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Herz aus Feuer

Titel: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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hoffte, ihre Begründung leuchtete ihm ein.
    Er legte den Kopf auf die Seite und betrachtete sie durch den Rauch seiner Zigarre im Mondlicht. »Das scheint dich früher aber auch nicht gestört zu haben.«
    Worauf hatte sie sich da nur eingelassen? Warum hatte Houston sie nicht vor Problemen gewarnt, die zwischen ihnen zur Sprache kommen könnten?
    »Natürlich stört mich das, Lee«, sagte sie, die Hand auf dem Geländer des Pavillions, das Gesicht zur Seite gedreht. »Ich mache mir immer Sorgen, wenn du dich über mich ärgerst. Ich will nicht, daß wir uns noch einmal streiten.«
    Er schwieg so lange, daß sie ihm das Gesicht wieder zuwandte. Er betrachtete sie mit den gleichen hungrigen Augen wie vorhin in der Kutsche.
    »Lee, du machst mich verlegen. Sollten wir nicht lieber weiterfahren zum Empfang?« Verdammte Houston, dachte sie. Du hast mich wieder einmal zu etwas überredet, was mich in Schwierigkeiten bringen muß. Ich hoffe nur, daß die Besichtigung dieses Monsterhauses das auch wert ist!
    Langsam streckte Lee die Hand aus, um ihren Arm zu berühren. Sie wich zurück, bis sie das Geländer wieder im Rücken spürte.
    Er warf seine Zigarre weg und machte einen Schritt auf sie zu.
    Blair lächelte schwach, hob ihre Röcke an und rannte die Stufen zum Pavillon hinauf. »Hier haben wir die schönsten Konzerte erlebt«, sagte sie, sich bis zur Mitte der Plattform zurückziehend, als sie sah, daß er ihr folgte. »Ich erinnere mich noch an mein pinkfarbenes Kleid mit den weißen Streifen . . .«
    Ihre Stimme versagte, als er vor ihr stand und sie ihm nicht mehr ausweichen konnte. Sie sah ihm in die Augen und spürte die Wärme seines Körpers. Und als er die Arme für sie ausbreitete, ließ sie sich widerspruchslos von ihnen umfangen.
    Da war keine Musik, nur die Geräusche der Nacht; und doch glaubte Blair, den süßen Klang von Violinen zu hören, als Lee sich mit ihr auf der Plattform im Tanze drehte. Mit geschlossenen Augen überließ sie sich seiner Führung, die Röcke über den Arm gelegt, an nichts denkend, nur diesem Augenblick hingegeben. Und als er sie noch enger an sich zog und sie, seine Beine gegen die ihren gepreßt, sacht im Walzertakt wiegte, gab sie sich Empfindungen hin, wie sie sie bisher noch nie erlebt hatte.
    Sie verlor jedes Gefühl für die Zeit, während er sie in seinen Armen hielt, und vergaß vollkommen, daß sie nur ihre Schwester vertrat und dieser Mann, mit dem sie so intim wurde, eigentlich ein Fremder war. Sie war sich nur der Gegenwart bewußt, und Vergangenheit und Zukunft existierten nicht für sie.
    Als er begann, ihren Nacken, ihre Wangen und ihre Schläfen zu küssen, schlang sie ihre Arme um seinen Hals und tanzte langsam, sich sacht in diesem verführerischen Rhythmus wiegend, im Kreis herum.
    »Du sagtest, daß du auch anders sein könntest«, flüsterte er; aber Blair hörte nur noch das Rauschen ihres Blutes. »Komm, gib mir noch einen Kuß, ehe wir weiterfahren müssen.«
    Nur dieses eine Wort, das von Aufbrechen sprach, drang zu ihrem Bewußtsein durch. Sie wollte nicht aufbrechen, wollte, daß dieser Augenblick nie enden sollte, und als er sie wieder küßte, wurde sie so schwach in den Knien, daß Lee sie festhalten mußte, weil ihr die Beine einknickten.
    Er hielt sie mit beiden Armen einen Moment von sich fort, während sie mit geschlossenen Augen und zurückgelegtem Kopf vor ihm stand, unfähig, sich von der Stelle zu rühren.
    Als sie die Lider öffnete, sah sie ihn grinsen — aber mit einem so verklärten Gesicht, wie sie es bei ihm noch nie gesehen hatte. Und sie lächelte.
    »Komm, mein Engel«, lachte er und hob sie auf seine Arme. »Ich werde dich den Großen dieser Stadt vorstellen.«
    Erst als Lee sie in die Kutsche hob, setzt ihr Verstand wieder ein. Dieser Abend verlief absolut nicht so, wie sie sich das gedacht hatte. Sie wollte lediglich feststellen, ob ihre Schwester auch den richtigen Mann heiratete; aber statt mit kühlem, wissenschaftlichem Kopf diese Frage zu klären, verwandelten sich jedesmal ihre Knie in Gelee, wenn sie mit ihrem Studienobjekt in Berührung kam.
    »Das ist ja unglaublich.«
    »Was, mein Herz?« fragte Lee, der neben ihr die Zügel in die Hand nahm.
    »Daß . . . daß ich plötzlich so irrsinnige Kopfschmerzen bekomme. Ich glaube, du solltest mich jetzt lieber nach Hause bringen.«
    »Laß mich mal sehen.«
    »Nein«, sagte Blair und beugte sich von ihm weg.
    Mit seinen langen, kräftigen Fingern faßte er sie unter dem

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