Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Herzattacken

Titel: Herzattacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca Christine Heinzius
Vom Netzwerk:
Oreokeks für sie und TJ hatte Trauben. Sie warfen das Essen hoch, und Ali fing es auf.
    Ich ließ sie spielen und ging steif auf die Veranda zu. Grandpas Jeep parkte an der üblichen Stelle. Jetzt erst bemerkte ich Gabes Pick-up direkt daneben. Grandpa ruhte sich wahrscheinlich aus und las. Die Zaubershows ermüdeten ihn mehr als früher.
    Ich blieb auf der Veranda stehen und sah Gabe wütend an. Er sah gut aus. Verdammt gut. Seine Haare waren nicht kraus, sondern glatt und gerade. Er hatte einen ärmellosen Pulli des Bulls Basketballteams an. Shorts und Flipflops vervollständigten sein Outfit. Er trug eine dunkle Sonnenbrille. Verdammt, er war gefährlich gut aussehend. Rossi sah à la junger Harrison Ford gut aus. Aber Gabe war tiefgründiger: Seine Lippen und Schlafzimmeraugen hätten sein Aussehen eigentlich ruinieren müssen, stattdessen sah er dadurch noch gerissener und
verführerischer aus, so dass Frauen ein zweites Mal hinsahen. Und ein drittes Mal.
    Er prostete mir mit der Bierflasche zu. »Coole Haare. Sexy durcheinander. Steht dir, Babe.« Dann trank er aus der beschlagenen Flasche.
    Da ich hörte, dass die Jungen immer noch mit Ali spielten, sagte ich leise: »Ich könnte dich mit einem Föhn umbringen.«
    »Du hast darüber nachgedacht, nicht wahr?«
    Ich wünschte, ich könnte seine Augen sehen. »Würdest du jetzt gehen?«
    »Nein.«
    Ich hatte mir schon gedacht, dass er es nicht tun würde. Wer war Gabe? Warum war er hier? Was wollte er? Alle diese Fragen musste ich klären. Ich musste herausfinden, wer mein Freund und wer mein Feind war. Aber die simple Wahrheit war, dass ich mich durch Gabes Anwesenheit sicherer fühlte.
    Allerdings hatte ich mich auch sicher gefühlt, als ich mit Trent verheiratet war.
    »Bleib weg von mir, Gabe. Bleib einfach weg.« Ich drehte mich auf dem Absatz um und stürmte ins Haus.
    Drinnen lehnte ich mich gegen die Wand und hörte, wie die Jungen mit Gabe sprachen.
    »Was hast du getan, Gabe?«, fragte Joel. »Mom ist richtig wütend auf dich.«
    »Hat es was mit demjenigen zu tun, der sie am Kopf verletzt hat?«, fügte TJ hinzu.
    Es zog mir das Herz zusammen, die Angst und Wut in den Stimmen meiner Kinder zu hören.
    »Ich bin hier, um sicherzustellen, dass niemand eurer Mom noch einmal wehtut. Wenn ihr das nicht gefällt, Pech«, antwortete Gabe.

    Schock breitete sich in meiner Brust aus.
    Gabes Stimme klang genauso verletzt und wütend wie die meiner Jungen.
     
    Die freistehende Doppelgarage befand sich auf der Südseite des Hauses. Eine kahle Glühbirne hing von der Deckenmitte und warf ein hartes Licht auf den Innenraum. An einer Seite war der ganze Zauberkram von Grandpa ordentlich in Regale eingeräumt, alles gut verpackt und geordnet. In der Mitte standen zugedeckte Möbel, die ich nach dem Hausverkauf behalten hatte. Sofas, Stühle, eine Stereoanlage, das übliche Zeug. Die Betten, Schreibtische und Schränke waren in unseren Schlafzimmern im Haus. Die klobigen Stücke unter der Plane sahen genauso aus, wie ich mich fühlte: verlassen.
    Auf der anderen Seite der Garage waren Trents Sachen, verpackt und aufgestapelt. Ich wischte mir die Hände an meinen abgeschnittenen Jeansshorts ab, ging zu den Schachteln und stand einfach nur da und sah mir Trents Leben an. In der High School und im College war er Ringer gewesen. Da stand ein staubiger Karton mit seinen Preisen, Jahrbüchern, Teamjacken und unterschiedlichen Erinnerungsstücken, von denen ich dachte, dass die Jungen sie vielleicht eines Tages wollten. Da war ein Karton voller sorgfältig verpackter Weine, die er bei privaten und geschäftlichen Besuchen verschiedener Kellereien gekauft hatte. Warum hatte ich die eingepackt? Warum nicht getrunken? Ich machte weiter: da waren seine Bücher, vor allem über Wein und Zigarren, so was in der Art. Trent fing gerade an, sich für Zigarren zu interessieren, als er starb. Er hatte sogar einen großen, abschließbaren Kasten aus hellem Walnussholz gekauft, ich glaube man nennt so was einen Humidor. Er stand
unter all den Planen bei den anderen Möbeln. Oh, und Trents Sammlung von Modellen klassischer T-Birds und Mustangs.
    Ich kniff die Augen zusammen und erinnerte mich. Die Post-it-Zettel von den Unterhosen hatte ich aus irgendeinem Grund an den Karton mit den sorgfältig verpackten Weinen geklebt, anstatt sie zusammen mit den Unterhosen zu verbrennen. Angel und ich hatten ziemlich viele Margheritas getankt gehabt, und ich kann mich absolut nicht mehr an die Logik

Weitere Kostenlose Bücher