Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herzensbrecher auf vier Pfoten

Herzensbrecher auf vier Pfoten

Titel: Herzensbrecher auf vier Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
Vom Netzwerk:
gebraust kam.
    Rachel holte tief Luft, setzte ein Lächeln auf und sprang aus dem Wagen.
    »Hallo!«, rief sie. »Hast du mal zwei Minuten für mich?«
    Georges Miene war freundlich, jedoch zurückhaltend.
    »Ja, klar. Gutes Timing«, erklärte er ein wenig steif. »Ich wollte nur kurz hineinspringen, um neuen Medikamentennachschub zu holen – heute ist mächtig was los. Bei den Schafen gibt es ein Geburtsdrama nach dem anderen.«
    Sie liefen über den Kiesweg zur Praxis hinauf, wo er ihr die Tür aufhielt. Der Empfangsraum war sehr modern gestaltet und mit Postern zur Bekämpfung von Flöhen dekoriert. Außerdem gab es, wie Rachel erfreut feststellte, ein großes Schwarzes Brett mit Beschreibungen von Hunden, die ein neues Zuhause suchten. Megan musste ihm die Zettel fotokopiert haben.
    Ein paar Leute warteten mit Tierboxen und Pappkartons auf ihn und lächelten, als George an ihnen vorbeiging. Recht förmlich dirigierte er Rachel in sein Büro, wo er einen Aktenschrank öffnete und einige der Hefter durchblätterte.
    »Macht es dir etwas aus, wenn ich hier gleichzeitig weiterarbeite?«, fragte er. »Ich muss in zehn Minuten wieder losfahren.«
    »Überhaupt nicht.« Rachel wurde plötzlich klar, dass sie nicht so recht wusste, was sie ihm überhaupt sagen wollte. Es kam ihr vor, als stünde sie am nächsten Morgen dem ersten Jungen gegenüber, mit dem sie je bei einer Schuldisco geknutscht hatte.
    Als sich George zu ihr umdrehte, merkte Rachel, dass er sich ebenso unbeholfen fühlte wie sie.
    »Worüber willst du mit mir reden? Oder machst du dir Sorgen, dass ich meine Rufbereitschaft ausdehne?« Seine Stimme klang heiter, doch er war längst nicht so gelassen wie sonst.
    »Ich wollte mit dir sprechen, weil …« Trotz ihrer Bemühungen, sich wie eine erwachsene Frau zu verhalten, errötete Rachel. »Weil es niemals gut geht, diese Dinge am Telefon zu besprechen.«
    George zog die Augenbraue hoch. Rachel verspürte ein Flattern in der Magengrube.
    Sie legte die Hände auf die Rückenlehne eines Stuhls. »Ich bin hier, um dir für das Abendessen gestern zu danken. Der Abend war wirklich schön, aber ich habe wohl ein wenig zu viel getrunken, wie dir wahrscheinlich nicht entgangen ist. Und, ähm … Ich wollte nur sagen, dass ich normalerweise nicht …«
    Wie sollte sie sagen, dass sie für gewöhnlich niemals mit Männern nach dem ersten Date ins Bett ging, ohne dabei zu prüde zu wirken? Sie war jetzt beinahe vierzig Jahre alt. Aus ihr unerfindlichen Gründen war ihr jedoch seine Meinung sehr wichtig. Ganz gleich, ob sie eine Beziehung miteinander begannen oder es bei einer reinen Freundschaft beließen – Rachel wollte dieses Mal unbedingt alles richtig machen.
    George hatte Mitleid mit ihrer Schamesröte und verdrehte die Augen. Damit näherte er sich wieder dem George an, den Rachel in der vergangenen Nacht erlebt hatte.
    »Du musst nichts erklären«, unterbrach er sie. »Ich normalerweise auch nicht.«
    »Oh, prima. Gut!«
    »Gut!« George sah sie an. Die Luft schien wieder zu knistern. »War das die richtige Antwort?«
    »Ja. Vollkommen.« Rachel stählte sich für die nächste Frage. » Haben wir …?«
    »Wir haben .« George nickte. »Vielleicht hast du es ausgeblendet, aber du bist beinahe aus dem Bett gefallen, als du in deiner Reisetasche herumgesucht hast und mich dazu bewegen wolltest, ein feuchtes Tuch aus einem Sushi-Restaurant als Verhütungsmittel zu benutzen.«
    Rachel erstarrte und begann zu stottern. Unter anderen Umständen hätte sie über seine Antwort gelacht, doch die Art, wie er antwortete, und seine ernste Miene hatten etwas Seltsames an sich. »Das habe ich doch nicht wirklich versucht … oder?«
    »O doch.« George seufzte. »Offensichtlich müssen wir beide, was dieses Thema betrifft, noch einmal die Schulbank drücken, da dieses Vorgehen keinesfalls dem Lehrbuch entsprach. Das passiert eben, wenn die Leidenschaft die Erfahrung überwiegt.«
    »Leidenschaftlich war es auf jeden Fall.« Es war fast schon süß, dachte Rachel, wie sie beide sich hier, in ihrem Alter, mit der Angelegenheit herumquälten wie ein Paar notgeiler betrunkener Teenager.
    Sie sahen einander einen Augenblick lang an, woraufhin Rachel sich fragte, in welche Richtung sie das Gespräch nun lenken sollte. Für einen Tierarzt vom Land, der offenbar nur wenig Erfahrung mit Frauen aufzuweisen hatte, schlug sich George deutlich besser als sie selbst.
    »Da wir dies nun aus der Welt geschafft haben«, fuhr er

Weitere Kostenlose Bücher