Herzbeben zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)
Doch seine letzte Äußerung erlaubt mir im Moment keine weiteren Überlegungen wegen meiner Gefühle, sondern treibt mich ebenfalls aus meinem Zim mer, um ihn zu suchen und zu erfahren was genau er damit meint.
„Es ist wirklich okay. Uns macht so was nichts aus. Kinder sind so bezaubernd und egal wie viel es werden, wir kommen schon klar“, scheint meine Mum Jaden gerade zu überzeugen, dass es für sie in Ordnung geht, dass Lillys Party hier stattfindet und ich bin fast schon erleichtert, dass er wegen unserem Gespräch jetzt nicht auf Abstand geht. Dennoch habe ich noch Fragen und lasse ihn damit nicht einfach entkommen.
„Wie hast du das gemeint mit den Trophäen?“, dränge ich mich ungebeten in ihre Unterhaltung und mache umgehend Jadens resignierendes Seufzen aus, während ich mich nach unten beuge und Lilly auf meinen Arm nehme. Weil sie schon wieder an meiner Baggy zupft und sie mir eine Art unbewussten Schutz bietet. Solange Lilly bei mir ist, wird Jaden nicht abhauen, und die Kleine zu verunsichern, indem er sie mir einfach abnimmt, wird er sich auch verkneifen. Was mir eine Form von Macht über ihn verleiht und auch wenn es sich schändlich anfühlt, die Kleine hierfür zu missbrauchen, überwiegt gerade die Angst ihn andererseits zu vertreiben und zu verlieren. Selbst wenn er mir ja keineswegs gehört. Es ist einfach ein Gefühl was mich leitet.
„Erklär’s mir … bitte“, hat meine Stimme inzwischen schon einen flehenden Ton und meinen Eltern scheint die angespannte Stimmung zwischen uns nicht zu entgehen. Weshalb sie sich mit einer kurzen Erklärung, noch einkaufen zu müssen, verabschieden und uns allein lassen. Was mir später garantiert wieder eines ihrer Eltern-Sohn- Gespräche einhandeln wird. Aber selbst das ist mir gerade herzlich egal.
„Ryan, bitte“, versucht er auszuweichen und es fordert all meine Beherrschung ihm nicht nachzugeben. Auch wenn es wahnsinnig schwerfällt.
„Was sollte das heißen, mit der Trophäe?“, beharre ich auf einer Antwort und lächle kurz Lilly an, die interessiert mit einigen meiner Dreads spielt und ab und zu ihr Köpfchen leicht neigt, um mich anzugrinsen.
„Ich gehe nicht mit Heteros ins Bett, nur um mir was zu beweisen und behaupten zu können, wieder einen von ihnen bekehrt zu haben“, kann man seiner Stimme noch immer den herablassenden Klang entnehmen und ich wünschte mir, er hätte doch einfach auf eine Erklä rung verzichtet. Weil ich den Schmerz der Enttäuschung kaum ertragen kann, dass er anscheinend der Meinung ist, dass ich einzig und allein darauf aus bin, in sein Bett zu kommen.
„Na dann“, versuche ich vollkommen emotionslos zu klingen, während ich ihm Lilly wiedergebe und ihn damit stumm bitte zu gehen. Wobei sich meine Überlegungen direkt überschlagen, wie ich ihm am besten im Kindergarten aus dem Weg gehen kann.
„Leien raurig?“, reißt mich Lillys helles Stimmchen jedoch wieder aus meinen Gedanken und ich versuche mich an einem unverfänglichen Lächeln. Was mir nicht wirklich gelingt. Weil mein Blick ganz unkontrolliert zu Jaden schweift und mich innerlich zerreißt. Sodass ich mich abrupt abwende, um kurz darauf beim Schließen der Haustür zusammenzuzucken.
Niemals hätte ich auch nur geahnt, dass es sich so anfühlt, von jemandem verletzt zu werden und Jaden hat es heute gleich mehrmals geschafft. Was mich mit einer Leere ausstattet, die mich wie ätzende Säure von innen zerfetzt. Der Schmerz der Enttäuschung, dass er wahrhaftig so über mich denkt, ist am deutlichsten zu spüren. Wo ich gehofft, und irgendwie auch das Gefühl hatte, er würde mir vertrauen. Zumindest in gewissem Maße. Was ganz klar nicht mal im Ansatz der Fall ist.
Plötzlich weiß ich mit mir nichts anzufangen und stehe starr im Wohnzimmer, als würde ich auf seine Rückkehr warten und mich für diese Dummheit am liebsten selbst ohrfeigen. Selbst jetzt, nachdem ich mich von ihm irgendwie so verraten fühle, auch wenn es schwer zu erklären ist, wünsche ich mir nichts sehnlicher, als dass er zurückkommt. Mich nicht einfach mit meinen ganzen zerstörenden Gedanken allein lässt und mich vor mir selber rettet. Was ganz unweigerlich nicht geschehen wird, wie ich nach einer gefühlten Ewigkeit feststellen muss. Aus der mich das Kurzmitteilungssignal meines Handys erlöst und mir eine Nachricht von einer mir fremden Nummer anzeigt.
**Es tut mir leid wenn ich dich verletzt habe. Jaden** lese ich die Nachricht mehrmals,
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