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Herzensbrecher auf vier Pfoten

Herzensbrecher auf vier Pfoten

Titel: Herzensbrecher auf vier Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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Megan lächelte, zog dann die Nase kraus, um ein Niesen zu vermeiden, und nieste dann doch. »Sie schien sehr an Tinker interessiert zu sein. Irgendwie ist sie auch der Typ Frau für einen West Highland White Terrier.«
    »Und der sähe wie aus …?« Neugierig zog Natalie die Augenbrauen hoch.
    »Ach, Sie wissen schon.« Megan putzte sich die Nase. »Mittleres Alter. Schöne Kleidung, sehr kultiviert. Westend-Typ.«
    »Der Typ Frau, für den der Hund etwa der Größe der größten Handtasche entsprechen muss«, fügte Rachel hinzu. »Und mit einem Fell, dessen Haare den Staubsauger nicht verstopfen dürfen. Natalie, jetzt schau mich nicht so entsetzt an. Glaub mir, man lernt recht schnell, die verschiedenen Typen zu unterscheiden.«
    »Und was ist mit Johnny und mir? Waren wir der Basset-Typ?«, erkundigte sich Natalie.
    »Nein«, antwortete Megan. »Ich dachte, Sie würden sich für Treacle, die Labradorhündin, entscheiden. Ich habe Johnny eher als Labradortypen gesehen, während Sie …«
    »Jetzt sagen Sie’s schon«, erwiderte Natalie amüsiert. »Ich kann die Wahrheit vertragen.«
    »Na gut, Megan, du bleibst hier und siehst zu, wie du aus der Nummer wieder herauskommst.« Rachel stand auf und hatte plötzlich das Gefühl, dass ihr alles vor Augen verschwamm. Im Geiste machte sie sich eine Notiz, dass sie sich beim nächsten Einkauf ein Medikament besorgen würde, damit Megans Virus bei ihr keine Chance hatte. »Natalie, hast du noch zehn Minuten Zeit? Ich brauche sicherlich nicht lange.«
    »Kein Problem.« Natalie lehnte sich zurück. Plötzlich hob Bertie, der bis jetzt friedlich vor dem Ofen geschlummert hatte, den Kopf und starrte hoffnungsvoll auf die Kekse. »Also, Megan, ich höre!«
    Als Rachel die Bürotür aufstieß, blätterte die Frau nichtetwa durch Flugblätter oder sah sich die Hunde an, wie es die meisten Besucher für gewöhnlich taten. Stattdessen stand sie einfach nur da und hatte die Arme über ihrer Schafwolljacke verschränkt.
    »Rachel?« Sie trat einen Schritt vor und musterte Rachel von Kopf bis Fuß.
    »Ja, hallo.« Rachel hielt ihr zur Begrüßung die Hand entgegen. »Megan hat mir leider nicht gesagt, wie Sie heißen.«
    Megan hatte absolut recht. Diese Frau war die typische Westie-Besitzerin. Sie trug topmodische Jeans, die in der Hüfte einen Hauch zu hoch geschnitten waren, und einen kamelfarbenen Rollkragenpullover, der die gleiche Farbe hatte wie ihr mit Strähnchen versehenes Haar.
    »Kath.« Ihre glänzenden, rosafarbenen Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Sie genoss den Augenblick, als sie Rachels Hand nahm und schlaff drückte. »Kath Wrigley. Wie lustig. Ich dachte, Sie seien jünger.«
    Während all ihrer Spaziergänge mit Gem, bei denen sie die Dinge eingeübt hatte, die sie Olivers Frau im Fall eines Zusammentreffens sagen wollte, hatte sie niemals mit einer solchen Situation gerechnet.
    Rachel hatte erwartet, dass Kath wütend die Kontrolle über sich verlieren und ihr vielleicht hochdramatisch erklären würde, dass sie ihre Ehe zerstört habe. Auch hatte sie damit gerechnet, dass Kath ihr möglicherweise süffisant erklären würde, dass die Ehe auf der Kippe gestanden habe, sie sie aber noch einmal hatten retten können. In ihrer Vorstellung hatte Rachel sich dann jedes Mal brav entschuldigt, war aber doch zum Schutz ihrer Ehre dabei geblieben, dass sie Oliver geliebt hatte, ganz gleich, wie falsch es gewesen sei.
    Sie hatte jedoch nicht mit einer Kath gerechnet, die auftauchte, sie mitleidig, aber keinesfalls wütend musterte, als sei Rachel ein Kuriosum, keinesfalls aber eine Bedrohung.
    »Und ich dachte immer, Sie seien blond«, fuhr Kath fort, jedoch mehr zu sich selbst als zu Rachel.
    Rachel zog die Hand zurück und versuchte krampfhaft, sich an ein paar ihrer besseren Sprüche zu erinnern, was ihr jedoch nicht gelang. »Immer?« , stotterte sie stattdessen. »Wie lange wussten Sie denn schon von mir?«
    »Ach, seit Jahren! Seit vielen Jahren! Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, Rachel«, erwiderte Kath, »aber es ist doch schon recht naiv zu denken, dass eine Ehefrau, die seit zweiundzwanzig Jahren mit ihrem Ehemann verheiratet ist, es nicht merken würde, wenn er eine Affäre hat. Ich konnte anhand seines Aftershaves sogar genau sagen, wann er sich mit Ihnen getroffen hat. Donnerstags, nicht wahr?«
    Diese Vertrautheit traf Rachel mitten ins Herz und riss Wunden, die sie eigentlich als verheilt betrachtet hatte, wieder auf.
    »Ich weiß sogar,

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