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Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Titel: Herzklopfen - Down Under (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sunday
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über ihren Einfallsreichtum.
    »An seine Cousine«, wiederholte Nele tonlos. Sie erblasste sichtlich unter der zartgoldenen Bräune. »Ich verstehe …«
    »Jake ist ein Charmeur«, fuhr Tara unbeirrt fort und machte es damit absichtlich noch schlimmer. »Er liebt es zu flirten. Da darfst du dir nichts Besonderes dabei denken.« Sie hob bedauernd eine Schulter. »Jake ist eben Jake. Man darf nicht zu viel in sein Verhalten hineininterpretieren.«
    Nele nickte wie in Trance. Tara sah, wie es in ihren Augen zu schimmern begann, und auf einmal plagte sie der Anflug eines schlechten Gewissens. »Tut mir leid. Ich weiß, du hast dir etwas anderes gewünscht …« Genau wie ich, meine Liebe, fügte sie in Gedanken grimmig hinzu. Auch Taras Hoffnungen waren an diesem Tag nicht erfüllt worden. Anstatt sich mit ihr zu befassen, hatte Jake es vorgezogen, unterzutauchen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Kaum waren sie am Strand angekommen, hatte er sich seiner Kleidung entledigt, sein Brett geschnappt und hatte sich in die Brandung gestürzt. Tara war stinksauer, hatte beleidigt ihre Zehen im Sand vergraben und vor sich hingeschmollt.
    Gerade, als sie sich fragte, ob sie nicht besser verschwinden sollte, war Luke aufgetaucht. Mit einem breiten Grinsen und seinem Board unter dem Arm stand er vor ihr und strahlte sie mit unverhohlener Freude an. Weil sie Jake eifersüchtig machen wollte, ließ sie sich auf einen kleinen Flirt mit ihm ein. Sie lachte besonders laut, wenn Luke etwas Amüsantes von sich gab, und bemühte sich, interessiert und fasziniert gleichzeitig auszusehen, wenn er mit ihr sprach. Lukes Wangen glühten, seine braunen Augen leuchteten.
    Jake gestikulierte seinem Freund und deutete ihm an, ins Wasser zu kommen, doch Luke zog eindeutig Taras Gesellschaft vor. Warum ist es nicht Jake, der bei mir sitzt und mich inbrünstig anschmachtet? Luke war ein netter Kerl, sah auch nicht übel aus, aber er hatte ein großes Manko. Er war nicht Jake.
    »Nicht weiter tragisch.« Nele holte sie in die Gegenwart zurück. »Schließlich ist Jake Stevens nicht das einzige männliche Wesen auf diesem Planeten. Andere Mütter haben auch schöne Söhne.« Sie klang verschnupft.
    »Was?« Tara verweilte in ihren Gedanken noch immer am Strand.
    »Das ist ein Spruch, den wir in Deutschland benutzen«, erklärte Nele mit hängenden Schultern. »Es heißt so viel wie …«
    »Ich verstehe schon. Ich fand es nur ulkig, wie es sich angehört hat.« Tara versuchte ein Lächeln, während sie Nele musterte. Ihre Gastschwester sah elend aus, aber Tara fühlte sich auch nicht viel besser. Schade, dass sie keine Zauberkräfte besaß, dann würde sie ihren magischen Stab schwingen und sich allem entledigen, das ihrem Glück im Wege stand. Nele würde postwendend nach Hause befördert werden und Sandy Atkinson in eine hässliche schleimgrüne Kröte verwandelt. Und dann würde Jake ganz allein ihr gehören.
     
    *
     
    Ein Summen durchdrang den zarten Schleier ihres leichten Dämmerschlafs. Einige Minuten zuvor hatte Nele das Licht ausgeschaltet und sich in die tröstende Wärme der weichen Decke gekuschelt. Sie hatte von Jake geträumt. Ein behagliches Gefühl durchströmte sie, als sie sich jetzt unter den Laken rekelte. Während sie versuchte, Erinnerungsfetzen des schönen Traums festzuhalten, entglitten sie ihr schon wieder. Das Summen wurde eindringlicher. Der wunderbare Traum war verloren. Mit ihm die Erinnerung.
    Seufzend streckte Nele ihren Arm aus, um das Nachtlämpchen anzuknipsen. Das plötzliche Licht blendete sie. Sie blinzelte und zog das Handy vom Nachttisch. Wer würde so spät noch etwas von ihr wollen? War daheim etwas passiert? Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Ihre Finger zitterten, als sie die SMS abrief. Abrupt setzte sie sich auf. Auf einmal war sie hellwach. Sie rieb sich den Schlaf aus den Augen und las die Nachricht noch einmal. Sie war von Jake.
    »Es tut mir leid, dass es heute nicht so gelaufen ist, wie ich geplant hatte. Hoffentlich bist du nicht allzu enttäuscht gewesen. Vielleicht machen wir mal wieder etwas zusammen? Jake XXX«
    O Gott. Das Kribbeln in ihrem Bauch ging wieder los. Er brauchte lediglich eine Nachricht zu schicken, und sie war wieder völlig aus dem Häuschen. Sie starrte auf die Worte auf dem Display und versuchte, sie zu analysieren. Was meinte er damit: »wie ich geplant hatte«? Bedauerte er, dass er und Nele kaum eine Gelegenheit gefunden hatten, sich richtig zu unterhalten? Und:

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