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Herzen im Feuer

Herzen im Feuer

Titel: Herzen im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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rauchgeschwärzt, und ein paar Haar- strähnen waren angesengt, aber sie war nicht ernsthaft verletzt.
    »Meine Hände schmerzen ein bißchen, und mein Kleid ist ruiniert, aber sonst ist alles in Ordnung.« Mara schaute hinab auf ihren ange- schmorten Rock und rümpfte die Nase über den Gestank.
    Nicholas führte Mara aus dem Patio und über den Hof, als sich ihnen Brendan in den Weg stellte.
    »Ich werde mich um Amaya kümmern, Chantale«, erklärte Brendan arrogant und packte Mara am Oberarm. »Komm mit, meine Liebe. Jamie wird dich verarzten.«

Nicholas löste seine Hand von Maras Taille, verbeugte sich ironisch vor Brendan, wandte sich dann um und verschwand in der Dunkelheit.
    »Warum warst du so grob, Brendan?« fragte Mara scharf. Es ärgerte sie ein wenig, daß sich Nicholas durch Brendans Auftritt so leicht hatte abschrecken lassen.
    »Mein Gott, Mara, du hättest getötet oder für den Rest deines Lebens verunstaltet werden können«, warf ihr Brendan ungestüm vor, ohne auf ihre Frage einzugehen. Er rieb sich mit einer Hand über seine schweißnassen Brauen. »Himmel, ich bin um Jahre gealtert, als ich dich loslaufen sah. Ich wollte meinen Augen kaum trauen. Jedenfalls habe ich dich gründlich verkannt, Schwesterherz. Ich hatte keine Ahnung, daß du auf Heldentaten aus bist. Das war verdammt unvorsichtig«, murmelte er leise. Nicht einmal vor sich selbst mochte er zugeben, daß er zu Tode erschrocken war, als er mit ansehen mußte, wie Mara die Flammen mit bloßen Händen zu löschen versuchte. Zum erstenmal war ihm klargeworden, wieviel er für seine Schwester empfand.
    »Und was hätte ich tun sollen? Feliciana vor meinen Augen verbren- nen lassen?« gab Mara aufgebracht zurück.
    »Nein, natürlich nicht«, antwortete Brendan verlegen und tatsäch- lich beschämt, »aber jemand anders hätte das übernehmen können. Der Franzose zum Beispiel. Er scheint überall zu sein«, klagte er, während er Mara in ihr Zimmer geleitete. »Der Teufel soll ihn holen. Ich hab' mit ihm über die Goldminen geredet. Er war dort. Weißt du, was er mir erzählt hat?« Seine Stimme klang ungläubig.
    Mara schaute ihn unsicher an. »Nein. Was hat Nicholas gesagt?«
    Brendan warf ihr einen mißtrauischen Blick zu. »Ach, wir nennen ihn schon Nicholas? Der Franzose ist wirklich schnell, das muß man ihm lassen. Aber bei dir wird er keinen Erfolg haben, oder, Schwester- herz? Du bist zu klug, um auf seine schönen Sprüche hereinzufallen, nicht wahr, Liebes?« warnte er sie. »Aber du wolltest wissen, was er zu mir gesagt hat. Ich frage ihn, wie die Minen so sind und wieviel Gold er schon gefunden hat. Ich sage, wenn ich erst einmal dort bin, werde ich bestimmt bald ein Vermögen zusammenhaben. Er schaut mich bloß mit seinen kalten grünen Augen an und lächelt verächtlich - über mich! Dann sagt er, daß das Leben dort oben härter sei, als ich es mir vorstellen könne. Während der Regenzeit in der High Sierra, bei den Wanderungen durch endlose Schneeweiten, bei der Goldsuche, wo die Menschen wie wilde Hunde in der Erde scharren, sei schon mancher

aufrechte Mann zerbrochen«, schnaubte Brendan. Ohne Unterbre- chung zitierte er das Gespräch, während Jamie mit einer Schüssel voll Bandagen und Arzneiflaschen eintrat: »>Es ist die Hölle, Mister O'Sul- livan. Nur die wenigsten werden dort reich, und sie verspielen ihren Gewinn im nächsten Ort. Sind Sie dafür geschaffen?< fragt er mich, als würde er daran zweifeln. Verdammt noch mal, für wen hält er sich eigentlich?«
    Mara lag in einem Sessel und starrte müde in die Luft, während sie mit halbem Ohr Brendans Tiraden folgte. Jamie salbte ihre Handflä- chen ein und wischte mit einem feuchten Tuch ihr Gesicht sauber.
    »Am besten zieh'n Sie sich gleich aus. Master Brendan, Ihr Stück is' zu Ende. Sehen Sie nich', daß die Zuschauer fast einschlafen?« fragte Jamie und setzte die Schüssel mit schmutzigem Wasser neben der Tür ab.
    Brendan seufzte beleidigt und warf Jamie einen bösen Blick zu.
    »Ich -« setzte er an, unterbrach sich aber, als er ein Geräusch an der Tür hörte. »Was zum Teufel -? Das ist bestimmt wieder dieser lästige Franzose. Jetzt reicht es mir endgültig«, fluchte er und hob die Schüssel hoch, die Jamie gerade abgestellt hatte. Bevor Jamie oder Mara ihn daran hindern konnten, riß er die Tür auf und schüttete das Schmutz- wasser in hohem Bogen hinaus.
    Ein unterdrückter Fluch war von draußen zu hören, gefolgt von einem erstickten

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