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Herzensbrecher auf vier Pfoten

Herzensbrecher auf vier Pfoten

Titel: Herzensbrecher auf vier Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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kennenzulernen. Dieses Jahr würde sie vierzig werden.
    »Geht es um deinen Ex?«, fragte Natalie und umrundete sie besorgt. »Megan hat erzählt, dass du einige schreckliche Erfahrungen gemacht hast …«
    Einen kurzen Augenblick lang überlegte Rachel, welche Teile der Wahrheit sie weglassen konnte, damit sie nicht gänzlich lügen musste, bevor ihr dann klar wurde, dass alles vorbei war. Sie musste sich nicht bei Kath entschuldigen oder sich gar schlecht fühlen, wenn Kath sie bemitleidete. Tatsächlich war nämlich Rachel die Einzige, die letztlich mit leeren Händen dastand.
    Auf der Kippe stand nun allein die neue, herzliche Atmosphäre, die am Tisch entstanden war, als sich Natalie ihr anvertraut hatte. Aber welchen Sinn hatte das Ganze? Freundschaften konnten nicht auf Geheimnissen aufgebaut werden. In dem Fall müsste sie nämlich immer Angst haben, dass Natalie einmal die Wahrheit herausfinden würde.
    Rachel hob den Kopf und suchte alle Selbstachtung zusammen, die ihr noch geblieben war. »Das war die Ehefrau meines Ex. Sie ist hergekommen, um mir zu sagen, dass er sie und mich hat sitzen lassen wegen einer Blondine.«
    Natalies grüne Augen wurden schmal. »Wie? Ehefrau?«
    »Ich weiß. Ich habe absolut kein Mitgefühl verdient, aber …« Rachel musste schlucken, als ihr ein Gedanke kam. Vielleicht war diese Tara ja schwanger?
    Just in diesem Augenblick wurde ihr bewusst, wie sehr sie immer den Wunsch unterdrückt hatte, ein Baby von Oliver zu bekommen. Verbitterung stieg in ihr auf. O nein – das wäre einfach zu grausam. Zu unfair.
    »Rede dir den Kummer einfach von der Seele«, schlug Natalie mitfühlend vor. »Los, mach schon.«
    Rachel stählte sich. »Ich war insgesamt zehn Jahre mit Oliver zusammen«, fing sie an. »Mal war ich mit ihm zusammen, mal nicht. Wir haben zusammengearbeitet, und alles begann als eine Büroromanze. Doch es war weitaus mehr als das. Ich dachte, er würde mich lieben, aber …« Rachel hielt inne. Sie hörte die Lügen, die ihren eigenen Worten entsprangen, und konnte es nicht mehr ertragen, sie auch nur noch ein Mal zu erzählen. Weder klang sie klug noch unabhängig, sondern nur wie eine absolute Närrin. »Jedenfalls habe ich Schluss gemacht. Und jetzt kam seine Ehefrau, um mir zu sagen, dass sie sich von ihm scheiden lässt, weil er mit einer anderen Frau durchgebrannt ist. Er hat uns beide betrogen. Ich war so …« Rachel schüttelte sich. »So töricht!«
    Da. Jetzt war es heraus. Und Natalie sah sie einfach nur mitfühlend an – von Empörung war nichts zu merken.
    »O Rachel! Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.« Sie beugte sich vor und strich Rachel über die Hand. »Das tut mir leid.«
    »Das braucht es nicht. Ich verdiene kein Mitgefühl.«
    »Doch, tust du. Ganz gleich, wie die Umstände aussahen: Du hast jemanden geliebt, und derjenige hat dich enttäuscht. Ich bin niemand, der Leute vorschnell verurteilt«, erklärte Natalie. »Außerdem gibt es niemals eine eindeutig schwarze oder weiße Antwort zu einer Angelegenheit wie dieser. Aber du bist eine schöne Frau mit einem tollen Sinn für Humor und … alles spricht für dich. War das wirklich das Beste für dich? Ein Mann, der dich zehn Jahre lang hat zappeln lassen, während er zweigleisig gefahren ist? Kaum zu glauben, dasser der einzige Mann gewesen sein sollte, mit dem du hättest ausgehen können!«
    Rachel schüttelte den Kopf, als ihr Brustkorb von tiefen Schluchzern erbebte. »Aber ich habe ihn geliebt. Und jetzt sag nicht, dass das ein Klischee ist, weil ich das selbst weiß.«
    »Aber jetzt ist es vorbei«, erwiderte Natalie. »Das alles gehört der Vergangenheit an. Jetzt bist du frei, um den Richtigen kennenzulernen, der dir all das geben kann, was du dir wünschst.« Sie klang dabei so sachlich und nüchtern, als handele es sich um ein weiteres Projekt, das geplant und ausgeführt werden konnte. »Mir ist klar, dass Longhampton nicht gerade der Ort ist, wo sich die Talentiertesten des Landes tummeln, aber hier gibt es in der Tat ein paar wirklich nette Kerle. Geh doch einfach mal mit mir und Johnny zum Quizabend in den Pub. Bill, den Arzt, kennst du ja schon – Lulus neuen Dad. Meine Bekannten aus dem Buchclub sind auch da; natürlich nur, wenn es dir nichts ausmacht, bei Fragen zu »Friends« gegen eine starke Konkurrenz anzutreten. Sehe ich da etwa gerade ein kleines Lächeln?«
    Rachel musste nicken. Es war ein Lächeln, wenn auch ein Lächeln unter Tränen.
    Natalie erwiderte

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