Herzensbrecher auf vier Pfoten
Menschen Gefühle durch das Tanzen ausdrücken können, die sie auf anderem Wege niemals kommunizieren könnten, benutzen wir manchmal unsere Tiere dazu, unsere wahren Gefühle mitzuteilen. Man muss sich nur einmal ansehen, wie die berühmt-berüchtigte »steife britische Oberlippe« bebt, wenn Spendenaufrufe des berühmten englischen Tierheims »Battersea Dogs and Cats Home« im Fernsehen laufen, um zu wissen, dass wir in Wahrheit eine Nation mit einem weichen Herzen sind.
Erzählen Sie uns etwas über Violet! Wie kam es dazu, dass Sie sie adoptiert haben?
Es war wohl eher so, dass Violet uns adoptiert hat! Mein Mann und ich wünschten uns einen Hund und haben uns bei unserer endlosen Suche unter anderem eben auch ein paar Basset-Hound-Welpen angeschaut. Wir amüsierten uns gerade über die entzückenden Welpen, als Violet hereinstolziert kam, mich ansah und es sich dann mit ihren gut dreißig Kilogramm auf meinem Schoß gemütlich machte. Da war es um mich geschehen – ich war bezaubert von ihren großen braunen Augen und den hübschen rötlich-braunen Augenbrauen. Auch Violets Geschichte war wirklich herzergreifend: Ihre Züchter wollten ein neues Zuhause für sie finden, weil ihr bisheriger Besitzer krank geworden war und sie nicht mehr behalten konnte. Sie war mit ihren Hundejahren etwa genauso alt wie ich, und ich war tatsächlich die erste Person, an die sie sich gekuschelt hat, seitdem sie zurück beim Züchter war. Sofort bestand zwischen uns beiden eine Bindung – und von dem Augenblick an wusste ich, dass wir zusammengehören!
War sie das Vorbild für Bertie? Ist Violet ebenso ungezogen wie er?
Violet ist nicht ungezogen. Ihre hervorragende Nase bringt sie nur immer wieder in Schwierigkeiten. Einmal hat sie eine Packung Würstchen aufgestöbert, die ich in meiner Handtasche vergessen hatte. Diese hat sie dann ganz grazil mitgehen lassen und war gerade dabei, sie in ihren Korb zu transportieren, um sich dort dann den Inhalt zu Gemüte zu führen, als ich sie erwischt habe. Jede Einkaufstüte ist ein verlockendes Fest der Düfte für sie. Außerdem liebt sie es abgöttisch, sich – so gar nicht ladylike – in allem zu wälzen, was eklig riecht, und fällt in uralte Spürhundinstinkte zurück, wenn sie eine Hasenfährte wahrnimmt. Da habe ich erfahren, wie schnell sich Bassets bewegen können, wenn sie nur wollen!
In letzter Zeit gab es viele negative Schlagzeilen über Rassehunde. Warum haben Sie sich statt für einen Mischling letztlich für einen Rassehund entschieden?
Mein Ehemann ist mit einem Basset Hound aufgewachsen, und darum kam für ihn keine andere Hunderasse infrage. Ich hatte nie zuvor einen Hund besessen, deswegen war es für mich wichtiger, einem herrenlosen Hund eine zweite Chance zu geben – und Violet war ein guter Kompromiss! Ich bin absolut überzeugt davon, dass ein Hund nicht reinrassig sein muss, um ein fantastischer, liebevoller Weggefährte zu sein. Wenn man jedoch auf bestimmte Eigenschaften achten will oder muss (als Beispiel: Pudel haaren nicht und sind darum für Allergiker hervorragend geeignet), kann ein Rassehund mit einer nachgewiesenen Abstammung ein guter Hinweis darauf sein, was einen erwartet. Die Berichterstattung über Rassehundezucht hat die Praktiken einiger sehr dubioser Züchter ans Licht gebracht, doch die Züchter, die ich kennengelernt habe, hegen eine große Leidenschaft für ihre Hunde und lassen sie regelmäßig vom Tierarzt untersuchen, züchten sehr sorgfältig und sind entsetzt über jeden Tierhalter, der nicht die Gesundheit seiner Hunde an die erste Stelle setzt. Potenziell können alle Hunde Probleme aufweisen – Welpen haben mit genetisch bedingten Krankheiten Probleme, während man bei einem Mischling keine Ahnung hat, welche Krankheiten er hat, bis sie tatsächlich auftreten. Die Chancen sind jedoch hoch, dass nicht Sie die Hunde, sondern die Hunde Sie aussuchen werden und Ihnen damit die Entscheidung abnehmen!
Wenn nun einer Ihrer Leser auf den Geschmack gekommen sein sollte, sich einen Hund zuzulegen – wo sollte er sich Ihrer Meinung nach am besten nach einem Hund umschauen, und wie sollte er sich auf diesen vorbereiten?
Derjenige sollte sich sehr gut überlegen, wie viel Platz er zu Hause zur Verfügung hat, wie viel Zeit er für Spaziergänge erübrigen und wie viel Chaos er ertragen kann. All diese Aspekte sind weitaus wichtiger als die Frage, wie süß der Hund ist. Für Ratschläge und eine Beratung würde ich den Besuch
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