Herz im Zwiespalt (German Edition)
dennoch fühlte er eine zärtliche Wärme in seiner Brust aufkeimen. Die Situation erinnerte ihn an ihr erstes Zusammentreffen. Auch damals hatte sie sich um seine Verwundung gekümmert.
»Du hast die Schürfwunde nicht einmal ausgewaschen«, schimpfte sie wenig später empört.
Georges Herzschlag beschleunigte sich, als sie seinen Arm mit sanften Berührungen untersuchte. »Das habe ich wohl vergessen«, flüsterte er rau. Großer Gott, sie war so nah, dass er ihre Körperwärme spüren konnte. Ihr leichter Rosenduft stieg ihm zu Kopf und entfachte augenblicklich ein brennendes Verlangen nach ihr. Sie wirkte so zart und zerbrechlich und doch spürte er auch ihre innere Kraft...
»Vergessen? So etwas vergisst man doch nicht einfach«, schimpfte Lizz weiter und schüttelte anklagend den Kopf, während sie ein weißes Spitzentaschentuch aus ihrem Mieder zog und es in den Wasserkrug tauchte.
Tief in Gedanken machte sie sich daran, vereinzelte Holzsplitter aus seiner Wunde zu ziehen. »Armer Archie. Jetzt verstehe ich auch, weshalb er und die Hunde so unzertrennlich sind«, flüsterte Lizz bedrückt und setzte sich auf den Rand des Schreibtisches. Ganz vorsichtig säuberte sie die Wunde. Nach einiger Zeit legte sie den Kopf in den Nacken und sah ihm forschend ins Gesicht. »Hier auf Tantallon ist der Junge doch sicher, oder? Ich meine, McDerrel wird es bestimmt nicht wagen, hierher zu kommen, um Archie etwas anzutun?«
Die tiefe Sorge in ihrem lieblichen Gesicht berührte ihn.
Himmel, wusste sie eigentlich, wie verführerisch sie in diesem Augenblick aussah? Sie saß so dicht vor ihm, dass er nur einen kleinen Schritt näher zu treten brauchte, um ihre Beine auseinander zu schieben und ...
Er räusperte sich. »Ich möchte dich nicht belügen, Kätzchen«, gestand er rau. »Auch wenn ich alles nur Erdenkliche zu Archies Schutz unternommen habe, wird McDerrel wohl kaum aufgeben. Niemand weiß, was in seinem kranken Gehirn vor sich geht.«
»Vielleicht wäre es von Vorteil, wenn alle Burg- und Dorfbewohner genau wissen, wie dieser Kerl aussieht. Somit wäre die Gefahr wesentlich geringer, dass er sich hier unerkannt Zutritt verschafft. Irgendjemandem würde er bestimmt auffallen«, gab sie ihm ernst zu bedenken.
George konnte seine Augen nicht von ihren weichen, sanft geschwungenen Lippen abwenden. Sie waren so verführerisch, so unglaublich köstlich ...
»Das klingt sehr vernünftig«, stimmte er mit belegter Stimme zu und senkte den Kopf so weit, dass seine Lippen nur wenige Millimeter über ihrem Mund schwebten. »Aber eigentlich möchte ich jetzt nicht über McDerrel sprechen ...«
Lizzys Pulsschlag raste plötzlich. Großer Gott, er war so nah. Stark und mächtig ragte er vor ihr auf, und sie spürte, wie sie seiner männlichen Anziehungskraft erneut verfiel. Weshalb musste ihr dummer Körper immer mit einer solchen Intensität auf seine Gegenwart reagieren? Allein der Gedanke, dass er sie gleich küssen würde, weckte die unbegreiflichsten Gefühle in ihr. Lizz fühlte sich plötzlich schrecklich hilflos. Hilflos und unglaublich verletzlich.
»Ich ... ich habe noch viel zu tun«, versuchte sie abzulenken und rutschte von der Schreibtischfläche herunter. Im selben Augenblick erkannte sie jedoch ihren Fehler. Sie standen jetzt so dicht beisammen, dass sie sich am ganzen Körper berührten. Lizz stieß keuchend den Atem aus. »Mary braucht mich bestimmt...«
»Lügnerin«, lachte er heiser, und seine starken Arme umfingen sie mit einer Zärtlichkeit, die sie ganz schwindelig werden ließ.
Im nächsten Augenblick zog er sie an sich und bedeckte ihren Mund mit einem alles verzehrenden Kuss. Heiß glitten seine Lippen über die ihren, bis sie sich willenlos für ihn öffneten. Sogleich drang er mit seiner Zunge ein und plünderte sie, erforschte sie.
Lizzys Herz schien auszusetzen, nur um dann umso heftiger zu pochen. Ihr ganzer Körper schien sich in einen einzigen Pulsschlag zu verwandeln und der Atem zitterte in ihrer Kehle. Dieser leidenschaftliche Angriff auf ihre Sinne war einfach zu viel für sie. Sie konnte sich ihm nicht entziehen. O Gott, es geschah schon wieder. Dieses aufregende Prickeln, diese Wonneschauer ... Lizz fühlte sich, als würde sie unter seinen Lippen dahinschmelzen. Wie von selbst schlangen sich ihre Arme um seinen kräftigen Nacken und sie zog sich auf die Zehenspitzen, um seinem Mund noch näher zu sein.
George stöhnte rau auf, als sie seinen Kuss leidenschaftlich erwiderte.
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