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Herzensstürme - Roman

Titel: Herzensstürme - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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gerichtet war, heftig zusammen, stöhnte erleichtert auf, wenn er gewandt zur Seite sprang,
jubelte, wenn es ihm gelang, seine Gegner in Bedrängnis zu bringen. Bald erkannte sie, dass er nicht gelogen hatte, als er ihr erzählte, er sei von Kind an zum Kampf ausgebildet worden - Connors Angriffe waren kraftvoll und geschickt, keiner seiner Gegner wäre ihm gewachsen gewesen, hätte er allein gegen ihn gefochten. Doch die Übermacht zehrte an seinen Kräften, denn er musste sich blitzschnell drehen und wenden, um mehrere Hiebe zugleich abzuwehren. Wie lange würde er das aushalten?
    Auch von den Türmen und Mauern der Burg her wurde der Kampf mit Spannung beobachtet, Gavin und seine Männer feuerten Connor mit lauten Rufen an, schwangen die Fäuste und brüllten die Schlachtrufe der Schotten. Wütende Beleidigungen wurden laut, als einer der Kämpfer Connors rechten Oberarm traf und das Blut aus der Wunde quoll, auf der Seite der Engländer jedoch erklang ein wilder Schrei der Begeisterung, und Brianna wandte für einen Augenblick die Augen von dem Kampfgeschehen ab, um zu erkennen, wer diesen Ruf ausgestoßen hatte. Sie erblickte Gordons Gesicht zwischen den englischen Gewappneten, seine Züge waren bleich, die Augen umschattet, doch sein Mund war im Jubel weit aufgerissen.
    Die Wunde schien Connors Kampfkraft nicht geschwächt, sondern verdoppelt zu haben. Es war, als habe er bisher nur mit seinen Gegnern gespielt, jetzt drang er mit rascher Entschlossenheit auf sie ein, trieb sie geschickt auseinander, und nach kurzem Kampf war der Erste bereits zu Boden gestürzt. Leichtfüßig wich Connor dem Schwerthieb eines anderen aus, parierte den nächsten Hieb jedoch so kräftig, dass dem Engländer das Schwert aus der Hand
sprang. Dann waren die beiden übrigen Kämpfer zur Stelle und fochten gegen den entfesselten Schotten um ihr Leben.
    Brianna hatte sich erhoben, um besser sehen zu können, denn die Kämpfer sprangen rasch hin und her. Von allen Seiten wurde nun gebrüllt und getobt, Crow und seine Kämpfer feuerten ihre Männer an, die Schotten in der Burg jubelten und schrien Connors Namen wie eine Parole, doch auch die beiden Gefangenen schwiegen nicht, sondern höhnten die Engländer mit lauten Stimmen. Diese dreckigen Feiglinge hatten vier Männer gegen Connor geschickt, jetzt aber erwies sich, dass es mehr als vier Engländer brauchte, um einen einzigen Schotten zu bezwingen.
    Connors Körper war jetzt von Wunden bedeckt, doch keine Einzige schien ihn am Kampf zu hindern. Seine Sprünge waren leicht, sein Körper wirbelte herum, seine Hiebe waren kraftvoll und gezielt. Es dauerte nicht lang, da lag auch der letzte Gegner vor ihm im Staub, und Connor ließ sein Schwert sinken.
    Er keuchte von der Anstrengung, doch der Blick, mit dem er Mathew Crow ansah, war klar und herausfordernd.
    »Ich habe deine Kämpfer besiegt - jetzt erfülle deinen Teil der Abmachung, Statthalter!«
    Hamish und Kendrick, die beiden Gefangenen, hatten sich längst vom Boden erhoben, taten die ersten Schritte auf Connor zu, um mit ihm gemeinsam zur Burg zu gehen. Crows Gesicht war fahl vor Enttäuschung, er hatte die Oberlippe hochgezogen, so dass man seine gelblichen Zähne sah, und starrte wütend auf seine Männer, die verwundet und kampfunfähig am Boden lagen. Drüben in der Burg herrschte
Stille, gespannt wartete man darauf, was geschehen würde.
    Doch bevor Crow sich zu einem Befehl entschließen konnte, erklang plötzlich die Stimme des Verräters Gordon MacDean.
    »Betrug!«, kreischte er. »Kein einzelner Mann kann vier englische Kämpfer besiegen. Nur durch Zauberei kann das geschehen sein. Dort steht die schwarzäugige Hexe, die ihm mit ihren Beschwörungen geholfen hat. Tötet sie beide, die Teufelin und ihren Geliebten.«
    Die Männer sahen sich verblüfft an, dieser Gedanke war überraschend, doch er leuchtete vielen ein. Natürlich - nur durch Hexerei war es diesem Schotten gelungen, vier der besten, englischen Ritter zu besiegen.
    »Worauf wartet ihr noch? Habt ihr Angst vor einem Weib? Ich fürchte die Hexe nicht!«
    Crow schien unsicher, denn er glaubte fest daran, dass Weiber geheimnisvolle Mächte besaßen und man sich vor bösen Zauberinnen in Acht nehmen musste. Doch Gordon wartete nicht auf seinen Befehl, er stürzte sich mit gezückter Waffe auf Brianna, riss in seinem Zorn eine Reihe englischer Kämpfer mit sich und hätte die überraschte Bardin ohne Zweifel getötet, wenn nicht Connor rascher gewesen

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