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Herzgrab: Thriller (German Edition)

Herzgrab: Thriller (German Edition)

Titel: Herzgrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gruber
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Maresciallo von der Carabinieri-Wachstube! Allerdings ohne seine Montur. Bei diesem nächtlichen Auftritt verzichtete er auf die dunkelblaue Uniform und die Kappe mit dem Emblem. Der kleine Italiener trug ebenso wie seine Handlanger dunkle Kleidung. Sogar um ein Uhr nachts war er glatt rasiert und wirkte kein bisschen müde. Mit seiner typischen Geste warf er sich in die Brust und kreuzte die Arme hinter dem Rücken, während er sich zufrieden im Zimmer umblickte. Dann betrachtete er Scatozzas von Tarnfarbe verschmiertes Gesicht.
    » Eine hübsche Make-up. «
    » Wir hatten eine Wagenpanne « , fauchte Scatozza.
    » Sì, sì. « Der Maresciallo lächelte. » Oh, ich sehe, Sie haben sich in die dunkle Zimmer gestoßen « , sagte er mit bedauernder Miene, als er Scatozzas aufgeplatzte Lippe bemerkte. » Wie ungeschickt! Sie sollten lieber auf sich aufpassen, wenn Sie betrunken Auto fahren und dann heimkommen. «
    » Cretino! « , zischte Scatozza.
    Der Maresciallo lächelte nur. Sein Blick fiel auf den Tisch. » Oh! « Diesmal war seine Überraschung echt. » Sie haben eine Waffe, sehr schön. Die Walther ist eine gute Modell – das erleichtert vieles. «
    Der Freistilringer ging zur Kommode und zog eine Schublade auf. Darin lagen nicht nur die Kopien aus der Akte Teresa Del Vecchio, sondern auch die Originale, die Scatozza aus der Wachstube geklaut hatte.
    Der Maresciallo blätterte durch die Papiere. » Die fehlende Protokolle, sehr schön! « Er nickte. » Wo waren Sie heute Nacht zwischen elf und zwölf Uhr? «
    » Fragen Sie doch Ihren unterwürfigen Lakaien, der uns den ganzen Tag gefolgt ist « , spie Scatozza aus.
    Gerink warf seinem Partner einen Blick zu. Es war besser, wenn er jetzt die Klappe hielt.
    Der Maresciallo trug es mit Fassung. Diese Aussage spielte ihm nur noch mehr Anklagepunkte in die Hände. Schließlich setzte er wieder sein falsches Lächeln auf, das er so gut beherrschte, als wäre er damit zur Welt gekommen.
    » Mittlerweile haben wir die Aussage einer Zeugin, die Sie in ihre Haus belästigt haben. Sie sind in die illegale Besitz einer Waffe, haben eine polizeiliche Ermittlung behindert und Beweismaterial gestohlen. Außerdem weiß ich mittlerweile, dass Sie Italienisch sprechen und uns absichtlich an die Nase herumgeführt haben. Das alles macht Sie zu Tatverdächtige, meine Herren! «
    » Tatverdächtig in Bezug auf was? « , fragte Gerink.
    Der Maresciallo breitete die Arme aus. » Auf alles. «
    Auf alles? War der Kerl noch bei Sinnen?
    Scatozzas Augen funkelten. » Sie und Ihre Leute behindern eine Ermittlung! « Er sprang auf und wollte dem Maresciallo an den Kragen, wurde jedoch sofort wieder auf den Stuhl gedrückt.
    Der Maresciallo lächelte nur und hob ahnungslos die Schultern. » Ich weiß nicht, wovon Sie reden. « Er wandte sich an Gerink. » Wo waren Sie zwischen elf und zwölf Uhr nachts? «
    » Ich möchte mit Staatsanwalt Francesco Fochetti sprechen « , sagte Gerink. Mehr würde der Spaghettifresser nicht von ihm zu hören bekommen.
    Der Maresciallo nickte. » Sie werden Gelegenheit haben, mit die Richter zu reden! Eine gute Freund der famiglia Del Vecchio. Sie sind vorläufig wegen Waffenbesitz, Diebstahl, Einbruch, Grabschändung, Zerstörung fremden Eigentums, Verdacht auf Manipulation und Störung von eine Amtshandlung festgenommen und in Untersuchungshaft. « Er nickte seinen Männern zu. » Andiamo! «
    Gerink wurde von zwei Kerlen hochgezogen und zur Tür gestoßen.
    » Subito! «
    » Ja, ja « , murrte Gerink.
    Aus dem Augenwinkel sah er, wie die Männer ziemlich unsanft Scatozzas Waffe, das iPhone und den Laptop in eine schwarze Reißverschlusstasche steckten.

Drei Wochen vorher
    Seit mindestens zwei oder drei Tagen lag sie in ihrem Kot und Urin. Davor hatten der Glatzkopf und der kleine alte Mann mit der Aschenbecher-Brille sie mit einem Schwamm gewaschen und ihr regelmäßig zu trinken gegeben.
    Seit Tagen jedoch war kein Geräusch auf der Treppe und aus den Räumen über ihr zu hören. Niemand stand vor der Tür, niemand beobachtete sie, niemand schaltete das Licht im Treppenabgang ein.
    War den Männern etwas zugestoßen? Hatte man sie vergessen? Würde sie hier unten elend verdursten? War es das, was der Glatzkopf mit ihren Brüdern angestellt hatte? Sie in Ungewissheit und völliger Dunkelheit dahinsiechen zu lassen, bis sie langsam verreckte?
    Plötzlich schreckte Teresa hoch. Hatte sie geschlafen, oder war sie bewusstlos gewesen? Sie versuchte, sich zu

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