Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)
Stalker?“
„Keine Ahnung. In Geschichte wirkst du, als hättest du dich erholt. Immerhin hast du mich wochenlang ignoriert.“
Sein tiefes, warmes Lachen ließ meinen Puls rasen. „Ich ignoriere dich nicht. Ich versuche nur, dich nicht wieder zu verschrecken. Weißt du, ich darf eigentlich auch nicht so empfinden.“
Mein Herz setzte einen Schlag aus.
Er seufzte auf. „Savannah, können wir nicht wenigstens Freunde sein?“
„Sehr gern.“ Ich antwortete, ohne zu zögern. Wenn ich im Traum mit jemandem befreundet war und Händchen hielt, verstieß das nicht gegen die Regeln meiner Familie, oder?
„Gut. Ich werde nicht vergessen, dass du das gesagt hast.“ Sanft hob er unsere Hände an und drückte einen warmen Kuss auf meinen Handrücken, der sich unglaublich real anfühlte.
KAPITEL 11
Savannah
ls ich aufwachte, hätte ich schwören können, dass ich noch Tristans Lippen auf meiner Haut fühlte. Fast hätte ich geweint. Warum dauerten die schönen Träume nie lang genug?
Andererseits sollte ich vielleicht froh sein, dass es nur ein Traum war. Sonst wäre ich schuld daran, dass Tristan für den Rest des Jahres nicht mehr Football spielen durfte.
Ich drehte mich um, warf einen Blick auf meinen Wecker und seufzte. Ich hatte keine Zeit, wegen eines Traums herumzuheulen. Ich musste aufstehen und mich für die Spendenaktion fertig machen. Die Charmers arbeiteten heute bei unserer Sonic-Filiale als Bedienung und brachten den Leuten ihr Fast Food ans Auto. Alle Trinkgelder kamen in die Kasse, aus der Anschaffungen für die Mannschaft wie unsere Bettelarmbänder, Sporttaschen und Shirts für die Spieltage bezahlt wurden. Ich war mit ein paar anderen Charmers für die frühe Mittagszeit eingeteilt, in der wir ordentlich Trinkgelder zusammenbekommen sollten.
Die Aufgabe war einfach. Wir brachten nur das Essen an die Autos und kassierten, und es wurde noch einfacher, weil der Filialleiter des Sonics für uns das Wechselgeld abzählte. Zumindest war die Arbeit einfach, bis ein bestimmter schwarzer zweitüriger Dodge Ram mit Chromverzierungen auf einen Parkplatz vor den Glastüren des Sonics bollerte. Sofort breitete sich in Brust und Bauch der vertraute Schmerz aus.
Das Fenster an der Fahrerseite wurde heruntergefahren, und ich konnte nur mit Mühe ein Seufzen unterdrücken, als ich den Fahrer sah. Irgendwer sollte Tristan verbieten, eine Sonnenbrille zu tragen. So gut durfte man einfach nicht aussehen.
Angespannt hörte ich, wie er seine Bestellung aufgab. Seine tiefe Stimme erfüllte durch die Lautsprecher neben dem Grill die ganze Küche.
Ich wünschte, die normalen Angestellten würden etwas langsamermachen und sich mit Tristans Bestellung Zeit lassen. Wir waren von Kunden belagert, und alle anderen Charmers lieferten gerade Bestellungen aus. Damit blieb nur ich, um Tristan sein Essen zu bringen.
Als seine Bestellung gerade fertig war, kam Bethany Brookes herein und rettete mich.
„Hier, nimm das.“ Ich drückte der verblüfften Blondine das Tablett in die Hand. „Platz fünf.“
„Äh, ist gut.“ Sie fragte sich bestimmt, warum ich es nicht selbst hinausbrachte. Sollte sie doch glauben, dass ich faul war. Solange ich diese Bestellung nicht ausliefern musste, war mir das egal.
Als ich ihr nachsah, seufzte ich erleichtert. Heute konnte ich Tristan wirklich nicht gegenübertreten. Nicht nach dem Traum von letzter Nacht. Bei der Erinnerung an seinen Kuss kribbelte meine Hand. Ich rieb über die Stelle und wandte mich von seinem Auto ab.
Ich hätte schwören können, dass mich jemand beobachtete.
In meinem Nacken kribbelte es so stark, dass ich mich am liebsten gekratzt hätte. Als eine neue Bestellung reinkam, brachte ich sie nur zu gerne zu einem Auto, das auf der anderen Seite des Gebäudes stand.
Als ich zurückkam, hielt meine Erleichterung nicht lange an.
„Milchshake für Nummer fünf“, sagte der Filialleiter und streckte mir ein Plastiktablett mit einem Styroporbecher entgegen. Ich sah mich um, ob jemand anders ihn nehmen konnte, aber ich war die einzige Charmer in der Nähe. Großartig.
Ich biss die Zähne zusammen, trug das Tablett zu Tristans Pick-up und stellte mich schon auf turbulente Gefühle ein.
„Hallo, Savannah“, begrüßte er mich leise, als ich sein Fenster erreichte. Er hatte die Sonnenbrille abgenommen, und ich konnte seinen wachsamen Blick regelrecht spüren. Vielleicht sollte man ihm die Sonnenbrille doch nicht verbieten. Sie hätte mich zumindest vor seinen
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