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Herzattacken

Titel: Herzattacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca Christine Heinzius
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dieser speziellen Entscheidung erinnern. Ich würde diesen Karton ignorieren.
    Ich machte mit der Arbeit weiter und zog einen Karton voller alter CDs, Kassetten und Bücher hervor. Ich musste arbeiten. Ich musste nachdenken. Ich entschied mich, endlich Trents Zeug auszusortieren.
    Um dabei vielleicht das Geld zu finden?
    Als ich den ersten verstaubten Karton öffnete, nieste ich und legte los. Ich weiß nicht, wie lange ich in der Staubwolke arbeitete.
    »Sam?«
    Ich sank auf die Knie und legte eine Hand auf mein Herz, damit es in meiner Brust blieb. Wie lange war er schon hier drin? Ich sah auf mein Handgelenk und erinnerte mich daran, dass meine Uhr immer noch in Gabes Badezimmer lag.
    Gabe stand neben mir. Ich bog meinen Kopf nach hinten und sah zu ihm auf. Er hatte die Sonnenbrille abgesetzt. In seinen Augen spiegelte sich die kahle Glühbirne, so dass er unsicher aussah.
    Gabe - unsicher?
    Ich schluckte den Staub hinunter und irgendwas anderes, das ich nicht identifizieren konnte, und sagte: »Du warst verheiratet oder bist verheiratet.«

    Sein Gesicht versteinerte sich. »War.«
    Also betrog er seine Frau nicht. Ich konnte etwas freier atmen. »Geschieden?«
    Gabe hockte sich hin. »Verwitwet. Wir müssen reden.«
    »Wir reden doch.« Meine Nerven zitterten und tanzten. Trents Sachen waren überall um mich herum. Spielzeug für Erwachsene. Warum hatte ich drei verschiedene Kaffeemühlen behalten? Eine teurer als die andere. Trent war immer bereit gewesen, mich und die Kinder für ein neueres, teureres Modell wegzuwerfen. »Warum hast du mir nicht erzählt, dass du verheiratet warst? Hast du Kinder?«
    »Du hast nie gefragt. Keine Kinder.«
    »Was ist passiert? Wie ist sie gestorben?« Mir war das Zögern in seiner Stimme nicht entgangen, als er sagte, er habe keine Kinder, aber ich konzentrierte mich. Versuchte, zusammenhängende Antworten zu bekommen.
    »Sam, wir müssen uns im Augenblick um andere Dinge Sorgen machen. Meine Frau ist tot. Lass es dabei bewenden.« Diese Straßensache war deutlich in seinen Augen zu sehen.
    Ich stand auf und klopfte meine Hände ab. »Lass es? Ich hatte Sex mit dir! Dann erfahre ich, dass du mit einer Frau namens Hazel verheiratet warst, und zwar nicht von dir selbst!«
    Sein Kinn wurde härter, und seine Hände, die seitlich herabhingen, ballten sich zu Fäusten. »Von wem hast du es erfahren?« Seine Stimme war tödlich sanft.
    Ich hielt inne. Gefahr breitete sich wie statische Elektrizität aus. Ich spürte es, verstand es aber nicht ganz. Gefahr für mich? Oder für jemand anderes? »Rossi. Er hat in diesem Fall ermittelt, das weißt du.«

    »Entscheide dich, auf wessen Seite du stehst, Babe. Ich habe jetzt keine Zeit für deine Unsicherheit.«
    Ich fühlte mich, als ob er mich geschlagen hätte. »Du hattest allerdings Zeit, mich aus meinen Kleidern zu bekommen.« Warum musste Sex alles so kompliziert machen?
    »Darauf antworte ich nicht. Du bist diejenige, die heute vor Angst davongelaufen ist. Nicht ich.«
    Er war wütend, verletzt, böse. Wie ein Löwe mit einem Dorn in seiner Pranke. Ich drehte mich um und sah auf die Kartons. »Woher wusstest du, dass Rossi Kaffee auf mich geschüttet hatte?«
    Ich hörte den langen Seufzer, bevor die Worte kamen. »Du hast heute Morgen weiße Jeans getragen. Als du bei mir zu Hause aufgetaucht bist, hattest du einen Rock an. Deine Beine rochen nach Kaffee. Rossi war hinter deinem String her, vom ersten Tag an, an dem er dich gesehen hat. Es war keine große Detektivleistung, Sam.«
    »Du machst mir Angst, Gabe.« Da hatte er es. Ich war ein Feigling und miserabel im Beurteilen von Männern.
    »Ich weiß.«
    Er bewegte sich nicht. Ich wollte, dass er zu mir kam, mich in seine Arme nahm und beruhigte. Stattdessen gab er mir Raum. »Ich möchte keine Beziehung. Ich möchte den Liebeskummer und den Betrug nicht mehr. Du musst doch eine Familie wollen, eine junge Frau, eigene Kinder.«
    »Nein.«
    Das Wort kam schnell und klar. Ich drehte mich um und starrte ihn an. »Warum nicht?«
    »Ich hatte eine junge Frau. Sie war so unselbstständig und von mir abhängig, dass sie weder sich selbst noch unser ungeborenes Kind retten konnte.«

    »Oh Gott.« Ich legte beide Hände vors Gesicht und fragte: »Wie das?«
    »Zwei Schläger klopften an die Wohnungstür. Sie rief mich bei der Arbeit an. Sie leiteten den Anruf weiter in den Wagen, in dem ich gerade saß. Sie rief nicht den Notruf, sondern mich. Ich meldete es und sagte ihr, sie solle

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