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Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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„Ich habe ihm einen Energiestoß verpasst.“
    „Beeindruckend. Hast du dabei ein Zauberwort gedacht oder …?“
    Ich schüttelte den Kopf. Ich hatte gar keine Magie einsetzen wollen.
    „Wow, mein Junge.“ Er starrte mich lange an. Seine nachdenkliche Miene verschwand fast hinter seinem silbergrauen Bart. „Tja, dann verlängern wir mal lieber deine Trainingszeiten. Du musst lernen, deine Kraft mental besser zu beherrschen.“
    Ich nickte mühsam. „Darf ich gehen? Ich muss überlegen, welche möglichst wenig peinliche Aktivität ich mir statt Football aussuche.“ Die letzten Wörter blieben mir fast im Halse stecken.
    „Natürlich. Nur noch eins. Womit hat Dylan dich so wütend gemacht?“
    Ich stand auf. „Ach, du kennst doch die Williams. Sie gehen einem gern auf die Nerven. Dylan hat bloß endlich rausgefunden,wie er das bei mir schafft.“ Aber richtig.
    Mit grummelndem Magen wollte ich nach oben in mein Zimmer gehen, überlegte es mir aber anders. Das Gras war schon von Tau benetzt, und die frische Luft stach wie Messer in meinen brennenden Lungen, als ich mich in den Garten legte und zu den Sternen hinaufsah. Und mich fragte, was Savannah wohl gerade tat.

Savannah
    Erschöpft gönnte ich mir zu Hause nach dem Spiel eine lange Dusche. Heute hatte ich zum ersten Mal als Chefbetreuerin bei einem Spiel geholfen und auf ganzer Linie versagt. Ich musste die Tanzgruppe aus dem ersten Jahr auf der Tribüne neben den Charmers beaufsichtigen, mich an Ambers Anweisungen erinnern, wie man Verletzungen verband und welche Mädchen nach der Halbzeit Eis brauchten, und dazu ständig irgendwas holen. Das reinste Chaos. Dass sich Tristan und Dylan zu Beginn des dritten Viertels an der Seitenlinie stritten, half auch nicht gerade. Das beschäftigte mich so, dass ich die Bandagen falsch anlegte und der Footballtrainer sie richten musste. Weil ich beim ersten Mal nicht genug Eis mitgebracht hatte, musste ich außerdem noch einmal die Tribüne rauf- und runterlaufen. Und ich besorgte für drei Charmers, die im dritten Viertel ihre Knie oder Knöchel auf der Tribüne mit Eis versorgen mussten, die falschen Snacks. Es grenzte fast schon an ein Wunder, dass mich Mrs Daniels noch nicht als Chefbetreuerin gefeuert hatte.
    Während ich meine Haare abtrocknete, ging ich schon in mein Zimmer und zog ein Nachthemd an. Mein Körper hatte auf Autopilot geschaltet, weil ich in Gedanken wieder bei dem Streit von heute Abend war.
    Was hatte sich Tristan nur dabei gedacht?
    Wahrscheinlich hatte jeder Zuschauer gesehen oder gehört, wie Tristan Dylan zu Boden gestoßen hatte. Aber warum hatte er das getan? Klar, es war längst nicht so schlimm gelaufen wie Tristans Prügelei mit Greg. Aber dabei hatte er mich vor Greg retten wollen.Davon abgesehen hatte ich nie mitbekommen oder auch nur gehört, dass Tristan ausgerastet war.
    Nicht, dass Dylan nicht längst mal einen ordentlichen Schubs verdient gehabt hätte.
    „Hallo, Schätzchen.“ Nanna klopfte an, bevor sie hereinkam. „Das hast du im Bad vergessen.“ Sie streckte mir das goldene Medaillon entgegen, das sie mir in der vierten Klasse geschenkt hatte.
    „Ah, danke, Nanna.“ Ich legte es lächelnd auf meinen Nachttisch, damit ich mir weiter die Haare trocknen konnte.
    „Du wirkst heute Abend ganz abgelenkt.“
    „Mmm, bin nur müde.“ Gähnend legte ich mich ins Bett.
    „Dann ruh dich aus. Und vergiss nicht, dass du morgen bei dieser Spendengeschichte kellnern musst.“
    Daran hatte ich wirklich nicht mehr gedacht. Wie gut, dass Nanna nie etwas vergaß. Ich nickte, schaltete die Lampe aus und kuschelte mich unter die Decken, während sie hinausging und die Tür hinter sich schloss. Aber im Dunkeln kehrten meine Gedanken zu Tristan zurück.
    Ich hatte gesehen, wie er zur Umkleide geschlichen war, nachdem er Dylan geschubst hatte. Wahrscheinlich hatte sein Trainer ihn weggeschickt. Es musste ihn sehr geärgert haben, dass er in den letzten beiden Vierteln nicht spielen konnte. Vor allem in den Play-offs. Wenn ich Tristan Football spielen sah, musste ich daran denken, wie ich mich beim Tanzen gefühlt hatte. Als würde man reine Freude in Bewegung sehen.
    Beim Einschlafen dachte ich immer noch an Tristan. Deshalb war ich nicht überrascht, als ich von ihm träumte.
    Schließlich träumte ich oft von ihm. Aber abgesehen von diesem einen unvergesslichen Traum stand die unsichtbare Barriere immer wie Panzerglas zwischen uns, ließ mich nicht zu ihm und schirmte mich vor seinem

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