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Herzensstürme - Roman

Titel: Herzensstürme - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Armen wölbten sich, wenn er sie anspannte, doch Brianna erschien seine helle Haut zugleich unsagbar verletzlich.
    »Ich wünschte, ich wäre dir damals gefolgt«, seufzte sie. »Ich trage die Schuld, für das, was jetzt geschieht. Nur weil ich so halsstarrig war und dich fortschickte … O Connor, wir hätten glücklich sein können …«
    Zärtlich nahm er sie in die Arme und küsste sie auf die Stirn, auf die Wangen und zuletzt auf den Mund.
    »Es ist schön, dass du so einsichtig bist, meine süße
Geliebte«, murmelte er lächelnd. »Aber jetzt ist nicht der Augenblick, Vergangenes zu bereuen. Vertrau auf meine Liebe und auf mein Schwert, Brianna. Versuche es - nur dieses einzige Mal!«
    Sie standen mitten im Hof, umringt von zahlreichen Menschen, die Abschied von Connor MacDean nehmen wollten und alle hatten die Worte gehört, die er an die blonde Bardin richtete. Rührung machte sich breit, eine junge Magd schluchzte laut auf, Kämpfer mussten sich mit dem Ärmel übers Gesicht fahren, der kleine Page mit den abstehenden Ohren schniefte bekümmert. Doch auch ermutigende Worte wurden laut, die Kämpfer feuerten Connor MacDean an, wünschten ihm Glück und priesen seinen Mut.
    »Vier Gegner«, fluchte Kelvin, der oben auf dem Torturm neben Gavin MacMorris geblieben war. »Wenn Connor diesen Kampf verliert, dann reiße ich Crow eigenhändig die Eier ab.«
    »Und ich rolle ihn wie einen Klumpen Weißkäse von der Brücke in den Graben hinein«, gab Gavin grollend zurück.
    Dann beugte er sich vor, sah, dass Connor und Brianna bereit waren, und brüllte die Torknechte an.
    »Öffnet das Tor!«

Kapitel 38
    Man schob die Torflügel nur so weit auseinander, dass sie hindurchgehen konnten. Hinter ihnen schloss sich die Pforte, und sie hörten, wie der schwere Riegel wieder an seinen Platz gehoben wurde.
    »Ich glaube an dich, Connor«, sage Brianna mit fester Stimme. »Du wirst siegen.«
    Schweigend blickten sie auf die gewaltige Schar der englischen Gewappneten, die auf der anderen Seite des Grabens auf sie warteten. Wie die Sterne am Himmel, so zahlreich waren die Blitze, die ihre Helme und Schwerter in der Morgensonne warfen, Lanzen und Speere ragten aus der Masse der Kämpfer auf gleich einem Wald.
    Brianna hatte mutig sein wollen, doch als sie jetzt hinter Connor über die Brücke schritt, zitterten ihr die Knie, und sie fragte sich, ob es nicht einfacher wäre, sich in den Burggraben fallen zu lassen. Sie waren diesen Kämpfern vollkommen ausgeliefert - selbst wenn Connor seine Gegner besiegte - wer sagte denn, dass Crow überhaupt sein Versprechen halten würde? Doch Connor ging mit festen Schritten voran, und seine Entschlossenheit beruhigte sie.
    Die Gewappneten hatten sich im Halbkreis aufgestellt, etliche waren abgestiegen, andere saßen noch auf ihren Pferden, keiner wollte das spannende Schauspiel verpassen. Dicht vor den Reihen der Krieger saßen die beiden Gefangenen, immer noch an den
Händen gefesselt, denn man rechnete kaum damit, sie freigeben zu müssen.
    Connor hatte gehofft, dass Brianna auf der Brücke stehen bleiben könnte, denn so wäre es für sie einfacher, zurück zum Burgtor zu laufen. Doch Crow erkannte seine Absicht - die Bardin hatte sich ein Stück von dem Übergang entfernt auf den Boden zu setzen.
    Die englischen Gewappneten maßen den kräftigen Schotten mit anerkennenden Blicken, einige schüttelten die Köpfe, denn dieser ungleiche Kampf - vier Männer gegen einen einzelnen - erschien auch ihnen wenig ritterlich. Häufiger jedoch richteten die Männer ihre Augen auf die blonde, junge Bardin, und so mancher englische Ritter dachte darüber nach, welches Schicksal Crow ihr wohl zugedacht hatte. Es wäre zumindest außerordentlich schade, wenn ein so verführerisches Geschöpf sein Leben auf dem Richtplatz beendete, sie war zu besseren Dingen zu gebrauchen.
    Crow hatte Connors Gegner sorgfältig ausgewählt. Als sie auf seinen Wink hin vortraten, sah man, dass zwei von ihnen dem Schotten an Größe und Kraft kaum nachstanden, die anderen beiden jedoch waren kleiner und schmal, dafür traute man ihnen große Beweglichkeit zu. Alle vier hatten die Obergewänder abgelegt, und als sie sich nun langsam auf Connor zubewegten, blitzten die blanken Schwerter in ihren Händen.
    Brianna spürte, wie ihr Atem flach wurde - es war schrecklich, hier untätig sitzen zu müssen und nichts tun zu können. Mit starrem Blick verfolgte sie den Kampf, zuckte bei jedem Schwertstreich, der gegen Connor

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