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Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Titel: Herzblut 02 - Stärker als der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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aus, als wäre sie kurz davor, durchzudrehen.
    „Okay, Mom. Wenn es dich beruhigt, trage ich es. Aber dafür musst du mir etwas versprechen: Mach in New York nichts Verrücktes.“
    Ihre Miene verfinsterte sich. „Also bitte, Tristan. Sei nicht albern. Glaubst du, dein Vater hätte sich so lange als Clann-Führer gehalten, wenn seine Frau dumm wäre?“
    Auch wieder wahr. „Pass auf dich auf.“
    Das vertrieb ihren finsteren Blick. „Du auch, Schatz.“ Sie drückte mir mit kalten Lippen einen Kuss auf die Wange und ging auf klappernden Absätzen hinaus. Ein paar Minuten später machten sich Dad und Mom auf den Weg. Unter das Klackern ihrer Schuhe mischte sich das Rattern der Koffer. Bis schließlich die Küchentür alle Geräusche dämmte.
    Irgendwann kam Emily herein und setzte sich auf meine Bettkante. Sie sah mitgenommen aus. „Es will mir einfach nicht in den Kopf, dass so etwas passiert.“
    „Geht mir auch so. Es kommt mir vor wie ein Albtraum.“ Ich zögerte. „Dad hat gesagt, dass Mom glaubt, es würde wieder Krieg mit den Vampiren geben. Spinnt sie oder …“
    „Keine Ahnung. Hoffen wir, dass sie nur überreagiert. Ich habe gehört, dass es richtig übel wurde, bevor sie den Friedensvertrag unterzeichnet haben. Auf jeden Fall werden sich alle Schutzamulette zulegen, zumindest für eine Weile.“ Sie starrte auf die offene Tür. Anscheinend merkte sie gar nicht, dass sie mit ihrer linken Hand an meiner Satinbettdecke zupfte und sie zwischen Daumen und Zeigefinger rieb.
    Ihr fiel auf, dass ich auf ihre Hand starrte. „Was ist los?“
    Ich deutete mit dem Kopf darauf. „Ich hab dich das nicht mehr machen sehen, seit wir klein waren.“
    Sie lächelte schief, ließ die Decke los und faltete die Hände im Schoß. „Ich habe mir auch schon lange nicht mehr solche Sorgen gemacht.“
    Mir verging das Lächeln. Also sah es wirklich schlimm aus. „Hat Mom dir mal was von einem alten Farmhaus erzählt?“ Als sie mich ratlos ansah, fügte ich hinzu: „Ich habe es vorhin in Moms Gedanken gesehen. Sie hatte panische Angst davor.“
    „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass sie mal was davon erzählt hätte. Aber du hättest wirklich nicht ihre Gedanken belauschen sollen.“
    „Ich konnte nicht anders. Sie hat regelrecht geschrien. Und du weißt doch, wie laut sie werden kann, wenn sie aufgeregt ist.“
    Emily seufzte. „Ja, da hast du wohl recht. Ich konnte sie heute auch nicht ganz blocken.“
    „Ach, aber besser als ich, was?“
    Sie lächelte matt und zuckte mit den Schultern. „Sei nicht sauer auf mich, weil ich mehr Talent habe.“
    Bevor ich meine großartige Retourkutsche anbringen konnte, klingelte es an der Tür.
    Emily stand auf. „Das ist bestimmt Mrs Faulkner; sie will die Woche über bei uns bleiben. Das hat Dad dir schon gesagt, oder?“
    „Er hat erzählt, dass jemand kommen soll, aber nicht, wer. Warum hat er denn ausgerecht sie gefragt?“ Von außen wirkte Mrs Faulkner wie eine perfekte Vorzeigefrau, aber hinter der Fassade verbarg sich eine richtige Märchenhexe. Die Zickenzwillinge hatten diese engstirnige Scheinheiligkeit von ihr übernommen.
    „Hat er gar nicht. Das war Moms Idee. Sie hat Mrs Faulkner angerufen und gefragt, ob sie zu uns kommen kann.“
    Es klingelte wieder. Dieses Mal höre es gar nicht mehr auf. Anschienend hielt Mrs Faulkner den Knopf die ganze Zeit gedrückt.
    „Mach lieber auf, bevor sie die Klingel schrottet“, grummelte ich und drehte mich weg.
    „Kommst du nicht runter, um sie zu begrüßen?“
    „Auf keinen Fall. Lass dir eine Ausrede einfallen.“
    Sobald Emily draußen war, riss ich den Talisman ab, schlich mich nach unten und bis zum Zirkel. Die Lichtung war durch Magie abgeschottet. So würde Mrs Faulkner nicht mitbekommen, wenn ich so spät noch etwas zauberte. Wenn Dad recht hatte, würden die Clann-Leute morgen auf dem Kriegspfad sein.
    Ich brauchte wieder ein paar Schutzzauber für Savannah.
    Am nächsten Morgen wollte ich mir eine Schale Müsli aus der Küche holen. Ich dachte, die Frauen würden erst aufwachen, wenn ich längst aus dem Haus wäre, aber da hatte ich mich gründlich geirrt.
    Offenbar war Mrs Faulkner eine Frühaufsteherin. Es hatte noch nicht mal gedämmert, aber sie wartete schon, mit einer Tasse Kaffee in der Hand, an der Kücheninsel auf mich, als wäre es ihr Haus.
    Ich schwenkte ab und wollte in die Garage gehen. Ich hatte wirklich keine Lust, mit der erwachsenen Version der Zickenzwillinge zu frühstücken.
    „Wo

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