Herzhauser, R: Reinkarnation: Traum oder Wirklichkeit
etwas mehr Platz um mich herum.«
T HERAPEUT: »Was geschieht weiter?«
H ERR SCH .: »Ich fühle mich jetzt in einer Situation, wo Ruhe herrscht. Nichts Unmittelbares, was auf mich einwirkt. Die Spalte, die ich vorher beschrieben habe, die mich beengt hat, hat sich geweitet. Sie ist im Moment nicht bedrohlich für mich. Ich bewege mich nicht in irgendeine Richtung.«
T HERAPEUT: »Wie alt sind Sie?«
H ERR SCH .: »Es ist schwer zu sagen. Ich kann es nicht genau definieren.«
T HERAPEUT: »Was geschieht weiter?«
H ERR SCH .: »Es breitet sich auf jeden Fall wieder Ruhe aus, Gelassenheit, auch wieder der Hauch von Freiheit. Ich werde nicht mehr von der Situation in den Bann gezogen. Sie ist neutral. Ich bewege mich nicht in eine Richtung. Ich fühle mich relativ frei und neutral.«
T HERAPEUT: »Was geschieht mit Ihrem Bruder?«
H ERR SCH .: »Er ist im Krankenhaus. Wird dort behandelt. Mein Vater ist bei ihm.«
T HERAPEUT: »Sehen Sie Ihren Bruder?«
H ERR SCH .: »Ja.«
T HERAPEUT: »Wie sieht er aus?«
H ERR SCH .: »Starke Verbrennungen am ganzen Leib. Er schläft.«
T HERAPEUT: »Wie alt ist er?«
H ERR SCH .: »Drei Jahre alt.«
T HERAPEUT: »Was geschieht weiter?«
H ERR SCH .: »Man lässt ihn allein zurück im Krankenhaus. Und in der Nacht danach stirbt er. In dieser Nacht, die ich sehe. … Da waren noch einige Tage in der Klinik vorher.«
T HERAPEUT: »Wer ist bei ihm?«
H ERR SCH .: »Niemand.«
T HERAPEUT: »Sehen Sie ihn?«
H ERR SCH .: »Ja.«
T HERAPEUT: »Was geschieht weiter?«
H ERR SCH .: »Mein Vater ist jetzt wieder da, ist wieder bei ihm. Es ist aber schon der nächste Tag.«
T HERAPEUT: »Was macht Ihr Vater?«
H ERR SCH .: »Er sitzt bei ihm, weint, bleibt eine Weile, ist immer noch bei ihm.«
T HERAPEUT: »Was geschieht weiter?«
H ERR SCH .: »Verwandte sind noch da. Meine Mutter sehe ich nicht. Meine Mutter ist, so wie ich sehe, zu Hause. Der Bruder von meinem Vater ist noch da.«
T HERAPEUT: »Wo sind Sie?«
H ERR SCH .: »Ich bin zu Hause.«
T HERAPEUT: »Wo ist Ihr Bruder?«
H ERR SCH .: »Er wird auch nach Hause gefahren. Er ist aber noch nicht zu Hause, hier. … Ich bin mit den Gedanken jetzt weg von der Klinik, vom Krankenhaus.«
T HERAPEUT: »Wo sind Sie mit Ihren Gedanken?«
H ERR SCH .: »Man fährt ihn zum Friedhof. Im weißen Kindersarg. Ich bin jetzt auf dem Friedhof mit meinen Gedanken. Am Grab. Am offenen Grab.«
T HERAPEUT: »Was sehen Sie?«
H ERR SCH .: »Ich sehe das offene Grab und den Sarg davor und darauf. Ich sehe meinen Vater am Grab stehen. Man wird den Sarg jetzt ablassen …«
T HERAPEUT: »Weiter.«
H ERR SCH .: »Jetzt stehen mein Vater und noch mehrere Leute am Grab. Nur, dass der Sarg jetzt unten weg ist. Wir verlassen jetzt diese Stelle.«
T HERAPEUT: »Weiter.«
H ERR SCH .: »Sie verlassen den Friedhof. Gehen nach Hause. Dort ist meine Mutter, dort bin ich. Man nimmt mich auf den Arm, man drückt mich. Es wird geweint und meine Eltern sind außer sich …«
T HERAPEUT: »Was geschieht weiter?«
H ERR SCH .: »Sie klammern sich an mich, suchen Trost … Sind zu Hause allein. Die Stimmung im ganzen Haus ist dementsprechend traurig … beängstigend.«
T HERAPEUT: »Warum beängstigend?«
H ERR SCH .: »Angst davor, dass etwas Ähnliches oder Vergleichbares wieder passieren könnte. Es ist geprägt von Vorsicht, Angst, Sicherheit.«
T HERAPEUT: »Was ist mit Ihrem Bruder?«
H ERR SCH .: »Es gibt von meinem Bruder Bilder. Aber mein Bruder ist nicht mehr.«
T HERAPEUT: »Wie fühlen Sie sich?«
H ERR SCH .: »Etwas gefesselt in der momentanen Situation mit diesen Bildern, aber nicht eng, sondern fokussiert.«
T HERAPEUT: »Versuchen Sie zu sehen, wo Ihr Bruder jetzt ist. Was sehen Sie?«
H ERR SCH .: »Ich sehe eigentlich einen strahlenden jungen Mann. Nein, im Prinzip versetzt in dieses Alter, wie erwar. Ein Kind. Das Bild, das ich sehe, könnte so sein wie er war unmittelbar vor dem Unfall.«
T HERAPEUT: »Wie fühlt er sich?«
H ERR SCH .: »Gut, sehr gut.«
T HERAPEUT: »Was sagt Ihnen das?«
H ERR SCH .: »Dass es ihm gut geht, dass er frei ist, leicht, unbeschwert.«
T HERAPEUT: »Haben Sie das Gefühl, dass er mit seinem Schicksal hadert?«
H ERR SCH .: »Nein, dieses Gefühl habe ich nicht. Ich habe das Gefühl, dass er frei ist, unbeschwert, glücklich.«
T HERAPEUT: »Können Sie ihn näher beschreiben?«
H ERR SCH .: »Ich sehe ihn im Prinzip in der Gestalt eines Kindes. Aber nicht irdisch,
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