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Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Titel: Herzklopfen - Down Under (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sunday
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Haarschopf. Hätte sie gestern Abend nur nicht so lange am Rechner gesessen. Sie hatte ewig im Internet gesurft und sich auf Facebook herumgetrieben und nun war sie schrecklich müde, aber auch ziemlich glücklich.
    »Miss?«
    Sie zuckte zusammen. Romano sah sie direkt an.
    Er nickte ihr zu. »Name?«
    »Nele Behrmann.« Dummerweise zitterte ihre Stimme ein wenig.
    »Sie wirken, als wären Sie mit Ihren Gedanken meilenweit entfernt. Ich hoffe, Sie haben meine letzte Ankündigung mitbekommen?« Romano fixierte sie durch seine Gläser. Seine feisten, behaarten Finger trommelten auf die hölzerne Platte des Stehpults.
    Nele errötete.
    »Farmers Markt. Samstag. Waffeln«, zischte Tara.
    »Also, äh, alle, die …«, Nele geriet ins Stocken.
    Romano schürzte missbilligend die schmalen Lippen. »Ich wiederhole noch einmal: Alle, die nächsten Samstag auf dem Markt Waffeln backen möchten, tragen sich bitte auf diese Liste ein«, mit spitzen Fingern hielt er ein Blatt hoch, »die ich im Eingangsbereich an die Pinnwand hängen werde.«
    Während er sprach, sank Nele tiefer in ihren Sitz. Gäbe es doch nur ein winziges Mauseloch, in das sie hineinschlüpfen könnte. Bestimmt hatten alle mitbekommen, wie Romano, der Feldwebel, wie er insgeheim genannt wurde, sie anblaffte. Sie konnte direkt Sandys gehässiges Kichern hören.
    »Nachdem nun alles geklärt ist, entlasse ich Sie in Ihre jeweiligen Unterrichtsstunden – in exakt«, Romano warf einen Blick auf seine breite Armbanduhr, die fast völlig in seiner dichten Armbehaarung verschwand, »drei, zwei, eins.« Es klingelte. »Auf Wiedersehen, Herrschaften. Wir sehen uns morgen.« Romano raffte seine Unterlagen zusammen.
    Der Saal leerte sich rasch. Nele gab die Suche nach Jake auf.
    Tara grinste. »Meine Güte. Du bist echt eine Träumerin.«
    »Weißt du, gestern hat …«
    »Hm?«
    »Ach, nichts.« Nele machte eine wegwerfende Geste mit der Hand. »Sehen wir uns beim Lunch?«
    »Klar.« Tara drückte sie kurz, bevor sie sich im Gang trennten.
    Irgendwie konnte Nele sich nicht dazu durchringen, Tara vom gestrigen Abend zu erzählen.
    Etwas weiter hinten im Flur entdeckte sie Emma. Sie steckte halb in ihrem Schrankfach.
    »Verdammt«, brummelte Emma. »Ich könnte schwören, ich hätte es hiergelassen …«
    »Hey, hier bin ich.« Nele tippte ihrer Freundin auf die Schulter.
    Emmas hochroter Kopf schoss aus den Untiefen ihres Fachs empor. »Mann, ich suche das verdammte Biologieheft. Muss nachher ein Referat halten, und jetzt finde ich das Ding nicht. Dabei habe ich vorgestern den ganzen Nachmittag in der Bibliothek verbracht … Wie soll ich bloß meine Note retten ohne das Teil?«
    »Ich muss dir unbedingt etwas erzählen, Emma. Ich bin so schrecklich aufgeregt.« Auf einmal schien jegliche Müdigkeit verflogen.
    Emma runzelte die Stirn.
    »Oh, tut mir leid. Ich bin so durcheinander, bitte verzeih mir. Wir finden deine Unterlagen bestimmt.«
    »Schon gut.« Ächzend richtete Emma sich zu ihrer vollen Größe auf. »Das blöde Heft muss tatsächlich zu Hause sein. Ich muss wohl improvisieren.« Sie lachte schon wieder. So war Emma eben. Sie ließ sich nicht so schnell unterkriegen. »Geh ich richtig in der Annahme, dass deine momentane Verwirrtheit etwas mit einem jungen Mann namens Jake zu tun hat?«
    »Sht!« Nele blickte sich rasch um. Sie zog Emma am Ärmel mit sich. »Komm, ich erzähl’s dir.«
    »Okay.« Emma klemmte sich ihre Bücher unter den Arm und passte sich Neles Schritt an. »Also, was ist Weltbewegendes passiert?«
    »Jake hat mir eine Freundschaftsanfrage auf Facebook geschickt.«
    »Das ist in der Tat eine beeindruckende Neuigkeit.«
    »Ach du!« Nele lachte. »Mach dich nur lustig über mich!«
    Im Stechschritt bogen sie nach links ab, wo eine breite Treppe ins Obergeschoss führte.
    »Und wie geht es mit euch zwei Hübschen jetzt weiter?« Emma keuchte wie eine Dampflok. Es klingelte zum Unterrichtsbeginn.
    »Wir sprechen uns später. Bis nachher.« Nele winkte ihrer Freundin hinterher, dann öffnete sie die Tür zum Klassenraum.
    Miss Griffin, im schicken Chanelkostümchen, musterte den Spätankömmling mit hochgezogenen, fein säuberlich gezupften Augenbrauen. Sie war wie immer très chique. Geduldig wartete sie, bis Nele sich gesetzt hatte. »Bonjour, chers élèves. Puisque nous sommes tous complets maintenant, nous commençons.«
    Während Miss Griffins Worte wie Nebelschwaden an ihrem Ohr vorbeizogen, schweiften Neles Gedanken ab. Bis spät

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