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Herzgrab: Thriller (German Edition)

Herzgrab: Thriller (German Edition)

Titel: Herzgrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gruber
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finden, bevor Viktor König ihn findet. Vielleicht ist er nur deshalb hinter dem Porträt Ihrer Mutter her, weil es, genauso wie für uns, die einzige Spur zu Ihrem Vater ist. Womöglich ist König ihm bereits dichter auf den Fersen als wir. «
    » Sie wollen die Spur des Gemäldes zurückverfolgen? «
    » Es klingt verrückt, aber ich sollte in die Toskana fahren, um mit den Personen zu sprechen, die für Ihren Vater die Leinwand, den Keilrahmen und die Farben hergestellt haben. «
    » Scheint so, als wäre das der einzige Weg. Aber die sprechen nur Italienisch « , gab Monica zu bedenken. » Warum reisen wir nicht gemeinsam? Wir fliegen, mieten uns in Florenz einen Wagen, und ich könnte übersetzen. «
    Wir? Schon wieder!
    Involviere nie eine Klientin in die Ermittlungen! Andererseits lautete ihre Chamäleonstrategie, sich jeder Lage anzupassen und alles zu nutzen, was die Situation hergab.
    » Wollen Sie den Flug bezahlen? « , fragte Elena.
    Monica zuckte mit den Achseln. » Durch den Kauf des Gemäldes würde Thomas Dunek unsere Reise nach Italien und die Suche nach meinem Vater indirekt finanzieren. «
    Siebzehn Millionen!
    Da war etwas dran, dachte Elena. Und vielleicht würde Dunek dem Maler damit sogar das Leben retten.

Einen Monat vorher
    Teresa starrte zur Decke. Sie lag noch immer in absoluter Dunkelheit auf der Metallpritsche. Ihr Zeitgefühl war völlig verloren gegangen. Wie spät war es? Welcher Tag? Seit der Entführung hatte sie keinen Tropfen Wasser erhalten. Ihre Lippen waren aufgesprungen, und ihre Zunge fühlte sich an, als wäre sie zur doppelten Größe angeschwollen.
    Die Kopfschmerzen wurden immer schlimmer. Wasser- und Sauerstoffmangel! Hinzu kam, dass die Lederfesseln die Blutzirkulation in den Hand- und Fußgelenken verhinderten. Ihre Beine spürte sie kaum. Sie konnte sich nicht bewegen. Diese vollkommene Hilflosigkeit machte sie rasend. Panik kroch in ihr hoch. Teresa, beruhige dich! Das hilft dir nichts. Noch dazu war in den letzten Stunden die Erinnerung vollends zurückgekehrt. Der glatzköpfige Mann aus dem begehbaren Schrank hatte ihr ein mit Chloroform getränktes Tuch auf Mund und Nase gedrückt. Sie wusste, die Wirkung von Chloroform hielt nicht lange an. Weit konnte sie der Mann also nicht getragen haben. Es sei denn, er hatte die Betäubung ständig wiederholt. Wie lange war das schon her?
    Sie musste sich aufsetzen, den Rücken endlich einmal durchstrecken und die Schulterblätter kreisen lassen. Sie wollte sich zur Seite rollen. Sich bewegen, wenigstens die geschwollenen Beine anwinkeln. Aber sie war wie ein Paket verschnürt.
    Mittlerweile taten Rücken und Schultern so weh, dass sie die Schmerzen wie elektrische Peitschenhiebe von den Haarwurzeln bis zu den Zehenspitzen spürte. Sie hätte schreien können, doch dazu fehlte ihr die Kraft.
    Bestimmt lag sie schon seit zwei oder drei Tagen hier. Der Gestank von ihrem Schweiß und ihrem eigenen eingetrockneten Urin trieb sie in den Wahnsinn.
    In diesem Drecksloch war es heiß, die Luft staubtrocken. Sie wusste, dass ihr Stoffwechsel nach höchstens einem weiteren Tag zusammenbrechen würde. Sie würde Krämpfe und eine Nierenkolik bekommen und das Bewusstsein verlieren. Hatte der glatzköpfige Bastard sie entführt, um sie in diesem dunklen Kellerloch elend verrecken zu lassen? War das ihren Brüdern passiert? Aber das konnte nicht sein. Matteo war in seinem Auto verbrannt und Lorenzo bei einem Bootsunfall gestorben und ebenso verbrannt. Im Jahr davor war Salvatore untergetaucht, und niemand wusste, wo er sich befand.
    What’s in your heeeaaaeeed,
    in your heeeaaaeeed,
    zombie, zombie, zombie …ie …ie?
    Sie musste immer wieder an diesen Song denken. Das letzte Lied, das sie gehört hatte – möglicherweise für immer.
    Ihr drehte sich alles, gleichgültig, ob sie die Augen öffnete oder schloss. Minuten später sank sie in eine gnädige Ohnmacht.
    Als sie wieder erwachte, hörte sie Schritte. Meilenweit entfernt. Es waren nicht zweiunddreißig, wie sie zuvor gezählt hatte, sondern Hunderte … Tausende, die in ihrem Kopf nachhallten.
    Tage später, wie ihr schien, wurde das Sicherheitsschloss geöffnet. Die Bolzen schoben sich aus der Mauer. Der Riegel wurde zur Seite gedrückt. Die Tür öffnete sich mit einem Quietschen. Ein Lichtstrahl fiel in den Raum. Sie blinzelte. An der Mauer sah sie den Schatten eines großen breitschultrigen Mannes.
    Es war der Glatzkopf. Daneben erkannte sie einen zweiten Schatten, den

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