Herzensbrecher auf vier Pfoten
speziellen Haken für Leinen und Abteile, in denen man die Hunde wie Kinderwagen parken kann – drinnen natürlich, damit sie nicht geklaut werden können.«
»Zu jedem Kaffee erhält man kostenlose Hundeleckerli, außerdem Wassernäpfe in verschiedenen Größen.«
»Verbunden mit der Möglichkeit, die Hunde für eine halbe Stunde dort abzugeben, um Erledigungen machen zu können«, fuhr Natalie fort und hatte dabei die Blutabnahme im Hinterkopf, für die sie unbedingt in der Arztpraxis vorbeischauen musste. »Bertie ist absolut stubenrein, wissen Sie? Er ist viel sauberer als die meisten Kinder, die man normalerweise in Cafés sieht.«
»Klingt wie eine tolle Idee.« Rachel lächelte. »Sie sollten die Sache wirklich in Angriff nehmen.«
»Wollen Sie sich zur Hälfte beteiligen? Fünfzig Prozent der Einnahmen könnten so dem Hundeheim zugutekommen.« Jetzt übernahm Natalie die Aufgabe, den Hunden den Ballzu werfen. »Sie könnten diese köstlichen Bacon-Sandwiches verkaufen. Johnny findet sie so lecker, dass er dafür gut und gerne drei Pfund bezahlen würde. Sie sind es wirklich wert, dafür einen langen Spaziergang in Kauf zu nehmen.«
»Ernsthaft? Machen Sie Witze?«, fragte Rachel. »Das wäre keine schlechte Idee; ich muss dringend zusätzliches Geld auftreiben. Meine Tante Dot war nicht gerade ein Finanzgenie; Sie können sich nicht vorstellen, wie viel diese Hunde am Tag vertilgen. Es kommt mir vor, als müssten sie die verlorene Zeit wiedergutmachen.« Erneut warf sie den Ball. »Ich muss gestehen, dass ich angesichts der prekären Lage ein wenig ratlos bin. Aber ich muss mir sehr schnell etwas einfallen lassen, damit die Auffangstation weiterhin bestehen bleiben kann.«
»Na ja, falls Sie noch Ideen brauchen … Ich besitze eine Menge Erfahrung im Marketing und habe viel Freizeit. Jedenfalls, solange ich meinen Hund mitbringen kann.« Natalie konnte es sich nicht verkneifen, ihre Hilfe anzubieten. Sie konnte Rachel gut leiden – nicht zuletzt auch deshalb, weil sie sich ebenfalls in den Enddreißigern befand, kinderlos war und dennoch ziemlich glücklich zu sein schien.
Hör auf damit, ermahnte sie sich. Das ist doch nicht etwas, was einen Menschen ausmacht! Außerdem wäre der Bluttest ein erster Schritt in die richtige Richtung. Natalie sah wehmütig zu Bertie hinunter, der versuchte, eine sehr passive Treacle zu einer Rangelei zu bewegen. Sie konnte Bertie auf keinen Fall in der Arztpraxis am Empfang abgeben. »Ob es jemals okay sein wird, ihn allein zu lassen? Also, zu Hause?«
»Wenn es nach Megan geht, dann wohl nie. Aber wer weiß?«, erklärte Rachel und drehte sich zu ihr um. »Bereitet er Ihnen Stress? Haben Sie Ihre Meinung geändert, ihn zur Pflege aufzunehmen?«
»Nein! Nein, überhaupt nicht!«, widersprach Natalie schnell. »Ich müsste nur mal kurz zum Arzt, um eine Blutprobe abzugeben, und ein paar Dinge in der Stadt erledigen, aber ich kann ihn ja schlecht allein lassen, bis Johnny von der Arbeit heimkommt.« Sie biss sich auf die Lippe. »Die Blutabnahme müsste heute oder morgen gemacht werden.«
»Ich hoffe, es ist nichts Ernsthaftes?« Rachel schaute sie besorgt an.
»Nein, nur …« Sie zögerte, bevor es aus ihr herausplatzte: »Johnny und ich versuchen, ein Baby zu bekommen, aber es passiert leider nicht so schnell, wie wir es uns erhofft hatten. Mein Hormonspiegel muss überprüft werden, um sicherzustellen, dass mein Eisprung ordnungsgemäß stattfindet. Idealerweise müsste ich heute eine Blutprobe abgeben.«
»O Gott«, murmelte Rachel mitfühlend. »Ich werde noch mindestens vierzig Minuten hier sein und Bälle werfen. Wollen Sie Bertie solange hierlassen, während Sie Ihre Besorgungen erledigen?« Sie sah auf die Hundemeute hinunter, die ihre Beine umgab. »Einer mehr oder weniger macht keinen großen Unterschied.«
»Das würden Sie für mich tun?« Natalie fühlte sich, als habe man sie selbst gerade von der Leine befreit.
»Klar! Bringen Sie mir nur bitte auf dem Rückweg hierher einen Espresso und einen Kuchen mit.« Rachel befreite den Ball aus Lucys Schnauze, legte ihn mit spitzen Fingern in das Wurfgeschoss und beförderte ihn extra weit Richtung Wald. »Nein, lieber einen doppelten Espresso. Und könnten Sie mir die neueste Vogue besorgen?«
»Kein Problem. Du meine Güte, Rachel, Sie sind meine Rettung!« Natalie befestigte Berties Leine an Rachels Gürtel und machte sich auf den Weg in die Arztpraxis, das Handy bereits in der Hand, um Bill dazu
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