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Herz im Spiel

Herz im Spiel

Titel: Herz im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sally Cheney
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Augenbrauen hoch.
    „Tatsächlich?“, fragte er.
    „Oh ja. Die beiden sind wahnsinnig ineinander verliebt, aber ganz entsetzlich schüchtern. Jedenfalls habe ich zwischen den beiden vermittelt“, erklärte Marianne ihm selbstzufrieden. In der kleinen Küche saßen sie so eng beieinander, dass sich ihre Gesichter beinahe berührten. Sie warfDesmond ein schalkhaftes Lächeln zu. „Wie es scheint, hat wenigstens einer von uns erfolgreich den Amor gespielt“, sagte sie.
    Sie stand auf, bevor er ihr widersprechen konnte, und stellte die beiden Teller übereinander. „Kommen Sie, lassen Sie sich beim Abwasch helfen.“
    Desmond hatte seine Küche so eingerichtet, dass darin ein Junggeselle Platz für seine Kochversuche hatte. Doch sie war kaum so geräumig, dass zwei Personen dort zur gleichen Zeit arbeiten konnten. Während Marianne das Geschirr wusch und es Desmond zum Abtrocknen weiterreichte, stießen sie zwangsläufig immer wieder zusammen. Beide waren sich unangenehm bewusst, dass sie einander seit jenem Silvesterabend nicht mehr so nahe gewesen waren.
    „Sind Sie enttäuscht – von Brewster, meine ich?“, fragte Desmond behutsam.
    „Ganz und gar nicht. Aber danke, dass Sie sich danach erkundigen. Immerhin zeigen Sie mehr Rücksicht auf meine Gefühle als früher, als Sie Mr Brewster einfach für mich ausgesucht haben.“
    „Ich dachte, Sie und er hätten etwas gemeinsam, würden gern zusammen sein. Habe ich mich da geirrt?“
    „Nein, natürlich nicht.“ Marianne seufzte ergeben.
    „Meine einzige Sorge ist, dass Sie glücklich werden“, sagte er leise und ehrlich.
    Gezwungenermaßen standen sie sehr nahe beieinander, und Marianne konnte Desmond tief in die Augen sehen. Sein Blick war offen und aufrichtig.
    Langsam beugte Desmond sich zu Marianne hinunter, und sie bog einladend den Kopf zurück und bot ihm die Lippen.
    Aber er ging nicht darauf ein. Statt dessen griff er hinter sie, nahm die Schüssel mit dem Abwaschwasser und ging zur Hintertür, um sie auszuleeren.
    Als er außer Hörweite war, flüsterte Marianne ihm nach: „ Du könntest mich glücklich machen, Peter Desmond, wenn ich nur wüsste, was für ein Mensch du bist.“

14. KAPITEL
    Die Vorlesungen endeten in der zweiten Dezemberwoche.
    Zuvor fanden noch die Prüfungen statt. Marianne bestand sie, wenn auch nicht überragend. Sie war eben eine Frau, die von einem nur aus Männern bestehenden, mit Vorurteilen behafteten Lehrkörper beurteilt wurde. Aber sie schloss alle Seminare erfolgreich ab.
    Mr Desmond musste einige Tage länger bleiben, um die Abschlussklausuren seiner Studenten zu benoten, und er schlug vor, sie solle eine Kutsche mieten und ohne ihn nach Kingsbrook zurückkehren. Aber sosehr Marianne sich auch nach Kingsbrook zurücksehnte, mochte sie doch Desmond nicht allein lassen, nicht um diese Jahreszeit.
    Dieser Tage fühlte sie sich sehr melancholisch. Der Grund mochten entweder die Weihnachtsferien sein, ihr Entschluss, nicht an die Universität zurückzukehren oder auch Desmonds Versicherung an jenem Abend, Bernie werde ihr ein guter Ehemann sein.
    Endlich hatte Mr Desmond seine Halbjahresarbeiten korrigiert und war ebenfalls frei, seine einmonatigen Weihnachtsferien anzutreten. Eine Woche vor dem Fest brachen er und Marianne frühmorgens aus Reading auf.
    Es hatte geschneit, und der Schnee war gerade so weit weggetaut, dass die Straßen matschig und schlammig waren. Bis sie in Kingsbrook eintrafen, was aufgrund der Reisebedingungen erst am Abend der Fall war, waren sie beide müde, hungrig, verspannt und mit Schlamm bespritzt.
    „Du lieber Himmel, Sir, was ist passiert? Und Miss Trenton, wie Sie aussehen!“
    „Ich bin mir völlig bewusst, was für ein Bild wir abgeben, Mrs River“, knurrte Desmond, während er vom Wagen stieg und Marianne in einem unnötig groben Versuch, ihr zu helfen, in die Arme riss.
    „Und müde sind Sie, darauf möchte ich setzen“, gluckte Mrs River. Marianne bemühte sich inzwischen immer noch, zu Atem zu kommen, denn Mr Desmond hatte sie ziemlich fest an sich gedrückt.
    „Die Wette würden Sie gewinnen, Mrs River. Erinnern Sie mich daran, niemals gegen Sie zu spielen. Rickers! “
    Augenblicklich erschien der Diener von der anderen Seite des Wagens. Desmond warf ihm die Zügel zu und gab ihm ein paar kurz angebundene Anweisungen, was mit der Kutsche zu geschehen habe. Daraufhin verschwand der Hausherr hinter den Eingangstüren und überließ es Mrs River, Marianne nach drinnen zu

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