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Herz in Gefahr (German Edition)

Herz in Gefahr (German Edition)

Titel: Herz in Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Thorne
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Gesicht gesehen, und auch der Unbekanntestellte fest, dass Margaret ihn erkannt hatte. Deshalb musste sie sterben. Deshalb holte Sir Matthew Warthorpe das Ketzergericht nach Waterhouse, nachdem er vorher die Dorfbewohner aufgewiegelt hatte.«
    »Und der Handschuh? Wie kam der Handschuh auf die Waldlichtung?«, fragte Helen fassungslos.
    »Ich weiß es nicht, Mylady.«
    Aber wenn Matthew Andrew getötet hat, warum ist Robin dann geflohen? Mein Bruder war erst wenige Stunden tot, da hatte er Bloomfield bereits in aller Heimlichkeit verlassen. Wenn Robin nicht Andrews Mörder ist, woher wusste er dann so schnell von seinem Tod? Und Margaret! Warum hat sie nicht gesagt, was sie im Wald gesehen hat? Und wieso ist der Mörder noch einmal an den Ort seiner grausigen Tat zurückgekehrt? Ich verstehe das alles nicht!«
    »Ich stelle mir die gleichen Fragen wie Ihr, Mylady. Und auch ich finde keine Antwort darauf. Nichts ergibt einen Sinn. Doch die Verantwortung für alles, was nun kommt, liegt in Euren Händen. Ihr müsst entscheiden, ob Ihr, nach allem, was Ihr jetzt wisst, noch Sir Matthew Warthorpes Gemahlin werden wollt.«
    Für eine Weile blieb Helen stumm. Tränen rollten lautlos über ihre Wangen. Schließlich wischte sie ihr Gesicht mit dem Ärmel ihres Kleides trocken. Als sie dann sprach, klang ihre Stimme beherrscht und endgültig-
    »Ihr habt Recht, Pater. Nichts ergibt einen Sinn. Wem würde es jetzt noch helfen, wenn ich Sir Matthew nicht heirate? Ich bin müde, Pater Gregor, so unendlich müde und möchte endlich Ruhe finden. Andrew und Margaret sind tot, und es ist gleichgültig, wer für ihren Tod die Verantwortung trägt. Keine Macht der Welt kann sie wieder zum Leben erwecken, egal, was ich tue. Robin ist fort, und niemand weiß, wo er ist. Waterhouse braucht einen Erben. Das ist alles, was jetzt noch zählt.«Dann beugte sie sich zu Margaret hinunter, küsste sie zart auf die Stirn und flüsterte:
    »Ich weiß, Margaret, du wolltest mir helfen. Bis zum letzten Atemzug hast du nur an mein Glück gedacht.«
    »Nein, Mylady. Ihr irrt Euch. Sicher, sie hat Euch geliebt, so sehr, wie man nur einen Menschen lieben kann, und ich weiß, sie hätte alles auf der Welt getan, um Euch glücklich zu machen. Doch sie war schwach, schwach wie alle Menschen sind. Wohl deshalb hat sie geschwiegen über das, was sie im Wald gesehen hatte. Mit Schuld beladen vor Euch zu stehen, das war mehr, als sie ertragen konnte, es schien ihr schrecklicher als der Tod zu sein. Nennt es Feigheit, nennt es Scham. Wir sind alle Sünder. Sie hatte Schuld auf sich geladen, eine Schuld, an der sie schwer trug und die sie bis zum Schluss geheim halten, vergessen, ungeschehen machen wollte. Eure Kinderfrau kannte das Geheimnis der beiden Ringe mit dem blutroten Rubin. Sie hat es mir entdeckt. Ich habe es an Euch weitergegeben, auch wenn ich damit das Beichtgeheimnis gebrochen habe. Es ist so, wie ich eben sagte: Die Ringe sind mit Gift gefüllt. Schon die kleinste Berührung damit kann zum Tod führen. Daran ist Euer Bruder gestorben, am Gift des blutroten Rubins.«
    »Woher wusste Margaret davon?«
    »Nun, sie war es, die vor Jahren die Ringe mit dem Gift des Fingerhutes gefüllt hat. Sie tat es aus Liebe und hat es seither an jedem Tag ihres Lebens bereut. Aus Reue versah sie die Ringe mit einer Schließe an der Rückseite der Steine. Einer der Ringe kann sein tödliches Gift nur entfalten, wenn man ihn an der linken Hand trägt, der andere tötet, wenn man ihn an einen Finger der rechten Hand gesteckt hat.«
    Pater Gregor sah Helen an und versuchte, in ihrem Gesicht zu lesen. Doch die junge Frau streichelte geistesabwesend die kalte Hand ihrer Kinderfrau und sagte kein Wort.
    »Ihr dürft Sir Matthew nicht heiraten, Helen. Ich beschwöre Euch!«, flehte der Pater eindringlich.
    »Arme Margaret«, flüsterte Helen nun voller Mitleid und statt einer Antwort. »Was musst du gelitten haben.« Dann stand sie auf und verließ den dunklen Kerker. Sie wollte allein sein. Allein mit ihren Gedanken, die in ihrem Kopf herumschwirrten wie ein Schwärm Bienen. Langsam durchschritt sie den Burghof und begab sich in den dunklen Garten. Ziellos streifte sie dort umher und fand sich schließlich an der Stelle unter dem Weidenkätzchenbaum wieder, an der sie mit Robin so köstliche Stunden verbracht hatte. Sehnsucht erfüllte ihr Herz, Sehnsucht nach Robin, doch Helen war noch nicht so weit, dieser Sehnsucht nachgeben zu wollen. Zu viel war in den letzten

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