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Herz aus Eis

Herz aus Eis

Titel: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter
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ab. „Warum sollte ich Angst vor Ihnen haben?“
    Er zog einen Mundwinkel hoch. „Ich bin nicht nett, wie andere Männer.“
    Unter den Wimpern hervor betrachtete sie ihn. „Das ist nicht einmal eines Kommentars würdig. Sie versuchen mich nur zu ködern.“
    Überraschenderweise lachte er auf. „Mein aufgewecktes Mädchen.“
    Ihr Herz machte einen albernen Hüpfer, das Blut begann in ihren Ohren zu rauschen. Sein aufgewecktes Mädchen. Er quälte sie absichtlich. Wollte die Sehnsucht nach mehr in ihr wecken.
    Nach seiner Liebe.
    Aber er war schon versprochen, praktisch verlobt. Und sie hatte bereits mit einem anderen Mann die Hölle durchlebt, der sein Wort nicht hatte halten können. Auch nicht sein Ehegelübde.
    „Kristian, ich kann das so nicht.“ Wenn sie gewusst hätte, wie sie hier wegkommen sollte, wäre sie gegangen. „Ich kann diese Spiele nicht spielen.“
    Sein Stirnrunzeln verstärkte die Narbe auf seiner Wange. „Was für Spiele?“
    „Das hier … wie immer Sie es nennen wollen“, sie brachte die Worte kaum über die Lippen. „Sie haben zwar gesagt, dass wir heute Abend nicht Krankenschwester und Patient sind, sondern ein Mann und eine Frau. Doch das stimmt nicht. Ich bin Ihre Krankenschwester, und das ist alles, was ich sein kann.“
    Er lehnte sich zurück und legte eine Hand auf die Tischplatte. „Und wenn Sie in zwei Tagen nach London zurückkehren, sind Sie dann noch immer meine Krankenschwester?“
    „In drei Tagen.“
    „Zwei.“
    Sie hielt den Atem an, ballte die Fäuste, stieß die Luft langsam aus.
    Sein Mund verzog sich, tiefe Falten erschienen auf seinem Gesicht. „Elizabeth, latrea mou , lassen Sie uns dieses Spiel nicht spielen, wie Sie gesagt haben. Warum wollen Sie nach London zurück?“
    „Ich habe eine Firma zu leiten. Und Sie auch, Kristian. Ihre Manager warten verzweifelt darauf, dass Sie nach Athen zurückkehren und die Zügel wieder in die Hand nehmen.“
    „Das kann ich von Taygetos aus.“
    Ungeduldig schüttelte sie den Kopf. „Nein, das können Sie nicht. Nicht richtig, zumindest. Da gibt es Termine wahrzunehmen, Sitzungen, Konferenzen, Pressearbeit …“
    „Das können andere auch erledigen.“
    Unschlüssig starrte sie ihn an. „Sie sind Kristian Koumantaros. Die Investoren glauben an Sie. Sie sind derjenige, mit dem Ihre Geschäftspartner verhandeln wollen. ‚Koumantaros Incorporated‘ hat nur durch Sie so viel Erfolg.“
    Verärgert wischte er ihr Argument beiseite. „Hat Cosima Ihnen das weisgemacht?“
    „Nein, und darum geht es hier auch nicht, sondern darum, dass Sie wieder Verantwortung übernehmen müssen.“
    „Elizabeth, ich bin immer noch der Chef.“
    „Ein abwesender Chef?“, sie schnaubte leise. „Das wird nicht lange gut gehen. Und es passt auch überhaupt nicht zu Ihnen.“
    „Wie ist es möglich, dass eine kleine Engländerin so viele überzeugte Ansichten zu so vielen Dingen hat, von denen sie absolut nichts versteht?“
    Ihre Wangen begannen zu brennen. „Ich kenne Sie besser, als Sie glauben.“
    „Ich rede hier über die Geschäftswelt.“
    „Ich führe selbst eine Firma.“
    Jetzt war es an ihm, ein abfälliges Schnauben hören zu lassen. „Und nicht besonders kompetent, wie wir bereits festgestellt haben.“
    Verletzt zog sie sich zurück und funkelte ihn böse an. „Das war ein unnötiger Tiefschlag.“
    Er zuckte nur mit einer Schulter. „Aber wahr. Meine Pflege durch Ihren Dienst war unzulänglich, um nicht zu sagen kläglich. Eine Schwester stellt mir nach und erpresst mich dann, die anderen behandeln mich herablassend wie einen Entmündigten.“
    Erbost warf sie ihre Serviette auf den Tisch. „Vielleicht sind Sie ja nur ein unzulänglicher Patient.“
    „Wie sollte das möglich sein?“
    „Möglich?“, ihre Stimme bebte vor Empörung. „Meine Güte, Sie sind noch eingebildeter, als ich mir erträumt hätte. Möglich?“ Sie holte tief Luft. „Wollen Sie die Wahrheit hören? Keine Schmeicheleien mehr?“
    „Vorsicht, Sie verhaspeln sich“, er wirkte ebenso gelangweilt, wie er klang.
    Am liebsten hätte sie ihn geohrfeigt. „Die Wahrheit ist, Kristian“, setzte sie schneidend an, „Sie waren der schlimmste Patient in der Geschichte des Pflegedienstes. Seit Jahren kümmern wir uns um Hunderte von Patienten, aber bisher ist mir noch niemand untergekommen, der so selbstherrlich und manipulierend ist wie Sie. Und noch etwas“, fuhr sie erregt fort. „Glauben Sie wirklich, ich wollte Ihre Pflege

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