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Herzensbrecher auf vier Pfoten

Herzensbrecher auf vier Pfoten

Titel: Herzensbrecher auf vier Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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das Lächeln und drückte ihr die Hand. »Meine Mum hat mir immer geraten, meine Probleme so zu betrachten, als würde ich meinem besten Freund einen Rat geben. Außerdem soll man nicht so hart mit sich ins Gericht gehen. Wenn ich mich zum Beispiel wieder einmal fertigmache, weil ich nicht schwanger werde, sage ich mir, dass ich einer Freundin raten würde, der Sache einfach noch mehr Zeit zu geben. Man darf nicht alles gleich als ein persönliches Versagen werten – um nur ein Beispiel zu nennen.«
    Sie hielt inne; das Mitgefühl stand ihr ins Gesicht geschrieben. »Du solltest es genauso sehen. Dieser Typ, wer auch immer er war, war einfach nicht der Richtige für dich. Es hat eben nur eine Weile gedauert, bis du es herausgefundenhast, aber jetzt …« Natalie schüttelte Rachel die Hand. »Jetzt bist du wie die Hunde hier. Du wartest auf den Richtigen, der plötzlich auftauchen und sich für dich entscheiden wird!«
    Rachel gluckste. »Na, danke für die Blumen!«
    »Na gut, du bist wie einer der hübscheren Hunde, der garantiert nicht lange hierbleiben wird. Laut Megan gibt es sogar schon einen gewissen Tierarzt, der Hausbesuche macht?«
    Natalie beugte sich vor, um Rachel in die Augen zu schauen. Angesichts dieser kindlichen Geste wurde es Rachel ein wenig schwindelig vor Dankbarkeit.
    Jetzt verstand sie, warum die verwahrlosten Straßenhunde so begeistert mit dem Schwanz wedelten, wenn sie in die Auffangstation kamen und ein wenig Aufmerksamkeit erhielten. Rachels Adressbuch war so dick wie das Telefonbuch, doch selbst unter ihren Freunden hatte sie sich niemals wirklich entspannen können, aus Angst, etwas über sich und Oliver zu verraten. Sogar ihre besten Freunde kannten nicht die volle Wahrheit – aber Ali war auch verheiratet und hatte daher sehr deutlich erklärt, nicht alles wissen zu wollen. Und ganz gleich, wie sehr alle sie um ihr ungebundenes Leben beneideten, sie schienen nur darauf zu warten, dass sie das ernten würde, was sie gesät hatte.
    Natalie jedoch, so sicher und geborgen mit ihrem bezaubernden Ehemann, empfand Mitgefühl für sie und versuchte, ihr zu erklären, dass das, was gewesen war, keine Rolle spielte. Dass sie hier einen Neubeginn wagen konnte. Und was noch bewegender war: Sie bot Rachel sogar an, sie dabei zu unterstützen.
    »Vielen Dank«, erwiderte Rachel, beugte sich vor und ergriff Natalies Hand.
    »Gern geschehen«, antwortete Natalie.

18

    M an musste schon eine Menge anstellen, um Johnny an einem Samstagmorgen vor neun Uhr aus dem Bett zu bekommen. Doch Berties beherzter Sprung auf Johnnys Kopfkissen hatte problemlos dafür gesorgt, dass sowohl Johnny als auch Natalie wach wurden.
    »Wie hat er es nur geschafft, mit diesen kurzen Beinen hier heraufzuspringen?«, fragte Natalie, als Bertie ihnen zur Begrüßung überschwänglich das Gesicht ableckte.
    »Er benutzt dazu dieses Mini-Trampolin, das du bei QVC bestellt hast. Könntest du ihm nicht vielleicht auch noch beibringen, wie man Tee kocht?«, beschwerte sich Johnny, der halb unter neunzehn Kilo runzeligem Basset begraben war. »Anstatt einfach nur aus allen herumstehenden Tassen zu trinken?«
    »Ich arbeite daran. Bisher habe ich es jedoch nicht einmal geschafft, dass du die Tassen danach wenigstens einsammelst, nicht wahr, Bertie?«, fragte Natalie. Sie schlug die Bettdecke zurück und deckte Bertie und sein Herrchen damit zu – woraufhin Bertie vor Vergnügen die Augen schloss und sich genüsslich auf den Rücken wälzte. »Du hast noch fünf Minuten, bis du aufstehen musst. Bevor wir nämlich in die Praxis fahren, müssen wir Bertie bei Rachel in der Auffangstation abgeben.«
    »In die Praxis?«
    Nebenan im Bad stellte Natalie die Dusche an. Wie konnteJohnny bloß etwas derart Wichtiges vergessen? Trotz größter Anstrengung klang ihre Antwort alles andere als lässig. »Wir müssen unsere Testergebnisse abholen.«
    »Oh.« Unter der Bettdecke ertönte ein Schnüffeln und Schnauben. »Nat, ich finde, wir sollten daraus keine große Sache machen …«
    »Mache ich doch gar nicht! Dr. Carthy war derjenige, der darum gebeten hat, so schnell wie möglich bei ihm vorbeizuschauen. Gemeinsam.« Sie zog das T-Shirt aus und trat unter die Dusche, um ihre ängstliche Miene vor Johnny zu verbergen.
    Aus dem Schlafzimmer ertönte ein weiteres, tiefes »Aroooooo!«.
    »Dr. Carthy erwartet Sie gleich in Raum sechs. Ich habe Sie schnell noch dazwischengeschoben«, erklärte Lauren und blinzelte ihnen zu. »Das müssen

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