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Herzen im Feuer

Herzen im Feuer

Titel: Herzen im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Julian zurückgegeben hatte.
    »Vielleicht erinnerst du dich noch daran. Es hat dir gehört, nicht wahr, Mara O’Flynn?« Nicholas sprach ihren Namen langsam, beinahe genießerisch aus. »Schade, daß es nie getragen wurde. Zieh es an«, befahl er grob und warf es ihr zu.
    Mara fing es instinktiv auf, und ihre Augen weiteten sich voller Schrecken, als sie das weiche Material auf der Haut spürte. Nicholas funkelte sie voller Rachsucht an.
    »Ich habe mich immer gefragt, wie du wohl darin aussehen würdest«, sagte er fast gefühlvoll, aber immer noch bedrohlich.
    Mara wich weiter zurück und ließ das Kleid fallen. Sie schaute ihn verstört an.
    »Wie hast du es herausgefunden?« fragte sie mit versagender Stimme. »Hat es dir Don Luís verraten?«
    Nicholas lächelte freudlos. »Du hättest nicht so schnell fortlaufen sollen, als du an Don Andres' Tür lauschtest. Ich habe dich gesehen, aber bevor ich dich rufen konnte, warst du schon verschwunden. Ich

folgte dir und wurde Zeuge einer äußerst aufschlußreichen Unterhal- tung im Arbeitszimmer«, erklärte er kalt. »Habe ich dir eigentlich verraten, daß ich spanisch spreche? Eigentlich ist es ja keine große Überraschung für mich, daß du bei einer solchen Verschwörung mit- machst. Immerhin kenne ich deine Vergangenheit. Aber es hat mich trotzdem überrascht, wie tief du in dieses Falschspiel verstrickt bist. Ein Leben an deiner Seite muß ein ständiger Kampf sein. Kein Wunder, daß Don Luís so miserabel aussieht. Abgesehen davon, daß sein Land weg und sein Sohn tot ist, muß es ihn den letzten Nerv gekostet haben, auf dich und deinen Cousin aufzupassen«, überlegte er. »Jetzt verstehe ich allerdings auch, warum er nicht zugeben wollte, daß du Mara O’Flynn bist. Mon Dieu, ich muß ihn zu Tode erschreckt haben, als ich deinen Namen erwähnte.«
    »Du hast mit Don Luís über mich gesprochen?« fragte Mara. Wie zu sich selbst fügte sie hinzu: »Und er hat uns keinen Ton davon gesagt?«
    »Es war mein Glück, daß er euch nicht mehr vertraut hat, als ich es tue. Wahrscheinlich wärst du längst über alle Berge und hättest nie das zweifelhafte Vergnügen gehabt, mir die Wahrheit zu gestehen.«
    »Du kannst mir nichts tun«, erklärte ihm Mara tapfer. Sie hoffte inständig, daß Jamie oder Brendan auftauchen würden.
    »Tatsächlich?« Nicholas' Augen verengten sich zu schmalen Schlit- zen. »Wir beide haben noch eine Rechnung zu begleichen, und heute ist Zahltag für dich.«
    »Es tut mir leid wegen deines Neffen. Wie hätte ich ahnen sollen, daß er sich meinetwegen umbringt?« fragte Mara schuldbewußt. Weil sie ängstlich auf die Tür starrte, entging ihr Nicholas' überraschter Blick.
    »Ja, du hast ihn umgebracht.« Nicholas zog es vor, sie in dem Glauben zu lassen, sie hätte einen Jungen in den Tod getrieben. Mochte sie das mit ihrem Gewissen austragen - wenn sie eines hatte, was er bezweifelte. »Wie fühlt man sich als Mörderin?«
    Mara rang nach Atem. »Ich habe ihn nicht getötet! Es war nicht meine Schuld, Nicholas!«
    »Vielleicht hast du ihm die Pistole nicht an die Brust gesetzt«, sagte Nicholas hart, »aber du hast sie ihm in die Hand gedrückt.«
    Er schaute hinunter, wo das Kleid zu Maras Füßen lag. »Ich glaube, ich habe es verdient, Mara O'Flynn einmal in voller Schönheit zu sehen, findest du nicht? Zieh es an.«
    »Nein«, widersprach Mara heiser.

»Wie du willst«, sagte Nicholas grimmig. Ohne jede Vorwarnung packte er Maras Arm. Sie erschrak so, daß sie nicht einmal aufschrie. Dann wirbelte er sie herum, hob das Kleid auf und zog es ihr über den Kopf. Er zerrte es über ihre Schulter und raffte es in der Taille zusam- men. Sie spürte seine Finger über ihren Rücken wandern, als er den Verschluß zuhakte. Ihr Haar hatte sich in dem Tumult gelöst und lag jetzt offen auf ihren Schultern.
    »Du hast dich bestimmt königlich amüsiert, als ich dir das Medail- lon und das Bild zeigte.« Mara spürte seinen heißen Atem in ihrem Nacken. »Ich hätte meinem Instinkt trauen sollen, als ich dich sah. Ich wußte sofort, daß du Mara O’Flynn bist.«
    »Wo hast du mich gesehen?« flüsterte Mara.
    »In einem Hotel in Sacramento City. Du warst wahrscheinlich ge- rade in Kalifornien angekommen.«
    Mara biß sich auf die Lippen, als er das Kleid zusammenzog. Dann spürte sie das kalte Metall des Medaillons auf der Haut zwischen ihren Brüsten und zuckte zusammen.
    Er drehte sie wieder herum und hielt sie auf Armeslänge von sich, um

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