Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herzen in Flammen

Herzen in Flammen

Titel: Herzen in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
Vom Netzwerk:
mächtig genug, wenn sie ihn nicht auch noch mit diesem Wissen ausrüstete.
    Darrelle beanspruchte seine Aufmerksamkeit, und Kristen wandte sich wieder ihrer Arbeit zu. Sie belud die Platten, die zum Tisch getragen werden sollten. Wieder einmal hatte sie sich getäuscht. Er war nicht hartherzig, sondern lediglich vergesslich . Sobald er sah, dass sie immer noch angekettet war, würde er sich zerknirscht für seine Gedankenlosigkeit entschuldigen.
    Ehe der Saal sich auch nur zur Hälfte geleert hatte, kam Royce auf sie zu. Er war vom Essen gut gesättigt, hatte mit seinen Männern ein paar Humpen Bier getrunken, und gerade jetzt wurde das Wasser für ein genüssliches Bad erwärmt. Sie hatte zwei der Eimer selbst gefüllt.
    Er blieb neben ihr stehen, wenn auch nicht allzu nahe, und er sah nicht sie an, sondern die Teigklumpen, die für den kommenden Morgen auf dem Tisch bereitlagen. »Wie ist es dir heute ergangen, Mädchen?«
    Sie warf einen Seitenblick auf ihn und stellte fest, dass er sie immer noch nicht direkt ansah, und ihr wurde klar, dass er sie nicht ansehen würde, solange noch so viele Menschen um sie herum waren. »Gut.«
    »Heute nacht wird es dir noch besser ergehen. «
    Er versprach es ihr in einem heiseren Tonfall und hatte seine Stimme zu einem Flüstern gesenkt, das ihr einen Schauer über den Rücken jagte und sie ein Kribbeln im Bauch spüren ließ. Doch dann wandte er sich ab und ging auf das Badezimmer zu, und sie starrte ungläubig hinter ihm her. Es war ausgeschlossen, dass er die eisernen Ketten an ihren Knöcheln nicht gesehen hatte, als er auf sie zugekommen war, denn wenn sie auch noch so schwarz sein mochten, waren sie zwischen ihrem Rocksaum und ihren Schuhen deutlich zu sehen, da beides heller war. Er konnte auch die längere Kette nicht übersehen haben, mit der sie an der Wand angekettet war. Die Frauen klagten darüber, dass sie im Lauf des Tages so oft über diese Kette steigen muss ten, die ihnen im Weg lag. Auch diese Kette war nur zu deutlich zu sehen.
    Sie wurde von einer Wut geschüttelt, die ihre Hände beben ließ. Sollte Gott seine grünen Augen und sein schwarzes Herz nur quälen! Wenn er das Bett mit ihr teilte, ohne ihr zu trauen, war sie nichts Besseres als eine Hure! Sie hatte es satt, sich benutzen zu lassen.
    »Ich habe es dir gleich gesagt, Mädchen. Es ist noch zu früh, als dass er dir traut. Alles zu seiner Zeit.«
    Eda stand hinter ihr. Kristen drehte sich nicht um, um zu antworten. Sie verschränkte die Hände, um das Zittern zum Nachlassen zu bringen, und wurde wieder Herr über ihre Gefühle. Ihre Wut mäßigte sich zu Verachtung.
    »Ich werde Narben auf den Knöcheln haben, wenn ich den rechten Augenblick abwarte. Schön und gut. Das ist das Mindeste, was ich dafür verdient habe, dass ich mich mit meinem Feind zusammengetan habe. Ich werde die Narben hinnehmen und sie als Buße auffassen.«
    »Als Buße! Das kling t ja fast christlich, gütiger Himmel. Habt ihr denn Priester für eure vielen Götter, die Buße verlangen?«
    Kristen antwortete nicht. Kühl fragte sie: »Sind wir für heute fertig, Eda?«
    »Ja.«
    Eda bückte sich und schloss die Ketten auf. Sie konnte einen Teil des Elend nachvollziehen, denn es konnte für Kristen nicht leicht sein, in der Gunst ihres Herrn zu stehen, wenn diese sich an einem gewissen Punkt erschöpfte.
    »Und jetzt komm schon«, sagte Eda mürrisch.
    Sie hatte Kristen auch die Fußfesseln abgenommen, damit sie die Treppe leichter hinaufsteigen konnte, und sie vertraute darauf, dass Kristen ihr folgen würde, aber nur, weil es wirklich eine zu große Dummheit gewesen wäre, ohne jede Waffe und ohne jeden Plan mit einem Satz die Freiheit erringen zu wollen. Doch wie öfter lief Kristen nur bis zur Tür ihres Zimmers, obwohl Eda weiterlief. Diesmal blieb sie jedoch abrupt stehen, als sie ihr Zimmer betreten wollte. Es war immer nur kärglich eingerichtet gewesen, doch jetzt war es vollkommen ausgeräumt.
    Sie spürte, dass Eda wieder hinter ihr stand. »Was soll das heißen?« fragte sie heftig.
    »Milord hat mir gegenüber nichts von Einschränkungen erwähnt, die er dir auferlegen will, aber er hat gesagt, dass du dieses Zimmer nicht mehr benutzen wirst. Das einzige Bett, das dir jetzt noch zur Verfügung steht, ist sein Bett. «
    Sie lachte rauh. »Ach, wirklich? Mir für meinen Teil ist der harte Fußboden lieber als das, was er mir zu bieten hat. «
    »Er wird wütend auf dich sein, Mädchen. «
    »Glaubst du etwa, das

Weitere Kostenlose Bücher