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Herz ist Trumpf

Herz ist Trumpf

Titel: Herz ist Trumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA JARRETT
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Penny House am St. James Square, dem eleganten Rückzugsort für Gentlemen, noch einmal einen Besuch abgestattet. Viele der Edelmänner stellten stolz die Wunden zur Schau, die sie bei dieser Ehrenschlacht davongetragen hatten. Zu den Beteiligten gehörten der Marquis of S*****l**d, der Earl of Fl**t und der Baron W***b****k. Uns fiel auf, dass zusätzliche Wachmänner engagiert wurden, um eine würdige Unterhaltung für alle zum Club gehörenden Gentlemen sicherzustellen. Wir sind erfreut, dass das Banner der WAHRHEIT und der EHRLICHKEIT in Penny House wieder hochgehalten wird.‘“
    Westbrook war beunruhigt. „Haben Sie gestern Abend mit Miss Penny gesprochen? Hat sie irgendetwas … äh … zu Ihnen gesagt?“
    „Sie war freundlich wie immer“, versetzte Stanton schulterzuckend. „Sie trug diesen Seidenturban – er muss Ihnen doch aufgefallen sein –, und ich machte ihr ein Kompliment, wie gut er ihr steht. Natürlich habe ich ihr nicht gesagt, dass diese orientalische Mode Männer dazu bringt, an all die geheimen Reize zu denken, die eine Frau darunter versteckt.“
    „Glauben Sie, dass sie den Turban getragen hat, um etwas zu verbergen?“ Auf diese Idee war Westbrook noch gar nicht gekommen. Er schluckte. Er hatte ihr wirklich nicht wehtun wollen, aber nachdem sie plötzlich in der Wohnung aufgetaucht war … Er wusste, dass sein Hieb sie am Kopf getroffen hatte, als sie auf ihn losgegangen war. Hatte er ihr dabei eine Verletzung zugefügt, die sie verbergen musste?
    Wie viel hatte sie von ihm gesehen? Genügte es, um ihn zu identifizieren? Was war, wenn sie den Überfall mit dem Schuldschein in Zusammenhang brachte, den er gefälscht und auf ihrem Schreibtisch zurückgelassen hatte? Ich hätte nicht mit ihr über meinen Gewinn plaudern dürfen, dachte er alarmiert. Er hatte zwar versucht, seine Handschrift zu verstellen, aber was würde geschehen, wenn sie den Schein mit den Briefen verglich, in denen er sie wegen des Betrügers im Hazard-Raum gewarnt hatte? Dann saß er bis zum Hals in der Tinte!
    Westbrook betete, dass er sich nicht verraten hatte. Es war eine verflixte Erleichterung festzustellen, dass Stanton längst nicht so klug war, wie er glaubte. Wenn Guilford seine schlaue Nase in die Sache gesteckt hätte, wäre er, Westbrook, jetzt wahrscheinlich in Schwierigkeiten. Entschlossen, Stanton abzulenken, las er weiter vor:
    „‚Wir kommen nicht umhin, die OBERSTE HERRSCHERIN von Penny House zu rühmen, für ihre Klugheit ebenso sehr wie für ihre Schönheit. Eine Dame auszuwählen und zu ehren ist gefährlich, weil man damit alle anderen beleidigen könnte, aber die ROTE KÖNIGIN – Königin der Herzen, Königin der Diamanten, Königin von Penny House – hat eine solche Aus zeichnung verdient: für ihr würdevolle Haltung inmitten der KÄMPFENDEN GENTLEMEN, für ihre Tapferkeit und ihre Kraft angesichts einer BEDROHUNG durch denjenigen, der ihr übel wollte. Wir wünschen dieser bewundernswerten Dame nur das Beste.‘“
    „Was für eine Lobeshymne für Miss Penny“, spottete Stanton mit neu erwachtem Interesse. „Ich frage mich, wen sie wohl für diese Zeilen bezahlt hat?“
    „Man kann alles erkaufen, wenn der Preis stimmt“, stimmte Westbrook zu und bemühte sich, seine Angst nicht zu zeigen. Amariah Penny musste dem Herausgeber des Tattle erzählt haben, was vor zwei Tagen in ihren Räumen geschehen war. Was hatte dieser Unsinn über eine Bedrohung sonst zu bedeuten?
    „Nach all den Gerüchten über einen Betrüger und nach dieser Schlägerei hätte man annehmen können, dass die meisten Mitglieder von Penny House nicht mehr dorthin gehen würden“, fuhr Stanton fort, „aber es hat sich alles zu Miss Pennys Vorteil ausgewirkt. Es war noch nie so voll dort wie gestern Abend.“
    In diesem Augenblick erschien ein Diener und überreichte ihm einen Brief.
    „Wer würde mir wohl eine Nachricht in den Club schicken“, fragte Stanton erstaunt und brach das Siegel. „Sie ist von Guilford. Verstehen Sie das, Westbrook?“
    „Guilford?“ Westbrooks Stimme klang schrill vor Angst. Was, wenn sie es Guilford erzählt hatte und der es nun Stanton berichtete? „Weshalb sollte er Ihnen schreiben?“
    „Sehen Sie selbst.“ Stanton warf Westbrook den Brief zu. „Er zieht seine Wette über Amariah Penny zurück.“
    Erleichtert griff Westbrook nach dem Briefbogen. „Sie meinen, er hat es nicht geschafft, sie in der vereinbarten Zeit ins Bett zu bekommen?“
    „Er hätte noch eine weitere

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