Herzensbrecher auf vier Pfoten
die ich Ihnen gern vorstellen würde.« Megan lächelte, als die beiden nacheinander eifrig Natalies Hand schüttelten. »Das sind Paula und Adam. Das ist Natalie, die während der letzten Monate Bertie eine fabelhafte Pflegemutter war.«
»Oh, er ist wirklich ein Schatz«, lobte Natalie ihn. »Bertie ist eine Seele von einem Hund.«
»Er ist ein wahres Kuschelmonster«, pflichtete Megan ihr bei. »Uns allen ist vollkommen unbegreiflich, wie jemand ihn einfach so aussetzen konnte!«
»Obwohl er manchmal ganz schön ungezogen ist«, fuhr Natalie fort, bevor sie sich bremsen konnte. »Er hat herausbekommen, wie er unseren Kühlschrank öffnen kann. Außerdem heult er wie ein Weltmeister und schläft in unserem Bett, sobald sich ihm die Chance dazu bietet.«
»Natalie!« Megan sah sie scharf von der Seite an. »Wir wollen doch niemanden abschrecken!«
»Wir kennen Bassets allzu gut«, erwiderte Adam und verdrehte die Augen. »Wir wissen Bescheid, was Fuchskot, spontane Taubheit und die vielen Haare überall angeht.«
»Wir haben schon zwei Bassets«, erklärte seine Frau. »Nie mehr käme eine andere Hunderasse für uns infrage. Bassets haben einen tollen Charakter!«
»Aber ich bewundere Sie, dass Sie diese Pflegschaft übernommen haben«, fuhr Adam fort. »Ich könnte das nicht. Innerhalb eines Monats würde es bei uns vor Hunden nur so wimmeln, da ich keinen der Pflegehunde mehr abgeben könnte.«
»Natalie und Johnny sind sehr besondere Menschen«, entgegnete Megan schnell. »Wenn nur die geringste Chance bestünde, würden sie Bertie wahrscheinlich behalten wollen.«
»Das stimmt.« Natalie nickte. »Sofort. Ähm, Bertie und mein Mann sind spazieren gegangen und schon seit einer halben Ewigkeit unterwegs. Soll ich Johnny anrufen?«
»Bitte!«, rief Paula. Sie schien wirklich aufgeregt zu sein. »Wir können es kaum abwarten, ihn endlich zu sehen!«
Schweren Herzens stellte sich Natalie vor, wie Bertie bei Paula und Adam auf dem Rücksitz des Autos saß und in ein neues Leben hineinfuhr, sodass in ihrer Küche nur noch der leere Hundekorb an ihn erinnern würde.
»In der Zwischenzeit führe ich die beiden hier ein wenig herum«, erklärte Megan. »Sagen Sie uns Bescheid, wenn Johnny hier ist?«
»Es dauert bestimmt nicht mehr lange!«, erwiderte Natalie und verschwand in der Besuchermenge, damit sie den Schmerz in ihrem Gesicht nicht sehen konnten.
»Wahrscheinlich wirst du sie festhalten müssen, Leo. Toffee, sitz! Sitz!«
Zoe bemühte sich, die Hasenohren auf Toffees Kopf zu befestigen, als hinter ihr plötzlich eine vertraute Stimme ertönte.
»Das ist das beste Zauberer-und-Häschen-Paar, das ich je gesehen habe!«
Ungelenk drehte sich Zoe um, da sie trotz ihrer hohen Absätze vor Toffee hockte. Bill stand hinter ihr und hielt eine schicke silberne Leine in der Hand. Lulu schien frisch vom Hundefriseur zu kommen, als nähme sie an der nationalen Hundeschau in Birmingham teil.
»Aber als Zauberer fehlt dir noch etwas, nicht wahr?«, fuhr Bill fort und lächelte zu Leo hinunter, der ehrfürchtig den großen Mann vor sich anstarrte. »Du brauchst noch … das hier!«
Er zauberte ein großes weißes Taschentuch aus seiner Gesäßtasche hervor und reichte es feierlich Leo.
»Sag ›Danke schön‹!«, ermahnte Zoe ihren Sohn.
»Danke schön!«, wiederholte Leo gehorsam.
»Muuuum«, quengelte Spencer. »Ich will ein Eis!«
»Nicht jetzt, Spencer!«, erklärte sie in einem entschiedenen Tonfall, mit dem sie normalerweise Toffee zu erziehen versuchte. »Gleich ist Leo mit seinem Wettbewerb an der Reihe. Wir kaufen ein Eis, wenn wir hier alle fertig sind.«
»Gib mir das Geld, dann kaufe ich mir selbst ein Eis.«
»Nein.« Zoe starrte ihn finster an, bevor sie zu Bill hinaufsah. Ein Wutausbruch von Spencer war das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte. »Du musst warten.«
»Wie geht es dir?«, erkundigte sich Bill. »Lulu und ich haben mittags deine Gesellschaft vermisst.«
»Oh, ich hatte viel zu tun. Sobald das Wetter einigermaßen schön ist, wollen plötzlich alle Strähnchen gemacht bekommen.« Vielleicht lag es an der warmen Frühlingssonne,denn Zoe hatte mit einem Mal das Gefühl, dass die Luft um sie herum deutlich wärmer wurde. Sie hatte ganz vergessen, wie gut es sich anfühlte, einfach nur bei Bill zu sein. In seiner Gesellschaft fühlte sie sich jünger und weniger erschöpft.
Das Megafon knisterte und knackte, bis schließlich Megans Stimme ertönte. »Würden nun bitte alle
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