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Herzensbrecher auf vier Pfoten

Herzensbrecher auf vier Pfoten

Titel: Herzensbrecher auf vier Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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herkommen und sehen können, was ihr hier tut.« Natalie malte eine große Wolke um die Worte »Tag der offenen Tür« und fing an, Unterpunkte zu notieren. »Wenn die Leute die Hunde sehen, werden sie wie Johnny und ich dahinschmelzen. Und wenn sie erst sehen, wie hübsch die Zwinger sind, wollen sie bestimmt alle einen Platz für ihre Hunde während der Sommerferien buchen. Damit würden wir sogar einen doppelten Effekt erzielen! Was brauchen wir noch, damit die Leute ihr Herz an die ›Four-Oaks-Hundepension‹ verlieren? Du bist doch hier die PR-Expertin«, fügte sie hinzu.
    »Kinderschminken«, antwortete Rachel pathetisch. »Undvielleicht ein riesengroßes Spanferkel. So etwas kam jedenfalls bei den Website-Computerfreaks immer ganz gut an.«
    Natalies Miene erstarrte, bis sie merkte, dass Rachel nur einen Witz gemacht hatte. »Sehr lustig. Ich dachte eher an Wettbewerbe, bei denen jeder die Möglichkeit hat zu gewinnen. So etwas wie ›Struppigste Ohren‹ oder ›Geschicktestes Haustier‹. Außerdem muss es einen Wettbewerb geben, welcher Hund seinem Herrchen am ähnlichsten ist, damit Bertie und Johnny gewinnen können. Ich habe nämlich keine Ahnung, wer von den beiden mehr Zeit damit verbringt, vor dem Kühlschrank herumzuschleichen.« Sie deutete mit dem Stift auf Rachel. »Jetzt habe ich es! Das wird die Aktion, mit der wir auf die Tränendrüse drücken können: Wir laden alle glücklich vermittelten Hunde zu einem Wiedersehen mit ihren alten Freunden ein!«
    »Du bist ein echtes Marketing-Genie, Natalie!« Rachel nickte anerkennend. »Das wird die Schlagzeile in der Longhampton Gazette !«
    »Wann soll das Ganze also stattfinden?«
    »Ah.« Rachel verzog das Gesicht. »Das ist in der Tat ein Problem. Nicht, solange ich nicht den Erbschein habe – der ist mit einer großen Summe verbunden, die ich zahlen muss. Dann erst bekomme ich offiziell die Schlüssel überreicht. Aber wir könnten alles schon einmal planen und dann damit an die Öffentlichkeit gehen, sobald ich grünes Licht bekommen habe.« Sie schob den Teller mit den Schokoladenkeksen zu Natalie hinüber. »Aber ich will dich nicht unnötig aufhalten. Ich bin sicher, dass du noch wichtigere Dinge zu erledigen hast, als mir dabei zu helfen, Hundeschauen zu organisieren.«
    »O doch, gerne! Sag nur bitte Johnny nichts davon, aber ich freue mich über eine kleine Ablenkung.« Natalie seufzte. Rachel musterte sie eingehender und entdeckte dunkle Ringe unter den grünen Augen. Natalie schien ziemlich angespannt zu sein.
    »Liegt es an Bertie?«
    »Nein! Nein, er ist ganz wunderbar!« Natalie zögerte, fuhr dann aber schnell fort: »Nein, wir warten auf die Ergebnisse einiger Tests. Du weißt schon, ich musste doch vor einigen Tagen zur Blutabnahme, während du auf Bertie aufgepasst hast. Wahrscheinlich habe ich es schon erzählt, aber wir versuchen, ein Baby zu bekommen, und dies ist nun der nächste Schritt.«
    »Oh, gut«, erwiderte Rachel. Sie wusste nie genau, was sie sagen sollte, wenn dieses Thema zur Sprache kam. Die meiste Zeit ihres Lebens hatte sie alles nur Erdenkliche getan, um nicht schwanger zu werden; nun kam es ihr fast schon pervers vor, wie schwierig es werden konnte, wenn man tatsächlich schwanger werden wollte. »Versucht ihr es schon lange?«
    »Seit mehr als einem Jahr. Mir kommt es allerdings schon viel länger vor.« Natalie biss in einen Schokoladenkeks. »Es tut mir leid, das ist eigentlich kein schönes Thema für eine Unterhaltung, aber es nimmt einen doch sehr in Beschlag.« Sie lächelte schwach. »Sorry. Zu viele Informationen.«
    »Das wird schon. Die Tests werden bestimmt gut ausfallen.« Rachel wollte ihr gern Mut machen. Im Vergleich zu ihrer Zuversicht bei der Ideensammlung zum Tag der offenen Tür wirkte Natalie plötzlich niedergeschlagen.
    Natalie seufzte. »Keine Ahnung. Johnny und ich waren immer so glücklich. Aber ich weiß nicht, ob er damit klarkäme, wenn ich keine …«
    Ein lautes Niesen kündigte Megan an.
    »Rachel, es tut mir leid, es…« Wieder nieste Megan und vergrub die Nase in einem großen weißen Taschentuch. »Da ist jemand, der dich sehen möchte. Die Frau kam in den Zwingerbereich, aber sie sagt, sie will mit dir sprechen.«
    Natalie presste die Lippen aufeinander, und Rachel hatte ein schlechtes Gewissen, dass der vertrauliche Augenblick verflogen war. Nur widerwillig drehte sie sich zu Megan um. »Hat sie gesagt, worum es geht?«
    »Nein, aber sie hat sich die Hunde angesehen.«

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