Herz des Himmels (German Edition)
Rose beschützen? Harlow fletschte die Zähne. Zaubern. Kaithlyn schüttelte den Kopf. Das haben wir nie gelernt. Harlow schnaubte. Wir haben vieles noch nicht gelernt. Niemand kann uns helfen, wenn wir aufgeben ohne es zu versuchen! Harlow war einfach wunderbar, Kaithlyns ruhiger Anker. „Okay. Razzu sagte, der Ursprung der Magie ist das Werk der Karacords und ich bin zum Teil eine Karacord! Dieses Blut fließt durch meine Adern!“, murmelte Kaithlyn sich Mut zu flüsternd.
„Kaithlyn!“
Noch nicht mal eine Sekunde später kamen sie aus allen Ecken, wie Ratten, die aus ihren Löchern krochen. Kaithlyn zählte sechs Männer. Lautlos und schnell umzingelten sie ihre Opfer. Die Dierraider trugen lange, schwarze Umhänge und waren kaum zu unterscheiden. Der Größte von ihnen warf nun seine Kapuze in den Nacken zurück. An der Art wie er sich bewegte und an dem Gefühl, was er in ihr auslöste und welches unverkennbar war, wie beißender Gestank, hätte Kaithlyn auch so gewusst, wer dieser Mann war. Anthony Green sah noch hässlicher und verunstalteter aus als je zuvor. Leichenblass, mit noch mehr Narben in seinem widerlichen Gesicht, lachte er sein boshaft hohles Lachen. Rose schrie bei seinem Anblick laut auf. Wie ein schwarzer Ring lagen die finsteren Gestalten um sie herum und ihre leeren, ausdruckslosen Augen jagten ihnen kalte Schauer den Rücken herunter.
„Das Geschrei bringt euch nichts! Niemand wird euch hören!“, sagte Green herablassend. Er beäugte Rose. „Weit, weit bin ich gereist für unsere kleine Prinzessin hier und dann hat sie auch noch eine Freundin dabei!“ Er starrte Rose an. „Ein tolles Geschenk, dann sind meine Männer nicht um sonst hier!“ Gelächter ging um, es hallte ihnen von allen Seiten entgegen.
„Sie sind hier, damit du nicht wieder versagst! Keiner von ihnen kann zaubern, bis auf ihn da!“, schrie Kaithlyn. Ihre Worte waren so entwaffnend, dass Green kurz verstummte. Der Mann auf den sie zeigte, war kaum älter als sie und begann nun erschrocken zu zittern. Kaithlyn starrte voller Abneigung in sein hageres Gesicht.
„Unsere Kleine hat also etwas dazu gelernt! Interessant, aber das nützt dir auch nichts. Erlen ist wirklich der Einzige, der es kann. Er hat auch den Bannkreis errichtet, in dem wir uns gerade befinden.“ Harlow fauchte laut und fuhr ihre Krallen aus. „An sie erinnere ich mich auch zu gern!“, lachte Green eiskalt. Kaithlyn spürte Rose´ zitternde Hände an ihrem rechten Arm. „Doch heute bin ich nicht gekommen, um euch direkt zu töten. Es geht vielmehr um einen Handel“, zischte Green bitter.
„Warum sollte ich mich darauf einlassen?“, fragte Kaithlyn und ihr Herz pochte so laut, dass es fast alle anderen Geräusche ausblendete. Green schnippte mit den Fingern und ehe sie auch nur einen neuen Gedanken fassen konnte, hatte einer der Dierraider Rose in seiner Gewalt. Er drückte ihr mit den großen Pranken die Luft an der Kehle ab und Rose keuchte auf vor Schmerz.
„Deiner Freundin würde es sicher nicht bekommen, wenn du ablehnst. Ein Zeichen von mir und Roakers bricht ihr alle Knochen…natürlich einzeln.“
Rose schrie auf. Der muskulöse Riese hatte ihr einen Arm auf den Rücken gedreht. „Knochen für Knochen!“, setzte Green nach. Die Umstehenden lachten und es klang schauderlich. Kaithlyn schluckte die Angst herunter.
„Was willst du?“
Greens Augen blitzen gefährlich auf. „Das Problem der Menschen ist doch immer ihr Herz, ihr schwaches Herz, das sie an etliche Dinge hängen, die so zerbrechlich sein können.“ Wieder erntete er Beifall und Zustimmung. „Es wird keinen Kampf geben und vorerst keinen Tod. Noch nicht!“, sagte er und klang noch verbitterter, ganz so als würde seine zittrige Vorfreude sich in Luft auflösen. Seine Worte machten ihn unwichtig, eine Nebenperson, die Befehle ausführte, dass schien ihm nun klar zu werden. Er trat einen Schritt nach vorne und Harlow rückte näher an Kaithlyn. Aus den Augenwinkeln konnte Kaithlyn Rose´ schmerzverzerrtes Gesicht sehen. Wut brannte in ihrem Bauch wie ein tosendes Feuer, getränkt mit Hass und Angst. Wie dicht diese Gefühle nur beieinander lagen. Kein Kampf, nur eine Botschaft, eine kleine Change für uns , schoss es Kaithlyn durch den Kopf. Sie schwieg und wartete auf weitere Worte.
„Der alte Karacord und der Crossdale Bastard haben dich letztes Mal gerettet. Sie dachten, du wärst sicher auf der Insel des Drachenclans, deiner Heimat, aber sie hatten
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