muskel in seiner Wange zuckte. Seine Stimmung war eindeutig umgeschlagen. „Was ist denn?“, fragte sie unsicher.
    „Nichts.“ Er schüttelte den Kopf.
    „Kristian, bitte, sagen Sie es mir.“
    Seine Wangenmuskeln arbeiteten, dann lachte er bitter auf. „Ich wünschte, ich könnte Sie sehen.“
    Einen Moment lang war sie sprachlos, wusste nicht, was sie tun oder sagen sollte. Ihr wurde abwechselnd heiß und kalt. „Warum?“, flüsterte sie.
    „Ich möchte Sie einfach nur sehen.“
    Dieses Mal hielt sich die Hitze, färbte ihre Wangen rot und machte ihre Sinne viel zu empfänglich für seine Nähe. „Sie verpassen nichts. Ich bin einfach nur eine weitere Schlachtfregatte.“
    „Nein, wohl kaum.“
    Nervös spielte sie mit dem Besteck. „Woher wollen Sie das wissen?“
    „Weil ich Ihre Stimme höre, weil ich Ihren Duft rieche. Sie reichen mir gerade bis zur Schulter und das auch nur mit Absätzen. Und ich weiß, wie sich Ihre Haut anfühlt – weich und seidig, wie Rosenblätter.“
    „Ich glaube, Sie haben doch noch irgendwo ein paar Pillen gefunden.“
    Die leeren Augen lagen unverwandt auf ihr. „Und ich glaube, Sie haben Angst davor, allein mit mir zusammen zu sein.“
    „Sie irren sich.“
    „Wirklich?“
    „Ja.“ Sie nahm hastig einen Schluck von ihrem Mineralwasser. Viel zu hastig, denn die Kohlensäure stieg ihr in die Nase. Vorsichtig stellte sie das Glas wieder

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