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Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Titel: Herzblut 02 - Stärker als der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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Arme.
    „Wo sind Dad und Mom?“
    „Ich hab gesagt, sie sollen mal eine Pause machen und was essen. Also echt, ich wusste ja immer, dass du ein verzogener Kerl bist, aber das ist so was von egoistisch. Wenn mich die Krankenschwestern nicht rausschmeißen würden, würde ich dir eine verpassen.“
    „Was? Was habe ich denn gemacht? Du solltest lieber Mitleid haben, als mich anzukeifen. Ich bin verletzt!“
    Sie verdrehte die Augen. „Ach bitte. Die Nummer mit den kaputten Bremsen von gestern Abend kaufe ich dir nicht ab. Jeder weiß doch, dass du da oben nichts zu suchen hattest. Sie glauben, dass du dich mit deinem Auto umbringen wolltest.“
    „Jetzt hör aber auf. Ich wollte nur ein bisschen frische Luft schnappen, mehr nicht. Mom und Dad haben mich in letzter Zeit behandelt, als säße ich im Knast. Kann man nicht mal zwei Minuten für sich haben, ohne dass einen gleich alle für einen Selbstmörder halten?“
    Emily senkte den Blick. Sie sah aus, als wollte sie mir gleich einen mit dem Baseballschläger überbraten.
    Dann bemerkte ich die Tränen in ihren Augen. „Ach Schwesterherz, wein doch nicht. Es geht mir wieder gut.“
    „Nein, geht es nicht, du Schwachkopf. Du hast dir fast die komplette linke Seite zermatscht! Es wird Monate dauern, bis du wieder gesund bist.“
    Ich blickte an mir hinab. War das ihr Ernst?
    „Und du wärst fast gestorben. Wusstest du, dass dein Herz fast stehen geblieben wäre? Hätte Savannah nicht …“
    „Was? Was hat Sav damit zu tun?“ Die Sache mit meinem Herz glaubte ich ihr nicht. Sie übertrieb mal wieder. Aber normalerweise redete sie nicht von Savannah. Das wäre schon ein großer Zufall gewesen.
    Hatte ich mein Auto zerlegt, weil ich den Zauber für Savannah beim Fahren ausgesprochen hatte? Vielleicht hatte die Energie die Bremsanlage lahmgelegt.
    „Sie wusste als Erste, dass du verletzt bist. Beim Ball ist sie durch die Cafeteria gerannt, um mir zu sagen, dass sie deine Schmerzen richtig spüren kann. Sie wusste nicht, wo du bist, aber durch die Verbindung konnten wir testen, ob wir dir näher kommen oder nicht. Wir haben dich gefunden, haben zusammen die Tür aufgestemmt und dich aus dem Auto gezogen. Und dann …“ Zittrig holte sie Luft. „Dann musste ich einen Heilzauber anwenden, damit dein Herz nicht stehen bleibt.“
    „Hm.“ Also hatte der Verbindungszauber funktioniert. Wenn auch anders als geplant. Sav hatte meine Gefühle spüren sollen, nicht meine körperlichen Schmerzen.
    Emily kniff misstrauisch die Augen zusammen. „Was hast du gemacht? Du hast da draußen gezaubert, oder?“
    Zeit, das Thema zu wechseln. „Geht es ihr gut?“
    „Sie ist … Du wärst fast gestorben, du Idiot! Hast du mich nicht gehört? Dein Herz wäre fast stehen geblieben. Sogar Dad hast du zum Weinen gebracht.“
    Ich zog den Kopf ein. Vielleicht hatte sie doch nicht übertrieben damit, dass es ernst war. „Okay, okay! Schrei nicht so, ich höre dich doch. Ich weiß nur nicht, was ich sagen soll. Danke, dass du mich gerettet hast.“
    Sie sah mich finster an. „Gern geschehen. Und ja, es geht ihr gut. Als dein Herz schwächer geworden ist, hat auch dein Zauber aufgehört zu wirken.“ Sie beugte sich näher und zischte: „Du weißt ja wohl hoffentlich, dass unsere Eltern ausflippen würden, wenn sie das wüssten.“
    Ich lächelte matt. „Dann sag es ihnen nicht.“
    Emily seufzte laut. „Welchen Zauber hast du überhaupt benutzt?“
    Ohne an meinen verletzten Arm zu denken, zuckte ich mit den Schultern. Es tat so weh, dass ich in der Bewegung innehielt und scharf die Luft einsog. Als ich wieder klar denken konnte, antwortete ich: „Sie sollte nur fühlen, was ich fühle.“
    „Ein Liebeszauber?“ Sie schnitt eine Grimasse, als sei ich ein absolut hoffnungsloser Fall. Vielleicht war ich das auch.
    „Nein, eigentlich nicht. Sie liebt mich schon. Ich wollte nur, dass sie wieder an uns glaubt.“
    Sie sah mich an und schüttelte langsam den Kopf. „Meine Güte. Du bist echt nicht mehr zu retten, was? Wie oft musst du noch von allen Seiten hören, dass es zwischen euch aus ist und sowieso nie funktioniert hätte? Sie ist der Feind, Tristan, ganz einfach. Vergiss sie endlich.“
    Jetzt machte mich Emily wirklich sauer. „Ich dachte, du wärst die Klügere von uns beiden. Ja, gut, vielleicht hätte ich diesen Verbindungszauber nicht ausprobieren sollen. Das war nicht besonders clever, das sehe ich jetzt ein.“ Wenigstens hätte ich es vorher besser planen sollen.

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