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Herz im Zwiespalt (German Edition)

Herz im Zwiespalt (German Edition)

Titel: Herz im Zwiespalt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Alge
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dafür sind Zofen da. Ich will einfach nicht verstehen, wie du dieses hochschwangere Mädchen in deine Dienste nehmen konntest.«
    »Das verlange ich auch nicht von dir.«
    »Stimmt es, dass du sogar die Lavendelsäckchen aus deinen Kleidertruhen entfernt hast, weil ihr von dem Duft übel wurde?«
    »Ich konnte diesen intensiven Geruch sowieso nie leiden. Ich bin Mary sogar dankbar, dass sie mich auf die Idee mit den Rosenblüten gebracht hat. Alle meine Kleider duften jetzt herrlich nach Rosen«, erklärte Lizz leichthin.
    »Trotzdem finde ich, dass es ein Fehler war. Niemand stellt eine schwangere Zofe ein«, beharrte Annabella weiterhin.
    Ein kleines, mitfühlendes Lächeln erhellte Lizzys Gesicht. Sie konnte sich noch gut an den Tag erinnern, als sie Mary gefunden hatte. Sie war auf Lady Lou ausgeritten und hatte an einem kleinen, verträumten See etwas außerhalb des Dorfes angehalten. Während sie die Stute getränkt hatte, hatte sie plötzlich eine Frau weinen gehört. Es war Mary gewesen. Sie hatte zusammengekauert an einem Baumstamm gesessen und herzzerreißend geschluchzt. Als sie ihr schließlich ihre traurige Geschichte erzählt hatte, hatte sich Lizz dazu verpflichtet gefühlt, dem Mädchen beizustehen. Mary war seit ihrer Kindheit im Hause der Howards beschäftigt gewesen. Dort hatte sie auch ihren Ehemann Jack kennen gelernt. Leider hatte dessen Vater nach seinem Tod hohe Schulden hinterlassen, und Lord Howard hatte Jack kurzerhand verkauft, um mit dem Erlös die Schulden zu begleichen. Seither hatte Mary nie wieder von ihrem Ehemann gehört. Sie wusste weder, wo er war, noch ob es ihm gut ging. Wenige Tage später hatte sie bemerkt, dass sie Jacks Kind unter dem Herzen trug. Als Lady Howard davon erfahren hatte, hatte sie Mary kurzerhand auf die Straße gesetzt. Das junge Mädchen war so verzweifelt gewesen, dass Lizz vom ersten Augenblick an eine Art Beschützerinstinkt für sie verspürt hatte.
    So auch jetzt. »Ich bin mit Mary ausgesprochen zufrieden und allein das zählt. Schließlich hat mich Mama lange genug genötigt, mir endlich eine eigene Zofe zu suchen. Voilà, das habe ich getan. »
    »Fertig«, verkündete Annabella und gab Lizz einen kleinen Klaps auf den Hintern.
    Danach legte sie sich wieder aufs Bett und studierte das Pergament erneut. »Was hältst du von dem jungen Lord McGeorge? Ich glaube, der könnte mir durchaus gefallen.« Sie seufzte genüsslich.
    »Du meinst es also tatsächlich ernst?«, erkundigte sich Lizz erstaunt, als sie die Liste der Heiratskandidaten durchlas.
    »Aber natürlich! Dieser Aufenthalt hier ist die beste Möglichkeit, um mir einen passenden Ehemann auszusuchen. Schließlich sollte man so etwas Wichtiges nicht einfach dem Zufall oder gar Vater überlassen.«
    »Du weißt genau, dass Papa uns niemals mit einem Mann verheiraten würde, der uns nicht zusagt«, erklärte Lizz unbehaglich. Das Thema Heirat war ihr ganz und gar nicht geheuer. Sie konnte auch absolut nicht verstehen, weshalb Annabella es plötzlich so eilig hatte, einem Mann auf Gedeih und Verderb ausgeliefert zu sein.
    »Dennoch mache ich mir lieber selbst ein Bild, und ich finde, dass diese Liste eine ganz ausgezeichnete Idee ist«, erklärte Annabella mit einem selbstzufriedenen Lächeln und kritzelte einen neuen Namen auf das Blatt.
    »Was für ein Pech, dass dieser hübsche Riese ein Douglas ist. Er sieht einfach umwerfend aus.«
    Lizz wusste im ersten Moment nicht, von wem ihre Schwester sprach, und zog fragend eine Augenbraue in die Höhe.
    »Na, dieses Prachtexemplar von einem Mann. Der, der dich einfach beiseite gestellt hat.«
    Lizzys Wangen röteten sich erneut bei dieser schmachvollen Erinnerung. »Dieser arrogante Kerl?« Sie war aufrichtig schockiert, dass Annabella auch nur einen Blick an diesen Douglas verschwendet hatte. Er war schließlich ein Feind!
    »Aber du musst zugeben, dass er einfach umwerfend aussieht«, beharrte Annabella weiter.
    Lizz rümpfte die Nase. »Für meinen Geschmack ist er eindeutig zu groß, zu dunkel und zu arrogant. Von seinen grässlichen Manieren möchte ich gar nicht erst reden...«
    Annabella schien sie nicht zu hören. Ihre Augen nahmen einen verträumten Ausdruck an. »Hast du jemals einen solchen Mann gesehen?«
    »Nein, und ich kann nur hoffen, dass ich ihn auch nie wieder sehen muss«, beschied Lizz streng. Sie verspürte wahrlich keine Lust, ausgerechnet über diesen Kerl zu reden.
    »Kinder, könntet ihr nicht etwas leiser sein?«, stöhnte

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