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Herzgrab: Thriller (German Edition)

Herzgrab: Thriller (German Edition)

Titel: Herzgrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gruber
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Carabinieri hatten sie bemerkt. Während einige Pirolis Grundstück betraten, kamen zwei von ihnen auf sie zu. Einer richtete den Strahl der Taschenlampe direkt auf Elenas Gesicht. Seine andere Hand griff zum Sicherheitsverschluss des Pistolenholsters.
    Meine Waffe steckt immer noch im Hosenbund!, schoss es ihr durch den Kopf.
    Während das Freizeichen in der Leitung ertönte, drehte Elena dem Beamten den Rücken zu. Sie lehnte sich an die offene Seite des Wagens. Langsam zog sie ihre Glock aus dem Hosenbund und ließ die Waffe ins Seitenfach ihrer Reisetasche gleiten, die auf dem Rücksitz stand. Der Griff verschwand großteils, doch fand sie keine Möglichkeit mehr, den Reißverschluss zu schließen. Dazu hätte sie sich ins Wageninnere beugen müssen, was dem Carabiniere aufgefallen wäre.
    Das Freizeichen ertönte immer noch. Plötzlich sprang die Mobilbox an. Lyashenkos Stimme klang großväterlich, und er nuschelte wie jemand, der einen Sprachfehler hatte. Nach einem kurzen italienischen Satz sagte er auf Englisch, dass er im Moment verhindert sei, aber zurückrufen werde.
    Der Carabiniere redete auf sie ein.
    » Sie sollen das Handy runternehmen! « , zischte Monica.
    Elena drehte sich um. Sie lächelte dem Beamten zu. » Un momento, per favore! «
    Der Polizist wurde zornig.
    » Nehmen Sie das Telefon weg! « , drängte Monica.
    » Hier spricht Elena Gerink « , sagte sie auf Englisch. » Rufen Sie mich bitte zurück. Ihr Leben ist in Gefahr … «
    Der Beamte kam auf Elena zu.
    » Öffnen Sie nicht die Tür und reden Sie mit keinem Fre…! «
    Der Carabiniere drückte sie mit dem Oberkörper an den Wagen, bog ihr den Arm auf den Rücken und nahm ihr das Telefon aus der Hand.
    » Nessun movimento! « , mahnte er sie und tastete ihren Kragen und die Hosentaschen nach Gegenständen ab.
    Der andere Uniformierte unterhielt sich indessen mit ziemlich schroffer Stimme mit Monica. Nach einigen Sätzen kramte Monica ihren Personalausweis hervor. Allerdings reichte sie die Papiere dem Mann nicht, sondern warf sie vor ihm auf den Boden. Natürlich – in diesem Ton sprach niemand mit Monica. Allerdings war ihre Zickigkeit nicht gerade förderlich.
    Der Carabiniere hob den Ausweis auf. Kurz darauf knackte das Funkgerät an seinem Revers. Elena verstand nur den Namen Monica Del Vecchio. Es hörte sich an wie eine Personenbeschreibung.
    Nach einem kurzen Gespräch über Funk hörte sie die Namen Monterosso al Mare und Giuseppe Vadini. Danach folgte auch noch der Name der Tankstelle, an der sie zuletzt gehalten hatten. Elena sah, wie Monicas Gesicht im Strahl der Taschenlampe erbleichte.
    » Was passiert hier gerade? « , fragte Elena, obwohl sie es bereits ahnte.
    » Die Carabinieri haben herausgefunden, dass ich mich in einer Taverne nach Vadini erkundigt hatte, bevor wir seinen Leichnam entdeckten, und außerdem … « Monica verstummte.
    Elena schwante nichts Gutes. » Raus damit! «
    » Die Carabinieri wollten mich in Monterosso al Mare aufs Revier mitnehmen, aber ich habe ihnen einen alten Personalausweis gegeben und bin abgehauen. «
    Deswegen also hatte Monica so gestresst und nervös gewirkt. Scheiße! Elena hätte nicht zulassen dürfen, dass so etwas passierte. Zudem arbeitete die italienische Polizei schneller und gründlicher, als sie gedacht hatte.
    » Und Sie haben im Shop der Tankstelle die Getränkeflasche gestohlen, stimmt’s? « , fragte Elena. » Hat die Überwachungskamera Sie gefilmt? «
    Monica schwieg.
    » Silenzio! « , rief einer der Carabinieri. Mittlerweile hatten die Beamten begriffen, dass Elena bis auf die üblichen Floskeln kein Wort Italienisch sprach. Aber das war auch nicht nötig. Einer leuchtete in den Wagen und ließ den Strahl über den Rücksitz wandern. Für einen Moment ruhte sein Blick auf Elenas Reisetasche, aus der ein Teil des Pistolengriffs schaute. Er erkannte die Glock und fragte, warum sie eine Waffe besitze.
    Als Monica eine patzige Antwort gab, hörte Elena, dass der Beamte die Handschellen vom Gürtel nahm, und gleich darauf spürte sie, wie er sie ihr hinten um die Handgelenke legte. Der verdammte Mistkerl schloss sie enger als nötig.
    » Andiamo! « , sagte der andere.
    Elenas Bewacher knipste die Lampe aus und steckte sie an seinen Gürtel. Danach wurde ihr Wagen abgesperrt, Elena am Arm gepackt und abgeführt. Mit Monica ging der andere Beamte nur unwesentlich sanfter um.

43
    Gegen ein Uhr nachts kamen Gerink und Scatozza in die Via Farfalle. Gerink hatte den

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